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Donnerstag, Mai 2, 2024

Gemeinsam gute Lösungen für Menschen finden

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Bezirksvertreter zu Besuch bei der Lebenshilfe Passau

Passau. Die Corona-Pandemie war für die Lebenshilfe eine große Herausforderung, die man aber bisher gut meistern konnte. Wie man das geschafft hat, erläuterten Geschäftsführer Thomas Hofbrückl und sein Stellvertreter Guido Degenhart sowie die stellvertretende Vorsitzende Sissi Geyer kürzlich Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich sowie den beiden Bezirksräten Cornelia Wasner-Sommer und Josef Heisl, die auf Einladung der Lebenshilfe nach Passau gekommen waren.

„Wir haben sehr früh Krisenstäbe eingerichtet und den Betriebsrat eingebunden“, so Thomas Hofbrückl. Während der ersten Welle wurden die Positivfälle in einem eigenen Haus untergebracht. Innerhalb der Einrichtungen wurde darüber stets transparent informiert. Die Sorge vor vielen Krankmeldungen aus den Reihen der Mitarbeiter war unberechtigt: „Wir hatten keine erhöhte Krankenquote und konnten alle Dienste abdecken. Für den Einsatz auf den Isolierstationen gab es sogar ausreichend freiwillige Meldungen unter dem Personal“, freute sich Guido Degenhart, was auch Bezirkstagspräsident als „ganz erstaunlich“ kommentierte. Als im Herbst die zweite Welle begann, währenddessen aber durch den Neubau in Hauzenberg ein Haus am Stammsitz in Passau frei geworden war, konnte dieses als Isolierstation genutzt werden. So gelang es, innerhalb von 20 Tagen die Infektionszahlen auf null zu senken.

Am meisten unter den Einschränkungen der Corona-Pandemie litten das Tageszentrum und der offene Bereich, da keine Freizeitangebote möglich waren. „Wir betreuen im Raum Passau normalerweise mehr als 200 Familien, für die war es eine sehr schwierige Zeit“, blickt Hofbrückl zurück und verwies auf den eigens eingerichteten Telefondienst im Tageszentrum, bei dem teilweise vier Mitarbeiter gleichzeitig eingesetzt waren, um die Betroffenen zumindest auf diesem Weg etwas zu unterstützen. Die rund 70.000 Betreuungsstunden in der „Offenen Behindertenarbeit“ wie vor Corona, werde man weit unterschreiten, was aber dank der guten Zusammenarbeit mit dem Bezirk zum Glück keine negativen finanziellen Folgen für die Lebenshilfe habe. „Wir waren uns alle einig, dass wir in dieser Ausnahmesituation die Träger der Einrichtungen liquide halten müssen. Dazu waren sehr pragmatische Lösungen notwendig“, so Olaf Heinrich, dem der Lebenshilfe-Geschäftsführer herzlich dankte, dass man vom Bezirk nicht im Stich gelassen wurde.

Der Besuch der Bezirksvertreter wurde aber auch genutzt, um einen Blick in die Zukunft zu werfen. Die Lebenshilfe will das leerstehende Haus auf dem eigenen Gelände zu einem Multifunktionshaus umbauen. Im Herbst schließe man die Kurzzeitpflegeeinrichtung „Forellenklause“ in Tiefenbach, diese soll dann im Stammsitz in Passau untergebracht werden. Und obwohl diese Einrichtung wegen des schwierigen Klientels und die recht kurzen Aufenthalte eine logistische und finanzielle Herausforderung für die Lebenshilfe ist, ist deren Erhalt den Verantwortlichen ein besonderes Anliegen. „Diese Einrichtung ist einzigartig in Niederbayern, und die betroffenen Familien sind auf dieses Angebot ganz dringend angewiesen“, informierte Thomas Hofbrückl, der deshalb bei den baulichen Investitionen auf Unterstützung durch den Bezirk Niederbayern hofft.

Desweiteren sollen ab Herbst 2022 in dem sanierten Gebäude dann eine Tagesbetreuung für Kinder und Jugendliche sowie Appartements für erwachsene Menschen mit Behinderung entstehen. Letztere realisiert die Lebenshilfe in Eigenregie, mit Unterstützung verschiedener Stiftungen, für die man sich beworben habe. „Wir stellen oft fest, dass Menschen mit Behinderung häufig vereinsamen, wenn sie alleine wohnen. Außerdem gibt es kaum barrierearme Wohnungen auf dem Markt“, so der Geschäftsführer. Durch bauliche Voraussetzungen könne man selbst Barrieren abbauen und durch Gemeinschaftsbereiche die Begegnung im Alltag ermöglichen.

„Wir sind sehr dankbar für das Engagement der Lebenshilfe. Letztlich sitzen wir alle in einem Boot, und es gilt, gemeinsam gute Lösungen für die Menschen zu finden, die unsere Unterstützung brauchen“, hob Bezirkstagspräsident Heinrich zuletzt hervor. Auch die beiden Bezirksräte bedankten sich für den aktuellen Einblick in die Arbeit der Lebenshilfe vor Ort.

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