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Donnerstag, Dezember 12, 2024

Interkommunale Ratssitzung der ILE Donau-Isar

Lesestoff

Deggendorf. Unter dem Motto „Gemeinsam für unseren Lebensraum“ arbeiten Aholming, Deggendorf, Moos, Otzing, Plattling und Stephansposching auf interkommunaler Ebene in unterschiedlichsten Handlungsfeldern zusammen. Nach einer Zwischenevaluierung mit inhaltlicher Ausrichtung der künftigen Themen fand jetzt eine interkommunale Ratssitzung statt.

Dazu begrüßte Oberbürgermeister Dr. Christian Moser als stellvertretender Vorsitzender der ILE Donau-Isar seine Amtskollegen samt den jeweiligen Mitgliedern der Ratsgremien im Alten Rathaus der Stadt Deggendorf. Er betonte die Bedeutung der Zusammenarbeit für die Weiterentwicklung der Region als attraktiver Lebens- und Wirtschaftsraum. Die besondere räumliche Konstellation der ILE Donau-Isar aus dem Stadt- und Umlandbereich rund um das Oberzentrum Deggendorf – Plattling bietet dazu besondere Voraussetzungen und Chancen.

Das betonte auch Roland Spiller, der als Referatsleiter für Integrierte Ländliche Entwicklung im Bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten bayernweit diesen strukturpolitisch zentralen Bereich verantwortet und als Key-Note-Speaker für die Sitzung gewonnen werden konnte. Unter dem Motiv Bayern denkt Zukunft – Stadt.Land.Chancen bescheinigte er der ILE Donau-Isar eine sehr erfolgreiche und wirksame Arbeit, die überregional wahrgenommen wird. Das strategische Vorgehen und die konkrete Projektarbeit eröffnen damit auch Partnerschaften und Förderoptionen aus anderen Kulissen auf Landes- und Bundesebene. Die thematische und operative Ausrichtung der ILE deckt sich schon sehr gut mit den Perspektiven der Ländlichen Entwicklung 2030, die Herr Spiller den Ratsgremien vorstellte. Kern wird eine resiliente Aufstellung der Region in Fragen des Ressourcen- und Klimaschutzes, der Daseinsvorsorge, der regionalen Wertschöpfung und des sozialen Zusammenhalts sein. Besonders betonte Herr Spiller die Bedeutung einer flächendeckend angemessenen baulichen, sozialen und digitalen Infrastruktur als Basis zur Bewältigung aller Alltagsaufgaben und individuellen Lebensgestaltung. Wichtige Struktur für die Lösungen in den anstehenden Herausforderungen ist die Einbindung der Akteure und Bürger vor Ort in den Entwicklungsprozess. Eine erfolgreiche ILE-Arbeit bietet Plattformen für Netzwerke und Beteiligungsmöglichkeiten bzw. Beratungsangebote für Bürger. All das ist in der ILE Donau-Isar gegeben. Die Integrierte Ländliche Entwicklung stellt einen vielfältigen Werkzeugkasten bereit, mit dem individuelle Ideen bearbeitet, weiterentwickelt und umgesetzt werden können.

Wolfgang Fruhmann als Umsetzungsbegleiter der ILE gab dem Gremium einen Überblick über die wesentlichen Aktivitäten und Erfolge der ILE-Arbeit. Fortlaufendes Thema ist die Daseinsvorsorge und hier grundlegend attraktive Strukturen im Bereich Nahversorgung, Wohnen, Verkehr, Soziales und Ehrenamt sowie Freizeit. Fortlaufendes ILE-Thema ist das Flächenmanagement zur Leerstandsvermeidung, zum Flächensparen und zur Wohnraumversorgung. Die hierfür verfügbaren Datenbanken sind wertvolle Planungsgrundlagen der künftigen Siedlungsentwicklung in Zeiten des demographischen Wandels. Die Nahversorgung in der ILE wird mit der Unterstützung von Dorfläden, mit der Stärkung der Wochenmärkte in Deggendorf und Plattling und der RegioAPP für regionale Lebensmittel gestärkt. Das Radwegekonzept der ILE ist Grundlage für die Weiterentwicklung CO2-sparender Mobilitätsangebote und die Einwerbung von Fördergeldern zum Wegeausbau wie gerade erfolgreich in Otzing erfolgt. Vor allem Vereine und Ehrenamt profitieren seit 2020 vom sogenannten Regionalbudget. Hier kommen durch die ILE Donau-Isar pro Jahr 90.000 Euro Fördergelder über das Amt für Ländliche Entwicklung Niederbayern gezielt für kleinere Projekte in die Region. Damit konnten zum Beispiel Projekte wie das Dorfhaus in Simmling, das Grüne Klassenzimmer in Stephansposching, der Jugendcontainer in Otzing, eine Honiganalyseausrüstung für den Imkerverein in Aholming, eine Obstpresse für den Gartenbauverein Moos oder ein Toilettenwagen für Veranstaltungen in Plattling gefördert werden. Alle Projekte dienen der Allgemeinheit, erleichtern und unterstützen die Ausübung des Ehrenamtes und leisten oft auch einen Beitrag zum Ressourcenschutz.

(Foto: Wolfgang Fruhmann)

Klima- und Ressourcenschutz wird weiterhin eines der zentralen Themen der künftigen ILE-Arbeit sein. In Kooperation mit der Nachbar-ILE Donauschleife konnte hier ja schon als Meilenstein die Gründung des Landschaftspflegeverbandes im Landkreis Deggendorf umgesetzt werden. Künftige Aufgaben liegen in der Anpassung an den Klimawandel und der CO2-Vermeidung. Die Kommunen werden hier ihren Beitrag etwa in der Gestaltung des öffentlichen Raumes, in der Bewirtschaftung ihrer eigenen Liegenschaften, in der Risikovorsorge gegen Hochwasser und Starkregen, aber natürlich auch in der Beratung der Bürger zu deren eigenen Handlungsoptionen leisten. Die Kombination aus interkommunalem Handeln, aber auch gesamtgesellschaftlich verantwortungsvolles Handeln jedes Einzelnen wird erfolgreich sein können.

Noch in 2022 steht der Aufbau eines Netzwerks der Kultur- und Kreativwirtschaft auf der Agenda der ILE. Hier verbindet sich die Unterstützung der Kulturschaffenden mit den Aspekten des Standortmarketings für die ganze Region. Auch das Thema „Vom Acker auf den Tisch“ rund um regionale Lebensmittel und Wertschöpfung wird die ILE mit der RegioAPP weiter verfolgen. Alle Themen und Projekte der ILE können auf der Homepage www.ile-donau-isar.de verfolgt werden.

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