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Samstag, Mai 4, 2024

„Zwei Kapellen, eine Pestsäule und ein Wirtshaus“

Lesestoff

Der Heimat- und Museumsverein Waldkirchen und seine traditionellen Herbstwanderungen

“Zwei Kapellen, eine Pestsäule und ein Wirtshaus“, unter diesem Motto stand die traditionelle Herbstwanderung des Heimat- und Museumsvereins Waldkirchen.
Zweiter Vorsitzender Karl “Charly“ Saxinger führte die Wandergruppe des rührigen Vereins bei bestem spätsommerlichen Wanderwetter im Stadtbereich Waldkirchen von Schiefweg nach Richardsreut und zurück.

“Wir besuchen heute Kleinode aus der näheren Umgebung“, leitete Saxinger die Führung für die 25 Teilnehmer ein, die an der Dorfkapelle in Schiefweg begann. “1913 wurde die Kapelle fertiggestellt, seit dieser Zeit gibt es auch eine Chronik, aus der wir viel von der Geschichte erfahren. Drei neugotische Hauptfiguren und der Kreuzweg aus dem 19. Jahrhundert sowie die qualitätvoll gearbeitete Rokoko-Madonna aus dem 18. Jahrhundert verdienen unser besonderes Augenmerk“, wusste Saxinger. Das Engagement der Dorfbewohner ist beispielhaft: nicht nur bei der letzten Generalsanierung im Jahr 2000 haben sich viele Helfer unentgeltlich eingebracht und das Kleinod von Grund auf auf Vordermann gebracht.

Eine der ältesten und aus einem Stein gearbeitete Pestsäule am Ortsrand von Schiefweg war ein weiteres Ziel der Herbstwanderung des Heimat- und Museumsvereins Waldkirchen
Eine der ältesten und aus einem Stein gearbeitete Pestsäule am Ortsrand von Schiefweg war ein weiteres Ziel der Herbstwanderung des Heimat- und Museumsvereins Waldkirchen

Eine außergewöhnliche Pestsäule bildete den nächsten Anlaufpunkt der Wandergruppe. Saxinger weiter: “Außergewöhnlich deshalb, weil diese Granitsäule aus einem Stück gearbeitet ist und eine der ältesten im Stadtbereich ist.“ Alleine in Schiefweg gibt es 4 weitere solche Denkmäler, die entweder von den Überlebenden zum Dank für ihre Errettung vor der heimtückischen Krankheit errichtet wurden oder zum Dank dafür, dass man von ihr verschont geblieben ist.

Damit die 25-köpfige Wandergruppe nicht nur geistige Nahrung aufnehmen musste, lud Vereinsmitglied Wolfgang Fürlinger mit seiner Frau die Gruppe zu sich nach Hause auf ein Stamperl Hochprozentiges oder ein Glas Sekt ein.

Nach guten Gesprächen und einer halben Stunde Fußmarsch erreichten die Teilnehmer dann den Ortsteil Richardsreut. “Hier finden wir die Dorfkapelle, die 1910 umgebaut wurde und ein bedeutendes Waffen-Christi-Kreuz beherbergt. Geschaffen wurde es in der Mitte des 19. Jahrhunderts von Joseph Weidinger, einem der bekanntesten Herrgottsschnitzer des Unteren Bayerischen Waldes“, wusste Saxinger.

Nach der Rückkehr im Ortsteil Schiefweg kehrten die Wanderer im Emerenz-Meier-Wirtshaus noch zu einer gemütlichen Brotzeit ein. “Geselligkeit wird bei uns groß geschrieben und verbindet uns bei unseren kulturellen Ausflügen“, so Erster Vorsitzender Christian Seidel, der sich noch einmal ausdrücklich bei Karl Saxinger für die Recherchearbeiten und die gewohnt kompetente Führung bedankte. Und damit es richtig gemütlich wurde, spielte Vereinsmitglied Hans Maier mit seiner Harmonika auf und brachte Schwung in die Runde.

Nach der Herbstwanderung des Heimat- und Museumsvereins Waldkirchen ging es zur Einkehr. In der mitte Hans Maier, der die Wanderer musikalisch unterhalten hat
Nach der Herbstwanderung des Heimat- und Museumsvereins Waldkirchen ging es zur Einkehr. In der mitte Hans Maier, der die Wanderer musikalisch unterhalten hat

Seidel wies darauf hin, dass am Samstag 1. Oktober 2016, noch ein paar Plätze im Bus zur Bayerischen Landesausstellung nach Aldersbach frei sind. Informationen hierzu erteilt Claudia Heinrich unter Telefon 08581 989 123. Und schließlich lud der erste Vorsitzende aller Interessierten, Freunde und Bekannte zur “8. Nacht der Museen“ am Freitag, 28. Oktober 2016, von 17 bis 22 Uhr in das Museum Goldener Steig an der Waldkirchner Ringmauer ein.

(Bild zuoberst: Die Wandergruppe des Heimat- und Museumsvereins Waldkirchen vor der Dorfkapelle im Waldkirchner Ortsteil Schiefweg. Wanderführer Karl Saxinger, Mitte, führte die 25-köpfige Gruppe gewohnt kompetent bei der traditionellen Herbstwanderung)

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