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Donnerstag, Mai 2, 2024

Landrat Kneidinger: „Die Wasserstoffzukunft wird konkret“

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Landkreis Passau ist deutsche „HyExpert-Region“ und startet Machbarkeitsstudie für Wasserstoff-Projekte – Unternehmen und Kommunen mit im Boot

Landkreis Passau. Mit bereits sehr praxisbezogenen Überlegungen, vor allem zur Wasserstoff-gestützten Mobilität, ist der Landkreis zu einer der 43 deutschen „HyExpert-Regionen“ geworden. Damit verbunden: Eine vom Bundesverkehrsministerium mit bis zu 400.000 Euro geförderte Machbarkeitsstudie für Wasserstoff-Projekte im Landkreis. Die Arbeiten dazu haben jetzt begonnen.

„Damit wird die Wasserstoffzukunft für unsere Region nochmal ein Stück konkreter“, zeigte sich Landrat Raimund Kneidinger beim ersten Arbeitstreffen der Akteure überzeugt. Die Ausgangslage bezeichnete er als optimal. Das Netzwerk „Clean Mobility H2 im Passauer Land“ umfasst derzeit rund 20 Partner aus Wirtschaft und Kommunen. Darunter unter anderem Unternehmensgruppe Paul, Maier-Korduletsch, Shell Deutschland, Eichberger Reisen, Gemeinde Neuhaus am Inn, RBO Regionalbus Ostbayern, Stadt Pocking, Stadt Vilshofen an der Donau, Technische Hochschule Deggendorf, VLP Verkehrsgemeinschaft Landkreis Passau und der ZAW Donau-Wald. Auch die Stadt Passau und der Landkreis Freyung-Grafenau beteiligen sich. Träger der Machbarkeitsstudie sind die Energieberatungsinstitute GP JOULE Connect, Emcel und endura Kommunal sowie die Universität Passau (Centouris).

Die jetzt begonnenen Untersuchungen betreffen in erster Linie nicht einzelne Unternehmen und ihre Projekte, sondern bewerten die Rahmenbedingungen im Landkreis insgesamt mit dem Fokus darauf, Wasserstoff CO2-neutral zu erzeugen und für verschiedene Einsatzzwecke intelligent zur Verfügung zu stellen. Eine wichtige Rolle spielt dabei die landesweite Spitzenposition des Landkreises in der Solarstromproduktion. Diese liegt mittlerweile bei über 60 Prozent des Gesamtenergieverbrauchs. Diese gute Voraussetzung für Grünen Wasserstoff war unter anderem eine der Initialzündungen für den Landkreis, sich an den HyExpert-Ausschreibungen des Bundesverkehrsministeriums zu beteiligen. Der damalige Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer hatte dazu wesentlich beigetragen und dem Landkreis bescheinigt, das „Zeug zu einer der wichtigen Wasserstoff-Regionen im süddeutschen Raum“ zu haben.

Bereits umgesetzt sind brennstoffzellenbetriebene Fahrzeuge im Güterverkehr, im ersten Schritt in der Gewichtsklasse 12 bis 24 Tonnen. Die Paul Group (Passau/Albersdorf) hat ein entsprechendes Fahrzeug vorgestellt. Vorgesehen sind auch der zeitnahe Einsatz brennstoffzellenbetriebener Busse im regionalen ÖPNV-Verbund und die Errichtung einer Wasserstoff-Tankstelle am künftigen Autobahn-Dreieck A3/A94. Ebenfalls ein wichtiges Ziel: Erzeugung von Grünem Wasserstoff auf Basis der bereits vorhandenen Photovoltaik und Biogasanlagen und der Wasserkraft, organisiert als intelligent gesteuerter Verbund.

Im Oktober wird als zweiter wichtiger Schritt im Rahmen der Machbarkeitsstudie ein Workshop mit allen beteiligten Kommunen und Unternehmen folgen.


Was ist das HyExperts-Programm?

HyExperts ist die zweite Stufe des vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr geförderten Programms HyLand. Der Wettbewerb motiviert Akteure in allen Regionen Deutschlands, Konzepte mit Wasserstoffbezug zu initiieren, zu planen und umzusetzen. HyExperts-Regionen sind schon mit dem Thema Wasserstoff vertraut. Die Regionen erarbeiten im Laufe des Programms Machbarkeitsstudien für konkrete Wasserstoff-Projekte vor Ort, sodass eine praktische Umsetzung ermöglicht wird.

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