Fortbildung für Waldführer und Ferienregion-Mitarbeiter mit Erfolgsautor Martin Kiem
Spiegelau. Es ist einer der aktuellen Trends im Outdoor-Bereich: Waldbaden. Und da dazu auch immer mehr Anfragen im Bayerischen Wald landen, haben Ferienregion und Nationalpark beschlossen, sich dazu kompetenten Input zu holen.
Der Südtiroler Erfolgsautor Martin Kiem nahm sich zwei Tage lang Zeit, um Waldführer und Mitarbeiter der Touristinfos die achtsame Walderfahrung näher zu bringen. „Denkt daran, lasst euch auf euren Körper und seine Sinne ein“, sagt Kiem. „Seid einfach dort, wo ihr seid und nehmt die Umgebung wahr.“ Rund um ihn herum im Märchenwald des Spiegelauer Waldspielgeländes steht oder sitzt die gut 20-köpfige Gruppe mit geschlossenen Augen, ausgestreckten Fingern und gespitzten Ohren. Minutenlang saugen die Teilnehmer die Natur um sich herum auf. Alle sind mucksmäuschenstill, nur der Dozent gibt ab und zu ein paar Instruktionen.
Ansonsten singen die Vögel, plätschert das Wasser und pfeift der Wind. Zeit spielt keine Rolle. „Nicht eilen, hetzen, stressen“, rät Kiem.
Nach dem Ende der etwa 15-minütigen Übung tauschen sich die Teilnehmer über ihre Erfahrungen aus. Alle sind fasziniert von den intensiven Erfahrungen. „Man stellt sich das im Vorfeld recht simpel vor“, berichtet Ina Mayer, „aber dann ist es doch sehr tiefgründig, meditativ und emotional.“ Ihre Kollegin Steffi Sitzberger fügt hinzu: „Wir hier in diesem Kreis gehen ja sowieso schon relativ bewusst durch den Wald, aber durch solche Übungen, kann das Nationalparkerleben schon nochmal auf eine höhere Stufe gehoben werden.“
Die gesammelten Eindrücke geben die Teilnehmer in Zukunft an Gäste weiter. So führt der Nationalpark etwa von Mitte Juni bis Ende September jeden Donnerstag eine Führung zum Trendthema durch. „Das Waldbaden mit seiner Lehre zum achtsamen Umgang mit der Natur, den gesundheitsfördernden Aspekten und der Entschleunigung ergänzt unser Angebot sehr gut“, sagt Umweltbildungsreferent Lukas Laux. „Auch auf diese Weise können wir unsere Inhalte zu Biodiversität und Walddynamik an die Besucher bringen.“