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Dienstag, März 19, 2024

Virtuelle Videokonferenz mit Bernd Sibler – Digitale politische Gesprächsrunde

Lesestoff

Themen der Bildung im Kontext des öffentlichen Dienstes im Landkreis Deggendorf und Bezirk Niederbayern

(von Roland Kufner)

Deggendorf / Niederbayern. Am Dienstag, 19. April 2022 fand eine digitale Videokonferenz mit Bernd Sibler, zu diesem Zeitpunkt MdL, Staatsminister a.D. statt (Anmerkung der Redaktion: seit Sonntag, 16. Mai 2022 ist Sibler neuer Landrat des Landkreis Deggendorf). Zu dieser virtuellen Kooperations- und Informationsveranstaltung haben die Arbeitskreise Schule, Bildung und Sport (AKS) der CSU Deggendorf und der Arbeitskreis Öffentlicher Dienst (AK OeD) der CSU Niederbayern eingeladen.

In dieser digitalen politischen Gesprächsrunde wurden vor allem aktuelle Themenfelder der Bildung im Kontext des öffentlichen Dienstes im Landkreis Deggendorf und Regierungsbezirk Niederbayern diskutiert. AKS-Kreis- und AK-OeD-Bezirksvorsitzender Roland J. Kufner freute sich, zahlreiche Mitglieder und Gäste begrüßen zu dürfen. Ein besonderer Dank gilt der CSU-Bezirksgeschäftsführer Norbert Schmid und Mitarbeiter Konrad Hinterdobler von der CSU-Bezirksgeschäftsstelle für die technische Ermöglichung der Videokonferenz.

Zu Beginn der Veranstaltung berichtete Max Gibis, MdL, stellvertretender Sprecher der CSU-Landtagsfraktion für Fragen des öffentlichen Dienstes, über aktuelle Entwicklungen. Dabei waren ihm drei Dinge wichtig: die Übertragung des Tarifabschlusses „1 zu 1“ auf die Beamtinnen und Beamten (mit Ausnahme der Ruhegehaltempfänger hinsichtlich der Corona-Sonderzahlung), zu treffende Dienstvereinbarungen bzgl. zukünftiger Homeoffice-Regelungen und Maßnahmen zur Vereinbarung von Familie und Beruf. Für Kufner war es besonders erfreulich, dass er Max Gibis als AK-OeD-Neumitglied in Niederbayern begrüßen durfte.

Bernd Sibler, MdL, Staatsminister a. D., knüpfte an die Homeoffice-Regelungen von Gibis an, denn diese haben dem Schulbereich einiges abverlangt. Die Hochschulen seien in diesem Bereich gut aufgestellt gewesen. Die Situation aber von Kindern und jungen Erwachsenen sei aber nicht immer gleichwertig zu vergleichen. Im Sommersemester wird es an den meisten Hochschule und Universitäten wieder Präsenzbetrieb geben. Sibler als „gelernten Pädagogen“ ist aber ein Methodenmix wichtig, also eine Mischung aus traditionellen und digitalen neuen Medien in Schule und Unterricht sowie in Hochschule und Lehre. Die Corona-Pandemie habe sich darüber hinaus die Wichtigkeit der sozialen Komponente in allen Bildungsbereichen von der Kindertagesstätte über die Schule bis in die Hochschule gezeigt.

Aufgrund steigender Schülerzahlen seit etwa 2017 wird es in einigen Schularten zu einem erhöhten Bedarf an Lehrkräften kommen. So habe man bereits seit 2017 die Studienplätze der Grundschullehrkräfte um 1.000 in Bayern erhöht. Sorge bereiten Sibler aber dennoch die rückläufigen Zahlen der Mittelschullehramtsstudenten, die es dringend wieder zu steigern gebe. Er erwähnte dabei auch die Möglichkeit des späteren funktionslosen Beförderungsamtes A13. An Realschulen und Gymnasien werden die Einstellungszahlen wieder stetig in kommenden Jahren steigen. Bedarf haben auch Förderschulen und berufliche Schulen. Im Blick auf den Fachkräftemangel im Handwerk und anderen Bereichen unterstrich Sibler die besondere Bedeutung der beruflichen Bildung. Man investiere auch im Landkreis Deggendorf sehr z. B. in den Bau verschiedener Schularten. Zudem wird die Krise um den Krieg in der Ukraine mit Flüchtlingen weitere Herausforderungen personeller Art auch für den Bildungsbereich mit sich bringen. Für die kommenden Monate in diesem Schuljahr sieht Sibler Bayern noch gut aufgestellt.

