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Hutthurm
Donnerstag, Mai 2, 2024

Schnell im Unterricht und schnell wieder privat

Lesestoff

eLearning bei den Maltesern

Passau. Neue Wege in Zeiten von Corona beschreiten die Malteser beim Grundlehrgang Rettungsdienst Teil 1 (Einsatzsanitäter). Zunächst als Versuch gedacht, startete die Ausbildung in Form von eLearning. Dies funktioniert so gut, dass Dozenten und Teilnehmer auch weiterhin digital miteinander lehren und lernen.

Am 3. März hatte der Kurs im Malteserhaus in Hutthurm begonnen und musste nach drei Terminen wegen der Corona-Krise abgebrochen werden. „Es war ein schöner, voller Kurs. Da musste man etwas machen“, berichtet der stellvertretende Rettungsdienstleiter Roland Bucher, der sich der Sache mit viel Engagement angenommen hat, die für ihn Neuland war. Als die Genehmigung von der Regierung vorlag, dass die Ausbildung in der Form anerkannt wird, legte er sofort los.

Er richtete auf der Internet-Plattform Teams einen Raum ein, wo sich die Teilnehmer zu den Unterrichtszeiten anmelden können. Der Referent kann dann über Webcam sowie mit eingespielten Präsentationen, Animationen und Filmen die Lerninhalte vermitteln. Der Unterricht besteht aus Online Schulung und Hausarbeit in Form von Wiederholungsfragen. Die Unterlagen und Übungsaufgaben dafür werden digital zur Verfügung gestellt. „Das Web-Learning wird von den Teilnehmern sehr gut angenommen“, freut sich Roland Bucher über den Erfolg der neuen Lehrmethode. Die 23 Ehrenamtlichen waren auch bei den bisherigen digitalen Einheiten vollzählig dabei.

„Mein Ziel ist es, dass wir bis Mitte Mai alle theoretischen Themen behandelt haben, so dass nur noch die praktischen Übungen übrig sind“, erklärt Roland Bucher. Wie diese Übungseinheiten zu bewerkstelligen sind, auch darüber hat er sich schon Gedanken gemacht. Natürlich müssen alle Dozenten und Teilnehmer mit Schutzmasken ausgerüstet und der Mindestabstand eingehalten werden. „Meine Vorstellung ist, dass wir eine Gruppe vormittags und die andere nachmittags unterrichten, so dass jeder die Möglichkeit hat zu üben“. so Roland Bucher weiter.

Trotz der positiven Entwicklung ist er sich durchaus auch der Nachteile bewusst, die diese Art der Ausbildung mit sich bringt: „Als Dozent fehlt mir die Interaktion mit den Teilnehmern. Im normalen Unterricht kann ich Fragestellungen viel besser abarbeiten.“ Außerdem habe er festgestellt, dass man bei der Präsentation sehr stark auf Bildmaterial zurückgreifen muss. „Erklärungen werden komplizierter, weil ich Gestik und Mimik nur beschränkt zur Verfügung habe.“

Aber es gibt auch große Vorteile. So erzählt Roland Bucher von einer Mama mit einem sechs Monate alten Baby. Sie wusste anfangs nicht, ob sie den Kurs überhaupt ganz mitmachen kann, weil sie immer einen Babysitter gebraucht hätte, wenn sie zum Unterricht nach Hutthurm hätte fahren müssen.“ Dieses Problem hat sich erledigt. „Wenn ihr Kind schreit, ist sie sofort bei ihm und kann auch schnell wieder dem Unterricht folgen“, erklärt Roland Bucher.

Ein weiterer Vorteil ist, dass die Fahrtstrecken für Dozenten und Teilnehmer wegfallen. Auch deshalb stellt diese Art des Unterrichts eine enorme Zeitersparnis dar. „Wir sind sehr schnell im Unterricht und auch sehr schnell wieder im privaten Umfeld. Das ist ein riesengroßer Vorteil. Jetzt sitzt jeder um 19.00 Uhr zu Hause vor seinem Computer. Und zwar pünktlich. Da lobe ich die Disziplin aller Teilnehmer ausdrücklich. Außerdem kann ich jeden Teilnehmer gezielt ansprechen und das funktioniert sehr gut,“ freut sich Roland Bucher.

Doch nicht nur er findet die Möglichkeit, mit dem Lehrgang trotz Corona weiter zu machen, sehr positiv, sondern auch die Teilnehmer. So gibt eine angehende Einsatzsanitäterin diese Rückmeldung: „Ich finde das sehr gut. Besser als gedacht. Die Möglichkeit für eine derartige Schulung finde ich toll. Die PowerPoint-Präsentation macht die Lerninhalte sehr anschaulich. Die Wiederholungsfragen helfen mir, alles noch einmal durchzugehen. Es läuft super. Ich bin so froh, dass es weitergeht.“


Info:
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer kommen aus Tiefenbach (2), Hutthurm (4), Hauzenberg (3), Neuburg am Inn (2), Eging am See, Passau (4), Büchlberg, Rotthalmünster, Vilshofen, Grafenau (2) und Philippsreut (2).

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