Auf Initiative von MdL Taubeneder: Austausch der Gastronomievertreter zu Fachkräftemangel mit Erben-Schmittfull
Bad Füssing. „Der demografische Wandel wird die Sorgen unserer Betriebe um Fachkräfte noch weiter verstärken. Wir sehen dieses Problem und wollen uns gemeinsam um Lösungen kümmern“, leitet Bad Füssings Bürgermeister Alois Brundobler den gemeinsamen Austausch mit Vertretern aus der Gastronomie zum Umgang mit dem Fachkräftemangel in der Region ein. „Die starken, gut ausgebildeten Kräfte gehen in Pension und der Nachwuchs ist spärlich“, so seine Einschätzung.
Auf Initiative des Landtagsabgeordneten Walter Taubeneder konnte in diesem Zusammenhang Jacqueline Erben-Schmittfull gewonnen werden, Geschäftsführerin des Deutschen Erwachsenen-Bildungswerks mit Sitz in Bamberg und seit 10 Jahren Träger der Berufsfachschule für Diätassistenten in Vilshofen. „Fachkräftemangel ist ein schweres Thema, aber eben entscheidend für die regionale Entwicklung – auch des Kurortes Bad Füssing“, so Taubeneder, der die derzeitige Entwicklung auch mit Zahlen belegen kann: Vor zehn Jahren hatten wir an der Berufsschule noch rund 900 Schüler in der Gastro-Ausbildung, heute sind es knapp 350 – darunter zahlreiche EU-Ausländer und Migranten“, gibt der Abgeordnete in seiner Funktion als Vorsitzender des Berufsschulverbands von Stadt und Landkreis Passau weiter Einblick. Daher gelte es nach neuen Wegen zu suchen und sich eventuell auch stärker aufs Ausland zu konzentrieren.
„Wir sind den Weg mit Vietnam gegangen“, erklärt Jacqueline Erben-Schmittfull ihren Ansatz im Umgang mit dem Fachkräftemangel. Das Deutsche Erwachsenen-Bildungswerk mit Sitz in Bamberg habe sich auf die Rekrutierung von vietnamesischen Fachkräften in der Pflege konzentriert. „Zum einen holen wir junge Menschen zur Ausbildung nach Deutschland, teilweise aber auch bereits ausgebildete Fachkräfte, die hier eine Anpassungsqualifizierung erhalten“, so Erben-Schmittfull. In Vietnam würden die Schüler die „Schulbank für die Welt drücken“, teilt sie ihre Erfahrungen. Schon früh entscheiden sich die jungen Vietnamesen für eine weitere Sprache und würden bereits meist mit einem B1-Sprachzertifikat nach Deutschland kommen – „denn sie wollen weg aus Vietnam und sind voller Eifer bei der Sache. Hier gilt es mittels einem weiteren Sprachkurs Level B2 zu erreichen, um dann in die Berufsausbildung einsteigen zu können.“
Für den Gesprächskreis mit Vertretern aus der Gastronomie in und um Bad Füssing ein inte-ressanter Ansatz, der eventuell auch auf diesem Gebiet angewandt werden könnte. „Es geht um die örtlichen Betriebe und die möchten wir stärken und da müssen wir uns umschauen“, ist Bürgermeister Brundobler von der Idee grundsätzlich angetan. Schließlich müsse man je-den Vorschlag prüfen und verschiedene Ansätze ausloten, um der Problematik auf den Grund zu gehen. „Wir danken daher Walter Taubeneder für die Gelegenheit zum Austausch“, so Brundobler weiter.