Als besonderen Erfolg wertete Bernd Sibler die Schaffung eines Medizincampus in Niederbayern in Kooperation mit der Universität Regensburg und den niederbayerischen Hochschulstandorten in Deggendorf, Landshut, Straubing und Passau. Neben der exzellenten Forschung, wie sie gerade die Universität Regensburg im Medizinbereich hervorbringt, sieht Sibler auch eine große Chance in der Gewinnung von Landärzten mit einer Bindung an die Region. Auf die Frage, ab wann es kommen sollte, antwortete Sibler: „Je früher, desto besser!“ Ein weiteres bedeutendes Anliegen von Sibler ist bereits stattfindende Schaffung von Strukturen für ein bayerisches Zentrum für Datensicherheit, das in der Stadtmitte von Vilshofen angesiedelt werden sollte und in Kooperation der Technischen Hochschule Deggendorf und der Universität Passau bayernweit betrieben werden sollte. Insgesamt sieht Bernd Sibler den Landkreis Deggendorf und Niederbayern sehr gut aufgestellt und er merkte dabei an, „dass die Region Niederbayern ihr Licht nicht unter den Scheffel stellen braucht.“ Insgesamt betonte er den Gleichklang von beruflicher und akademischer Bildung.

Prof. Dr. Harald Kosch, Vizepräsident der Universität Passau für Akademische Infrastruktur und IT und ständiger Vertreter des Universitätspräsidenten, auch AKH-Landesvorstandsmitglied, knüpfte an die Ausführungen des ehemaligen Kultus- und dann Wissenschaftsministers Bernd Sibler an. Kosch sieht in den zwei Bereichen (Medizincampus und Datensicherheitszentrum) eine riesige Chance nicht nur für die Hochschullandschaft, sondern insbesondere auch für das Umfeld und die Region. Er danke Sibler für seine jahrlange Einsatzbereitschaft.

Michael Graf, Realschuldirektor und Schulleiter der Staatlichen Realschule Schöllnach, knüpfte ebenso an die Ausführungen von Bernd Sibler an. Es werde sich auch im Realschulbereich in kommenden Jahren ein vermehrter Lehrerbedarf einstellen, da vor allem aufgrund rückläufiger Zahlen der Referendare im Realschulbereich stundenmäßig das Personal aufgestockt werden müsse. Auch er dankte Sibler für sein Engagement im Bildungsbereich.

Bartholomäus Kalb, MdB a. D. und CSU-Kreistagsfraktionsvorsitzender im Landkreis Deggendorf, lehnte sich an die Ausführungen der Vorredner mit folgenden Worten an: „Man habe Bernd Sibler sehr viel zu verdanken.“ Deshalb sieht er ihn ihm einen „exzellenten Kandidaten“ für das Amt des Landrats im Landkreis Deggendorf. Die Landratswahl findet am 15. Mail 2022 statt.

Nach einer Diskussion bedankte sich Roland Kufner bei Bernd Sibler und den Gästen für die interessanten Ausführungen. Anknüpfend an die Schilderungen zur Ukraine richtete Kufner einen Dank an alle Helfenden – z. B. an Pfarrer Richard Simon für sein großes Engagement in der Ukraine-Hilfe u. a. zusammen mit 1. Bürgermeister Jürgen Roith. Kufner wünschte Bernd Sibler alles Gute für die Landratswahl und verwies auf das Wahlkampfmotto „Die Menschen mi Mittelpunkt. Ein Landrat, der zuhört.“, was sich gerade am politischen Stil von Sibler zeige und in welcher positiven Art und Weise er beispielsweise konkret in der Videokonferenz mit den Mitgliedern und Gästen agiere. In Bezug auf Siblers Ausführungen zum Gleichklang beruflicher und akademischer Bildung erwähnte Kufner, dass eine Ausbildung von Ärzten genauso wichtig sei wie die Ausbildung von Personen in Berufen im Sozial-, Pflege- und Gesundheitsbereich. Die Veranstaltung endete mit einem abschließenden Austausch zwischen den Mitgliedern der Arbeitskreise.

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