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Sonntag, Mai 5, 2024

Neues Fahrplankonzept soll später umgesetzt werden

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Corona-Pandemie wirkt sich auch auf Linienverkehr aus

Passau. Mit Beginn der Corona-Pandemie sind die Fahrgastzahlen bei dem Linienangebot der Verkehrsbetriebsgesellschaft Passau mbH (VBP) sehr stark zurückgegangen. Die Zählungen im August, September und Oktober 2020 ergaben eine durchschnittlich geringe Auslastung der gesamten Linien von nur rd. 18 %. Unter diesen Voraussetzungen soll die geplante und bislang zurückgestellte Umsetzung des neuen Fahrplankonzepts in diesem Jahr nicht mehr realisiert werden. Dem Ausschuss für Stadtentwicklung und Mobilität wird in seiner heutigen Sitzung vorgeschlagen, das Thema nächstes Jahr wieder zu behandeln und ggf. erst dann einen Realisierungszeitpunkt zu beschließen.

Zurückführen lässt sich der Rückgang u. a. auf den Lockdown im Frühjahr, auf einen vermehrten Umstieg auf Homeoffice, auf die Regelungen für Universitäten, die aktuell erneut Präsenzveranstaltungen untersagen sowie auf der sicherlich vorhandenen Angst der Fahrgäste vor einer erhöhten Infektionsgefahr durch Nutzung des ÖPNVs und eines damit verbundenen Umstiegs auf individuelle Verkehrsmittel.

Besonders auf den Linien 3 – Bäckerholz, 4 Hals, 3/4 Innstadt betrug die Auslastung im Monat September jeweils nicht mehr als 11 %. Auch im Vergleich zum Jahr 2018 entstand ein deutlicher Rückgang auf allen Linien, ausgenommen der City-Linie. Spitzenreiter hier ist die Linie 9, deren Fahrgastaufkommen im Vergleich zum Jahr 2018 um 45 % zurückgegangen ist. Gefolgt wird die Linie 9 von der Linie 6 mit einem Rückgang von 36 % und der Linie 7 mit einem Rückgang von 33 %.

Die Einführung der angekündigten Fahrplanverbesserungen würde eine weitere Mehrbelastung von jährlich 370.000 Fahrplan-km verursachen. Um diese Mehrleistung durchführen zu können, müsste die VBP ca. 12 Omnibusfahrer mehr einstellen. Zusätzlich müssten die Leistungen von Subunternehmern für die VBP um acht Busse erweitert werden. Die Kostenkalkulation hat hierfür Mehrkosten in Höhe von ca. 1,5 Mio. Euro pro Jahr ergeben. Diese Kosten stehen in keinem Verhältnis zu der aktuellen Auslastung. Deshalb sollen die zuständigen Gremien über die Umsetzung und das weitere Vorgehen im nächsten Jahr beraten bzw. beschließen.

Nachdem die Stadtwerke Passau GmbH 2019 den Auftrag erhalten hat, einen neuen Fahrplan mit zahlreichen Verbesserungen für das Stadtbus-Liniennetz zu erarbeiten, wurden bereits zum März 2020 erste Änderungen durchgeführt. Hierzu zählten u. a. eine schnellere Anbindung an Kastenreuth/Zieglreuth/Grubweg, die Erschließung des Ortsteils Thann durch die neue Linie „14“, sowie eine bessere Erreichbarkeit Ries/Rennweg/Oberhaus durch die Kleinbuslinie „K5“.

Die Linie 9 wurde versuchsweise ab Mitte Juni bis zur Wendeplatte in der Königschaldinger Straße verlängert.

Da die neuen Angebote auch nach der Unterbrechung im Rahmen des reduzierten Fahrplans während der Ausgangsbeschränkung im Frühjahr 2020 nicht entsprechend angenommen wurden, ist beabsichtigt, diese zum nächstmöglichen Zeitpunkt wieder einzustellen. Auch die probeweise Verlängerung der Linie 9 wird nicht beibehalten. Die Verstärkerbusse für die Schülerbeförderung bleiben davon zunächst unberührt.

Angesichts der aktuellen Infektionszahlen ist davon auszugehen, dass sich diese Situation mindestens über die Wintermonate nicht verändern wird.
Oberbürgermeister Jürgen Dupper: „Aufgrund der zahlreichen Einschränkungen, die aufgrund der Corona-Pandemie seit März dieses Jahres greifen, ist es nicht verwunderlich, dass das Fahrgastaufkommen in unseren Linienbussen deutlich zurückgegangen sind. Aber auch die verständliche Zurückhaltung bei den Bürgerinnen und Bürgern aufgrund der Infektionszahlen, trotz Maskenpflicht in den Bussen, lieber auf Individualverkehr zu setzen, trägt erheblich zu dem Rückgang bei.

Unter diesem Aspekt ist es nicht vertretbar, zum jetzigen Zeitpunkt das
Serviceangebot auszubauen. Unabhängig davon bieten wir aber natürlich die Verstärkerbusse für die Schülerbeförderung an.“
Die weiteren Verbesserungen, die in dem Fahrplankonzept vorgesehen sind umfassen eine Anbindung der JVA Königschalding bzw. dadurch eine schnellere Verbindung zwischen Neustift und Rittsteig, einen 15-Minuten-Takt für Kohlbruck, eine Verbesserung für Maierhof und Schalding l. d. D. sowie eine Abfederung der Fahrgastspitzen durch einen sog. Campus-Bus im Bereich Spitalhofstraße/Innstraße.

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