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Dienstag, April 30, 2024

Klimawandel im Fokus der ILE Passauer Oberland

Lesestoff

Förderung für Konzepterstellung

Fürstenstein. Neue Ziele hat sich die ILE Passauer Oberland in ihrem Handlungsfeld „Energie & Umwelt, Nachhaltigkeit & Ressourcenschutz“ gesetzt. In den nächsten Jahren sollen der Klimawandel und seine Auswirkungen sowie mögliche Gegenmaßnahmen im Fokus der ILE-Arbeit stehen. Die elf Gemeinden des Passauer Oberlandes gehören bayernweit zu den esten Kommunen, die sich ein auf das ILE-Gebiet abgestimmtes Konzept zur Klimawandelanpassung erstellen lassen. Dazu haben sich die Verantwortlichen des Handlungsfeldes Bürgermeister Erwin Braumandl aus Neukirchen vorm Wald, Bürgermeister Rudolf Müller aus Ruderting und ILE-Geschäftsführerin Gabriele Bergmann kürzlich mit Experten der KlimaKom eG und der Think GmbH getroffen.

Einen einstimmigen Beschluss dazu hatten die ILE-Gemeinden in der diesjährigen Februar-Sitzung gefasst. Die elf Kommunen sprachen sich klar für die Zusammenarbeit zur Erstellung eines Konzepts zur Klimawandelanpassung mit dem Expertenverbund der KlimaKom eG (Landkreis Bayreuth) und der Think GmbH aus Jena aus. Beide Fachbüros können zahlreiche Referenzen im Rahmen der Auftragsvergabe vorweisen. Die Regierung von Niederbayern, bei der der Verein Passauer Oberland e.V. zwischenzeitlich einen entsprechenden Förderantrag gestellt hat, erteilte bereits den vorzeitigen Maßnahmenbeginn. Mit dem endgültigen Förderbescheid ist bis ca. Anfang Juni 2022 zu rechnen.

Der erste Besuch vor Ort führte die Fachleute um Dr. Götz Braun (Koordinator, KlimaKom eG) mit den ILE-Vertretern auf gemeinsame Besichtigungstour durch die Gemeinden Ruderting, Neukirchen vorm Wald und Fürstenstein. Ein straffes Programm, das in Ruderting mit der Besichtigung des neu angelegten und bereits bestehenden Energiewalds im Ortsteil Reisach begann, wartete. ILE-Geschäftsführerin Bergmann hatte gemeinsam mit den beiden handlungsfeldführenden Bürgermeistern das Programm zusammengestellt.

Zweite Station war das Neukirchner Rathaus. Dort tauschte man sich zunächst noch zu offenen Fragen organisatorischer Art sowie zu inhaltlichen Schwerpunkten aus. Danach erläuterte Bürgermeister Braumandl das Fernwärmenetz in Neukirchen vorm Wald, welches sich in unmittelbarer Nähe zur Schule und Kirche befindet (siehe Foto). Weiter ging es auf die sogenannte Witzlinger Höhe, von wo aus man einen guten Überblick zu den Waldhängen an der gegenüberliegenden Seite hat.

Besichtigung der Fernwärmeanlage (v.l.) Bgm. Erwin Braumandl, Jakob Maercker u. Dennis Kehl (Think Gmbh), Dr. Götz Braun (KlimaKom eG), Bgm. Rudolf Müller (Foto: ILE Passauer Oberland e.V.

Sie waren von den schweren Stürmen der letzten Jahre arg in Mitleidenschaft gezogen worden. Hier war deutlich zu erkennen, welche immensen Schäden Unwetterereignisse wie Sturm verursachen können und die Wälder mittlerweile über viele Jahre hin prägen. Nächster Halt war an der PV-Freiflächenanlage in Pilling. Solche PV-Anlagen auf der grünen Wiese sind nachgefragt wie „warme Semmeln“. Da waren sich Bürgermeister und Experten einig. Es stellte sich im Laufe des Gesprächs auch die Frage, ob und inwieweit sich die Grünfläche zwischen und unter den Modulen nicht für Viehbewirtschaftung (z.B. Schafe) oder auch den Anbau arterhaltender Flora nutzen ließe? Insbesondere Letzteres wäre ein guter Ansatz im Hinblick auf die Öko-Modellregion Passauer Oberland. Dafür gäbe es bereits andernorts gute Praxisbeispiele, so die Meinung der Teilnehmer.

Ein weiteres Thema, das im Zusammenhang mit Auswirkungen des Klimawandels eine immer wichtigere Rolle spielt, stellt die Starkregenvorkommnisse dar. So wurde bei der Weiterfahrt das sich derzeit im Bau befindende Regenrückhalte-Becken der Gemeinde Fürstenstein am „Pillinger Bach“ besichtigt und die Hintergründe dazu erörtert.  

Zum Abschluss kam die Runde dann im Fürstensteiner Rathaus mit Geschäftsleiter Tobias Klessinger zusammen. Er informierte über die energetische Sanierung des Gemeindezentrums Fürstenstein, die kürzlich fertig gestellt worden ist. Sie ist ein Beispiel wie in den vergangenen Jahren in den Gemeinden des Passauer Oberlandes energetische Sanierungen und Optimierungen durchgeführt wurden. In den vergangenen Jahren lag es den ILE-Gemeinden am Herzen, ihre kommunalen Liegenschaften zukunftssicher und kostenbewusst aufzustellen. Das nächste Projekt, das sich hierzu in Fürstenstein auf dem Weg befindet, stellt die Sanierung der Dreifach-Turnhalle dar. Dorthin fuhr man als letzte Station der Bereisung.

Voll des Lobes für die abwechslungsreiche Besichtigungstour durch zunächst drei der elf ILE-Gemeinden verabschiedeten sich die Gäste aus dem Passauer Oberland.

Als nächstes stehen eine umfangreiche Datenerhebung und Auswertung an. In der nächsten Mitgliederversammlung im Juli sollen sich die Fachleute dann persönlich – und bestenfalls mit ersten Erkenntnissen – den ILE-Gemeinden vorstellen.

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