“Mit ihrer Unterstützung haben wir in meinem Heimatdorf Dindifelo im Senegal viel bewegen können“, erklärte Carim Camara (1. von links) vor den Mitgliedern des Rotary-Clubs Passau-Dreiflüssestadt.
Camara (44), der als Kontaktmann vor Ort fungiert, ist derzeit auf Einladung der Konrad-Adenauer-Stiftung in Deutschland und besuchte letztes Wochenende Passau. Nach einem Afrika-Fest am Wochenende bei dem Fürstenzeller Helmuth Rücker (Mitte), der sich als Koordinator in Niederbayern engagiert, besuchte Camara am letzten Montag auch die Rotarier um ihren Präsidenten Wilhelm von Jaruntowski (rechts). Dabei berichtete er ausführlich über das Maßnahmenpaket zur Selbsthilfe, das mit Hilfe der Passauer Rotarier, aber auch vieler Spenden aus dem Raum Vilshofen und Passau umgesetzt wurde. In fünf Jahren wurden knapp 50.000 Euro für Hilfsprojekte eingesetzt. Mit Abstand am meisten bewegt worden sei mit der Errichtung und Ausstattung eines Hauses für Frauen. Dieses habe sich im dem 2500 Einwohner zählenden Ort nicht nur zum vorrangigen Treffpunkt entwickelt, sondern sei Anstoß für gemeinsame Projekte, die bereits in die weitere Umgebung ausstrahlen. Nach einem Kurs seien, so Camara, aktuell bereits fünf Nähmaschinen im Einsatz. Dadurch würden Einkommen ermöglicht, die auch die Selbstständigkeit und das Selbstwertbewusstsein enorm steigern. Die Hilfe für Straßenbaumaßnahmen erleichtere Transporte und Logistik und habe bereits zu etwas mehr Touristen beigetragen. Das ebenfalls initiierte Müllprojekt unter dem Motto “Zero Plastique“ wirke in die gleiche Richtung, habe die Einwohner aber auch spüren lassen, dass es direkt ihrem Ort zugute komme. Die Unterstützung für die Schulen habe nicht nur dazu geführt, dass sich jetzt nur noch zwei Schüler ein Buch teilen müssten, während es früher fünf waren. Erstmals habe ein Absolvent der Schule in Dindifelo eine Zulassung zum Hochschulstudium in der 700 Kilometer entfernten Hauptstadt Dakar bekommen. Jetzt verfüge man erstmals in Dindifelo über Lehrkräfte, die Begabten einen Abschluss – vergleichbar dem deutschen Abitur – ermöglichen können. Die vielen kleinen Spenden für den Erwerb von einzelnen Reissäcken haben zudem dazu beigetragen, dass vor allem Kinder mit einer Mahlzeit pro Tag versorgt und ein breiter angelegtes Engagement gefördert werden konnten.
Über den Umsetzungsstand der Hilfsprojekte berichtete der Senegalese Carim Camara (links) vor den Mitgliedern des Rotary-Clubs Passau-Dreiflüssestadt um Präsident Wilhelm von Jaruntowski (rechts) und Projektkoordinator Helmuth Rücker (Mitte).
