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Montag, April 29, 2024

Niederbayerns Betriebe mit Exportrekord – aber die Verunsicherung steigt

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USA bleiben wichtigster Auslandsmarkt, Ausfuhren nach Großbritannien gehen weiter zurück

Die Wirtschaft in Niederbayern brummt – und speziell für die niederbayerischen Industriebetriebe bleibt dabei der Export ein wichtiger Erfolgsfaktor. Das zeigt ein Blick auf die aktuellen Zahlen des Statistischen Landesamtes zu Export und Außenhandel im Jahr 2017. Die bayerische Wirtschaft hat die Ausfuhren im Vergleich zum Vorjahr noch einmal um über fünf Prozent gesteigert, die Lieferungen ins Ausland hatten einen Gesamtwert von über 192 Milliarden Euro – das ist der siebte Ausfuhrrekord in Folge. In Niederbayern besonders stark gewachsen sind die Exporte der rund 400 Unternehmen des produzierenden Gewerbes mit mehr als 50 Beschäftigten. Allein diese Betriebe zusammen haben einen Auslandsumsatz von 25 Milliarden Euro erwirtschaftet, das entspricht einer Exportquote von über 58 Prozent. „Diese Zahlen zeigen einerseits die Leistungskraft der für den Wirtschaftsstandort Niederbayern so wichtigen Industrie. Andererseits sorgen aber Entwicklungen wie der anstehende Brexit oder die Ankündigung von Strafzöllen auf Stahl und Aluminium seitens der USA für Verunsicherung in der Wirtschaft. Damit entsteht ein Klima der Abschottung in der Weltwirtschaft – und das schadet allen Seiten“, betont Alexander Schreiner, Hauptgeschäftsführer der IHK Niederbayern.

Der wichtigste Auslandsmarkt für die bayerischen und auch die niederbayerischen Unternehmen sind weiterhin die Vereinigten Staaten. Die Ausfuhren in die USA stiegen im vergangenen Jahr nochmals um fünf Prozent auf insgesamt über 21 Milliarden Euro. Über ein Zehntel der Exporte gehen damit allein in die USA. Beunruhigende Zahlen liefert hingegen Großbritannien: Die Ausfuhren in das Vereinigte Königreich sind entgegen dem allgemeinen Trend erneut zurückgegangen, der Verlust gegenüber dem Vorjahr beträgt fast sieben Prozent. „Großbritannien hat damit unter unseren wichtigsten Abnehmerländern als einziges ein Minus erzielt. Das zeigt leider deutlich, welche Auswirkungen eine einseitige Entscheidung wie der Brexit haben kann“, erläutert Schreiner.

Trotz der Rückgänge im Wirtschaftsverkehr mit Großbritannien ist der Austausch Bayerns mit den EU-Ländern insgesamt deutlich gewachsen. Die Exporte in die EU haben um fünf Prozent zugelegt, über die Hälfte der bayerischen Lieferungen ins Ausland gehen damit in EU-Länder. Noch stärker gestiegen sind aber gleichzeitig in Gegenrichtung die Importe aus der EU nach Bayern, sie übertreffen mittlerweile sogar den Wert der Exporte. „Die immer wieder geäußerte Kritik am hohen Exportüberschuss läuft damit zumindest für Bayern ins Leere. Letztlich bleiben aber die hohen Exportwerte ein Beleg dafür, dass die bayerischen und niederbayerischen Produkte weltweit gefragt sind, und das ist eine gute Nachricht“, meint Schreiner.

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