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Montag, April 29, 2024

„Wir können viel voneinander lernen“

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Nachhaltigkeitspartnerschaft zwischen Landkreis Freyung-Grafenau und District Simanjiro in Tansania

FRG. Mit großer Mehrheit hat der Kreistag im Juli 2022 im Rahmen des Projektes „Global Nachhaltige Kommune“ eine Nachhaltigkeitsstrategie für den Landkreis Freyung-Grafenau beschlossen. Ein ambitioniertes, abergleichzeitig pragmatisches Konzept konnte somit gut geplant und durchaus zügig in die Umsetzung gehen.Eine Grundvoraussetzung zum Abrufen der Fördergelder war u.a. die Bildung einer strategischen internationalen Partnerschaft, um gemeinsam voneinander lernen zu können und den Blick über die Landesgrenzen hinaus zu schärfen.

Hierfür tat sich der Landkreis mit dem District Simanjiro in Tansania zusammen. Gemeinsam rief man eineNachhaltigkeitspartnerschaft ins Leben, die zu 100 Prozent über das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung gefördert wird. Jetzt gab es ein erstes Kennenlernen in Präsenz. Landrat Sebastian Gruber begrüßte die tansanische Delegation und erklärte: „Wir können viel voneinander lernen. Es ist daher wichtig, miteinander ins Gespräch zu kommen.“ Vier Tansanier waren gekommen, um den Landkreis Freyung-Grafenau und die Region kennenzulernen. Die Delegation bestand aus Vertreterinnen und Vertretern von NGOs und Regierungsorganisationen, darunter auch der District Commissioner Dr. Suleiman Serera.

Vorab fand ein Treffen aller Partnerschaftskommunenaus Deutschland und dem globalen Süden in Hamm (NRW) statt, das von der Servicestelle für Kommunenin der Einen Welt veranstaltet wurde. Wie man beim Landkreis auf den District Simanjiro kam, lässt sich leicht erklären: Zu Tansania und auch zudem knapp 20 Quadratkilometer großen District Simanjiro gibt es bereits seit einiger Zeit Kontakte aus den Landkreisen Freyung-Grafenau und Passau. Darauf baut die Partnerschaft auf. So hatte etwa Dr. Bernhard Becker aus Waldkirchen sich über das „1000 Schulen für unser Welt“-Programm für den Bau von Schulenin Tansania engagiert. Wichtig war auch, eine Partner-Region zu finden, die ähnliche Grundzüge aufweist. So ist auch der District Simanjiro ländlich geprägt und beherbergt, wie Freyung-Grafenau, einen Nationalpark. Ziel des Austausches ist es nicht nur etwaige Gemeinsamkeiten zu schätzen, sondern an ähnlichen Problemstellungen zu arbeiten, gemeinsame Projekte parallel zu initiieren und dabei Synergieeffekte zu nutzen. Die Schwerpunkte möglicher Zusammenarbeiten liegen dabei in den Themenfeldern Gesundheit, Wasser, Bildung, Gleichberechtigung, Erneuerbare Energien, Umwelt und Ressourcenschonung. Um den Gästen umfassende Einblicke zu vermitteln, hatte der verantwortliche Fachbereich Klimaschutz und Nachhaltigkeit am Landratsamt ein abwechslungsreiches Programm für die tansanischen Gäste zusammengestellt. Eine Woche durften sie den Landkreis Freyung-Grafenau aus verschiedenen Blickwinkeln kennenlernen.

Interessant zu wissen: In Tansania gibt es zwei Regenperioden und dazwischen eine Zeit, in der die Natur in Blüte steht sowie eine Trockenperiode. Durch den Klimawandel werden die Regenzeiten allerdings immer unzuverlässiger und mengenmäßig weniger, worunter die Landwirtschaft leidet. Die tansanische Trinkwasseraufbereitung ähnelt aber sehr der deutschen, wenn auch technisch etwas weniger ausgefeilt. Der Aus

tausch darüber war daher auch für die Mitarbeitenden des Gesundheitsamts Freyung-Grafenau, welche die Delegation zeitweise begleiteten, sehr interessant. Ein weiteres Themenfeld der Nachhaltigkeitspartner-schaft ist der Bereich Gesundheitsversorgung. Den Besuch des Klinikums am Goldenen Steig bezeichnete District Executive Director Gracian Makota entsprechend als „eines der Highlights“ seines Besuchs. Beide Seiten zeigten sich sehr angetan vom Austausch und freuen sich auf die weitere Zusammenarbeit.

Ein erstes Treffen zwischen Vertreterinnen und Vertretern des Landkreises Freyung-Grafenau und des District Simantjiro fand bei einer Konferenz aller Partnerschaftskommunen aus Deutschland und dem globalen Süden in Hamm statt: (v.l.) Klimaschutzmanagerin Eva Osterer, Dominica Ngaleka, Toima Kiroya, Gracian Makota, Fachliche Leitung Gesundheitsamt Dr. Sonja Kandlbinder, Nina Stelzl, Dr. Suleiman Serera sowie Lena Mautner. Foto: Landratsamt FRG

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