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Samstag, April 27, 2024

Spürbar wachsende Zuversicht in Ostbayerns Wirtschaft

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Corona und Fachkräftemangel bremsen zwar die ostbayerische Wirtschaft derzeit aus, die Aussichten aber bleiben optimistisch, wie eine neue Umfrage der IHK Niederbayern zeigt

Passau (obx). Der Start ins neue Jahr ist für Niederbayerns Wirtschaft nicht so glatt verlaufen wie erhofft. Das belegt die neueste Konjunkturumfrage der IHK Niederbayern unter Betrieben aus Industrie, Handel, Dienstleistungen und Tourismus. Der IHK-Konjunkturklimaindikator sinkt nach einem Aufwärtstrend in den letzten beiden Quartalen nun leicht ab. „Der Klimaindikator zeigt einen Rückgang auf 122 Zähler, dieser Wert liegt allerdings weiter über dem langjährigen Durchschnitt“, sagt Thomas Leebmann, Präsident der IHK Niederbayern, die rund 81.000 Mitgliedsbetrieben eine Stimme gibt.

Einer schwächeren Beurteilung der derzeitigen Geschäftslage stehen allerdings positivere Einschätzungen für die zukünftige Entwicklung gegenüber – das verhindert laut IHK in der Summe eine deutlichere Abkühlung des Konjunkturklimas. „Insofern kehrt der Optimismus langsam in die Betriebe zurück“, so Leebmann.

„Die heimische Industrie ist weiterhin in der Erfolgsspur und damit ein wichtiger Stabilitätsanker“, sagt auch Martin Frank, stellvertretender Hauptgeschäftsführer der IHK Niederbayern. Auch im Dienstleistungssektor sei die Stimmung vergleichsweise positiv. Im Handel sowie in der Freizeit- und Tourismuswirtschaft hingegen sorgen vor allem die strengen Corona-Einschränkungen für Rückgänge in der Lagebeurteilung. So bezeichnen beispielsweise 65 Prozent der Tourismusbetriebe ihre aktuelle Lage als schlecht. Über alle Branchen hinweg bewerten elf Prozent der Unternehmen die derzeitige Situation als schlecht. Immerhin 47 Prozent der Betriebe sehen sich zwar in einer guten Lage, im Herbst vergangenen Jahres waren es aber noch 54 Prozent. Die Liquiditätssituation in den Betrieben hat sich laut Umfrage hingegen verbessert.

Der in Teilen eingetrübten Lagebeurteilung in der niederbayerischen Wirtschaft stehen durchaus optimistischere Erwartungen für die kommenden Monate gegenüber. „Die Zuversicht wächst spürbar, 23 Prozent der Firmen rechnen mit einer Verbesserung. Das ist der beste Wert seit Beginn der Pandemie“, so Frank. Auch die Investitionsabsichten würden wieder anziehen: 27 Prozent möchten mehr Geld in Anlagen und Gebäude stecken. Immer mehr gewinnen dabei Investitionen in den Umwelt- und Klimaschutz an Bedeutung. Weiter im Aufwind befinden sich außerdem die Beschäftigungsabsichten in den Betrieben: Jeder Vierte möchte den Personalbestand aufstocken.

„Niederbayerns Wirtschaft geht den Weg der Erholung aus der Krise mutig weiter, allerdings stehen die Betriebe vor einigen großen Hürden“, weiß IHK-Präsident Leebmann. „Der Fachkräftemangel als größtes Problem spitzt sich weiter zu. 74 Prozent sehen darin mittlerweile ein Wachstumshemmnis“, sagt er. Eine große Belastung seien zudem die deutlich gestiegenen Preise für Energie, Rohstoffe, Vor- und Zwischenprodukte. Die anhaltenden Lieferschwierigkeiten gelten derzeit als ein wesentlicher Preistreiber. Die Folge: Knapp 70 Prozent der Betriebe werden in den kommenden Monaten an der Preisschraube drehen – das ist ein neuer Höchststand.

Die klare Forderung der niederbayerischen Wirtschaftsvertreter: „Die Corona-Politik mit ihren sich derzeit noch ständig ändernden Restriktionen und Auflagen muss alsbald eine Exit-Strategie weichen, die Planungshorizonte eröffnen“, so Leebmann. Damit die Wirtschaft mehr Fahrt aufnehmen könne, erwarten die Betriebe von der neuen Bundesregierung zudem, das Versprechen von schnelleren Planungs- und Genehmigungsverfahren auch einzulösen.

Die aktuellen Zahlen des Konjunkturberichts der IHK Niederbayern sind online unter www.ihk-niederbayern.de/konjunktur zu finden.

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