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GEO-Tag der Artenvielfalt im Erdbrüst-Feuchtgebiet

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Im Ausschuss für Umwelt und Energie am Mittwoch, 06.07.2016, wird der Bericht über den GEO-Tag der Artenvielfalt im Erdbrüst-Feuchtgebiet bei Passau-Grubweg vorgestellt.

Kürzlich veranstalteten die Stadt Passau, der Naturwissenschaftliche Verein Passau und die Kreisgruppe des Bundes Naturschutz gemeinsam einen GEO-Tag der Artenvielfalt im Erdbrüst- Feuchtgebiet bei Grubweg. Oberbürgermeister Jürgen Dupper nahm gemeinsam mit Umweltreferent Wolfgang Seiderer an der Präsentation der vorläufigen Ergebnisse der Geländearbeiten im Erdbrüst-Feuchtgebiet bei Grubweg teil.

Der Bund Naturschutz und die Stadt Passau haben dort ab 2008 mehrere Grundstücke gekauft und mit hoher staatlicher Förderung Renaturierungsmaßnahmen durchgeführt.

Zu den besonders wichtigen Beobachtungen im Erdbrüst-Feuchtgebiet bei Passau-Grubweg zählten unter den fast 100 erfassten Pilzarten „geschützte Saftlinge“, unter den rund 320 kartierten Farn- und Blütenpflanzenarten „Rundblättriger Sonnentau“ und „Simsenlilie“ und unter den Tieren „Gruben-Laufkäfer“, „Steinkrebs“ und „Quelljungfer“, „Schlingnatter“ und „Springfrosch“ sowie unter den Moosen das für den Passauer Raum neue „Krummblatt- Lebermoos“. Die Pflanzenwelt ist – unterstützt durch die gezielte Wiederansiedlung erloschener Arten aus Restbeständen der weiteren Umgebung – dem gesteckten Entwicklungsziel schon sehr nahe gekommen, die Moosflora erweist sich als deutlich artenreicher als vor Beginn der Naturschutzmaßnahmen. Dabei wirkt sich bereits positiv aus, dass hier in den städtischen Waldgrundstücken jegliche Holznutzung unterbleibt. Bezogen auf die Größe des Untersuchungsgebiets von nur 7,5 ha ist die Zahl von über 30 beobachteten Vogelarten beachtlich. Die Insektenausbeute fiel aufgrund des Regenwetters der vorangegangenen Wochen etwas geringer als erwartet aus.

Oberbürgermeister Dupper zeigte sich mit dem Erfolg des Projekts in Passau-Grubweg sehr zufrieden. Er dankte den Experten und insbesondere auch jenen Beteiligten, die das Naturschutzvorhaben geplant und betreut haben, für ihr Engagement. Außerdem würdigte er die wertvolle Arbeit, die Robert Ascher und Patrick Raupp im Auftrag des Landschaftspflegeverbands Passau bei der Pflege des Projektgebiets leisten. Ohne die regelmäßige Mahd der ungedüngten Futter- und Streuwiesenflächen würden diese zunächst den Großteil ihrer wertvollen Arten verlieren und allmählich zu Wald werden.

Nach wie vor werden auch bei uns naturnahe Lebensräume zerstört, weil ihr Reichtum an Pflanzen- und Tierarten nicht wahrgenommen wird. Das Magazin GEO ruft deshalb seit 1999 jährlich bundesweit einen „Tag der Artenvielfalt“ aus, um das Wissen über unsere schutzwürdige Naturausstattung zu fördern. Artenkenner sollen sich an diesem Tag zusammenschließen und die Organismenvielfalt eines ausgewählten Gebiets dokumentieren.

Als Leitbild für Renaturierungsmaßnahmen im Erdbrüst-Feuchtgebiet dienten alte Karten und botanische Mitteilungen aus dem 19. Jahrhundert. Der GEO-Tag lieferte den idealen Rahmen für eine erste Erfolgskontrolle. Elf Experten aus den Reihen des Naturwissenschaftlichen Vereins sowie Josef Punkenhofer vom Fischereiverein Passau, Ralf Braun für das Haus am Strom und Markus Mathyl als externer Laufkäferspezialist waren dafür ehrenamtlich am Erdbrüstbachl unterwegs.

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