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Freitag, Mai 3, 2024

Stellungnahme der pro familia Niederbayern e.V. zur Zulassung der „Campus Alternative“ und „pro life“ an der Uni Passau

Lesestoff

(von pro familia Niederbayern e.V.)

Als Verein, der sich in Passau, Niederbayern und in ganz Deutschland seit vielen Jahren für die sexuellen und reproduktiven Rechte einsetzt, haben wir mit Erschrecken und großer Besorgnis die Entscheidung der Universität Passau, die Campus Alternative und selbstbestimmungsfeindliche Gruppierung „pro life“ als Hochschulgruppen an der Universität Passau zu akkreditieren, zur Kenntnis genommen.

Die Campus Alternative stellt nach allen bisherigen Erkenntnissen den hochschulpolitischen Ableger der AfD und ihrer vom Verfassungsschutz beobachteten Jugendorganisation „Junge Alternative“ dar.
So lassen die starken personellen und organisatorischen Überschneidungen auch befürchten, dass das – seitens der AFD, der „Identitären Bewegung“ und anderer rechtsextremer Gruppen verbreitete antidemokratische, homophobe und gender – mainstreaming – feindliche sowie offen frauenfeindliche Ideologiegebäude auch in der zukünftigen Tätigkeit dieser Gruppierung an der Hochschule wiederfinden wird.

Auch die Zulassung der christlich – fundamentalistisch geprägten und offen selbstbestimmungsfeindlichen Gruppierung „pro life“ an der Universität Passau stellt nach Ansicht der pro familia Niederbayern eine deutlich falschverstandene Auslegung pluralistischer Werthaltungen dar.

Die Internationale „pro life“ – Bewegung stellt ein weltweites Netzwerk von Organisationen dar, das darauf abzielt, bestehende Rechtsvorschriften zu grundlegenden Menschrechten in Bezug auf Sexualität und Reproduktion wieder zu kippen. So werden zum Beispiel das Recht auf Scheidung; das Recht einer Frau auf Zugang zu Empfängnisverhütung, medizinisch unterstützten Fortpflanzungstechniken oder Abtreibung; das Recht auf Gleichbehandlung für Lesben, Schwule, Bisexuelle, Transgender und Intersexuelle (LGBTI); oder das Recht, das eigene Geschlecht ohne Angst vor rechtlichen Folgen zu ändern regelmäßig und offen von dieser Gruppierung in Frage gestellt und bekämpft.

Mit der Zulassung dieser Gruppierung, deren Mitglieder sich vermutlich im Herbst der Belagerung der staatlich anerkannten Beratungsstelle der pro familia Niederbayern e.V. in Passau durch einen rechtsextremen und fundamentalistischen Selbstbestimmungsgegner und AFD – Parteigänger anschlossen, konterkariert in unseren Augen die Universität Passau ihre eigenen Gleichstellungsbestrebungen und schafft damit für die anti – choice Aktivistinnen die Zugangsmöglichkeiten zu den Ressourcen der Universität. Die Universität erleichtert damit sowohl extremistischen als auch antifeministischen Strömungen die Verbreitung ihrer gruppenbezogen menschenfeindlichen Ideologien und schafft auf universitärem Gelände den Nährboden für das Vordringen frauen – und LGBTIQ – feindlichen Strömungen.

Als zivilgesellschaftliche Organisation der Stadt Passau und über die Grenzen Passaus hinaus fordert die pro familia Niederbayern e.V. die Leitung der Universität Passau auf, die Zulassung der rechtsextremistischen Campus Alternative und der fundamentalistischen Anti – Choice Gruppierung „pro life“ zurückzunehmen und sich damit klar gegen jegliche Form der gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit zu positionieren.

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