Auf Einladung von Oberbürgermeister Jürgen Dupper kam die Arbeitsgruppe „Medizinische Fakultät in Passau“ zu ihrer ersten Sitzung zusammen. Dabei wurden die anstehenden Herausforderungen ebenso dargestellt wie mögliche Wege zu einer erfolgreichen Bewältigung derselben.
Die Einrichtung einer Medizinischen Fakultät wäre ein deutlicher Mehrwert für das Klinikum und die Universität sowie ein Meilenstein für die medizinische Versorgung in der gesamten Region. Damit das Projekt Aussicht auf Erfolg haben kann, muss die Initiative breit angelegt sein und ein umfassendes Netzwerk mit kompetenten Mitstreitern geknüpft werden.
Der Stadtrat hatte im Oktober 2018 einstimmig die Bildung einer Arbeitsgruppe beschlossen, um den Aufbau einer universitären medizinischen Ausbildung in Passau auszuloten. Neben Oberbürgermeister Jürgen Dupper gehören ihr Landrat Franz Meyer, die Universitätspräsidentin Prof. Dr. Carola Jungwirth, der Delegierte der Bayerischen Landesärztekammer Dr. Wolfgang Gradel sowie Vertreter des Klinikums Passau, der Kinderklinik Dritter Orden Passau und der Landkreis Passau Gesundheitseinrichtungen an.
Im Rahmen der ersten Sitzung wurden nun die einzelnen Aufgaben definiert und die weitere Vorgehensweise vereinbart. Für die Universität Passau sind laufende Weiterentwicklung und der Ausbau ein zentrales Anliegen. Darin enthalten sind auch Überlegungen zum Aufbau neuer Fachrichtungen und Schwerpunkte. Grundlagen hierfür soll eine Machbarkeitsstudie schaffen. Diese wird für den Bereich zukünftiger Gesundheitsberufe vom Centrum für Marktforschung der Universität Passau erarbeitet. Die Studie wird Modelle und Chancen aufzeigen, die sich am Standort Passau und zusammen mit den Partnern in Niederbayern in realistischer Weise verwirklichen lassen.
Gleichermaßen werden die Vertreter der regionalen Kliniken einen Soll-/Istabgleich der einschlägigen Fachabteilungen sowie dem Zusammenspiel von Krankenversorgung, Forschung und Lehre erstellen. Grundvoraussetzungen zur Schaffung einer medizinischen Fakultät sind dabei insbesondere der Aufbau eine naturwissenschaftlichen Bereichs an der Universität Passau, das Angebot einer bestimmten Anzahl von Fachgebieten an der Universitätsklinik bzw. den kooperierenden Kliniken, die nach der Approbationsordnung in der ärztlichen Ausbildung berücksichtigt werden müssen, eine Mindestanzahl von Betten sowie die Einstufung in eine bestimmte Versorgungsstufe.
Weitere Mitglieder der Arbeitsgruppe haben sich bereit erklärt, mit universitären Einrichtungen Kontakt aufzunehmen, die in den letzten Jahren neu geschaffen wurden, um Erfahrungsberichte und Hinweise darauf zu erhalten, wie sich der weitere Prozess gestalten kann.
Im Rahmen weiterer Arbeitsgruppensitzungen wird man gemeinsam das Projekt vorantreiben. Allen Akteuren ist dabei bewusst, dass es sich um eine große Aufgabe handelt, die Zeit benötigt, um die Themen ordentlich abarbeiten zu können.