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Samstag, April 27, 2024

Landrat Raimund Kneidinger: „Mit aller Kraft gegen die Pandemie“

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Landkreis Passau stemmt sich gegen Corona-Krise – Landrat gibt Details zu Maßnahmen bekannt

Passau. Die Corona-Infektionszahlen im Landkreis Passau und die Werte der Sieben-Tages-Inzidenz bewegen sich im Landkreis auf hohem Niveau. Im bundesweiten Vergleich der Inzidenzzahlen liegt das Passauer Land mit einem Wert von über 300 seit Tagen unter den Top-Ten aller deutschen Landkreise und kreisfreien Städte. Schrittweise treten in der ersten Dezember-Woche nun weitreichende Einschränkungen für den Landkreis in Kraft, wie Landrat Raimund Kneidinger mitteilt.

„Wir stemmen uns mit aller Kraft gegen die Pandemie,“ so der Landrat. „Unsere Verantwortung, schützend einzugreifen, nehmen wir sehr ernst.“ Denn schließlich gehe es um den Schutz von Gesundheit und Leben der Corona-Risikopatienten. „Wenn wir jetzt nicht handeln, überfordern wir unsere Krankenhäuser und die Intensivstationen, die sich jetzt schon auf die Kapazitätsgrenze zu bewegen,“ ergänzt Kneidinger. Denn es gebe neben Corona auch noch andere Krankheiten und behandlungsbedürftige Patienten.

Am 1. Dezember sind die Regelungen der neunten Bayerischen Infektionsschutzmaßnahmenverordnung in Kraft getreten. Damit wurden die bisherigen Beschränkungen verlängert und ergänzt. Neu sind verschärfte Kontaktbeschränkungen im privaten und öffentlichen Raum (eigener Hausstand und ein weiterer Hausstand, jedoch maximal 5 Personen), eine erweiterte Maskenpflicht unter anderem auf Parkplätzen und Flächen vor Groß- und Einzelhandelsgeschäften, die Schließung von Bibliotheken und Archiven und eine erweiterte flächenabhängige Kunden-Beschränkung im Groß- und Einzelhandel. Außerdem gilt in Regionen mit einem Inzidenzwert von über 200 und damit aktuell auch für den Landkreis Passau ein Wechselunterricht ab der achten Klasse (außer Abschlussklassen), Musik- und Fahrschulen müssen den Präsenzunterricht einstellen, Märkte zum Warenverkauf und Wochenmärkte werden geschlossen (ausgenommen Lebensmittelverkauf).

„Weil wir im Landkreis Passau seit Tagen über einem Inzidenzwert von 300 liegen, wird es zusätzliche Regelungen auf Landkreisebene geben,“ so Landrat Kneidinger. Ab Mittwoch, 2. Dezember gelte im Landkreis eine nächtliche Ausgangsbeschränkung. „Das Verlassen der eigenen Wohnung ist dann in der Zeit von 20 bis 6 Uhr nur noch bei Vorliegen triftiger Gründe erlaubt,“ konkretisiert Raimund Kneidinger die Verfügung. Triftige Gründe sind demnach etwa die Verrichtung beruflicher Tätigkeiten, Sport und Bewegung an der frischen Luft oder die Inanspruchnahme ärztlicher oder medizinischer Leistungen. „Außerdem werden wir in allen Schulen bereits ab der 7. Klasse in den Wechselunterricht übergehen.“ Um vor allem die Alten- und Pflegeeinrichtungen zu schützen und das Risiko von Viruseinträgen dort zu senken, wird es strenge Besuchsregelungen für diese Einrichtungen geben. „Das Betreten der Einrichtungen ist künftig nur noch mit einer FFP2-Maske und bei Vorliegen eines negativen Corona-Testergebnisses mittels vor Ort durchgeführtem Antigen-Schnelltest erlaubt. Alternativ ist die Vorlage eines aktuellen negativen Corona-PCR-Testergebnisses möglich,“ so der Landrat. Die zusätzlichen Einschränkungen werden überdies auch Versammlungen nach dem Bayerischen Versammlungsgesetz betreffen. Unter anderem wird die Teilnehmerzahl auf maximal 10 und die Dauer von Versammlungen auf maximal 60 Minuten beschränkt.

„Im derzeit stark von Corona betroffenen Niederbayern gehen wir mit unseren Maßnahmen nahezu im Gleichschritt vor. Im Kreise der niederbayerischen Landräte haben wir uns hier abgestimmt und es war uns wichtig, gemeinsam zu handeln. Denn Corona macht nicht an unseren Landkreisgrenzen halt,“ erklärt der Passauer Landrat.

„Ich bitte alle Bürgerinnen und Bürger, sich an die Beschränkungen zu halten. Wir müssen jetzt zusammenhelfen und durchhalten. Nur gemeinsam haben wir eine Chance gegen Corona,“ sagt Kneidinger. „Auch wir im Gesundheitsamt, im Katastrophenschutz und im Landratsamt arbeiten an sieben Tagen die Woche mit aller Kraft daran, um vor allem die Kontaktpersonenermittlung aufrechtzuerhalten und weiter zu beschleunigen. Zusätzlich zum Stammpersonal und den Unterstützungskräften aus den verschiedensten staatlichen Behörden und Einrichtungen werden wir ab den kommenden Tagen unsere ‚Manpower‘ mit Personal der Bundeswehr aufstocken.“

„Die Lage ist sehr ernst. Bitten helfen Sie alle durch Ihr verantwortungsbewusstes Handeln mit, dass wir gut durch diesen Winter kommen!“, richtet Landrat Raimund Kneidinger seinen eindringlichen Appell an die Bevölkerung.

Hinweis: Die entsprechende Rechtsgrundlage mit den genauen Regelungen wird demnächst auf www.landkreis-passau.de veröffentlicht.

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