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Freitag, April 26, 2024

In der Kneippgemeinde bewegt sich was

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Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich informiert sich über aktuellen Stand in Haidmühle

Haidmühle. Landleben ist wieder im Trend, die Preise sind hier noch bezahlbar und dank der zunehmenden Digitalisierung, guter Breitbandverbindungen und Home-Office-Möglichkeiten werden Orte im Bayerischen Wald zum Leben und Arbeiten immer beliebter. „Auch wir haben bei Einfamilienhäusern keinen einzigen Leerstand mehr“, sagt der Haidmühler Bürgermeister Heinz Scheibenzuber, der sich über 50 Zuzüge seit diesen Januar freut, im Gespräch mit Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich.

Grundsätzlich sei es deshalb auch erfreulich, dass der Bedarf an Kindergartenplätzen steige, doch die Kosten für die Sanierung des alten und den Neubau für zwei weitere Gruppen sind dennoch nicht leicht zu schultern. Drei Millionen sind hierfür veranschlagt, weil der Fördersatz weit niedriger ist als früher. Hinzukomme noch das „größte Problem“ der Gemeinde, wie Scheibenzuber berichtet: die Kläranlage. Sie muss dringend neu gebaut werden, eine Zusammenlegung mit Nachbargemeinden ist wegen deren Auslastung unmöglich. Und so müsste Haidmühle für seine Abwasserentsorgung drei bis vier Millionen aufbringen. „Für eine Flächengemeinde wie unsere mit wenigen Einwohnern ist das fast unmöglich.“

Doch es gibt auch gute Neuigkeiten: Es kommt Bewegung in die Kneippgemeinde, die alle sieben Kneippanlagen, die man im Zuge des Kneippkonzepts geplant hatte, bereits umsetzen konnte. In der Folge wolle nun ein Investor ein Kneipp-Seminarhaus mit zwölf Betten realisieren. „Man merkt, dass eure Strategie aufgeht und das Vorhaben bereits Früchte trägt“, kommentierte Heinrich diese Information. Auch habe die Regierung von Niederbayern angekündigt, der Gemeinde rückwirkend Kosten für Straßensanierungen zu erstatten, die im Zuge der vielen Holztransporte nach Sturm Kolle nötig geworden waren. „Das hilft uns sehr und dafür sind wir sehr dankbar“, so Scheibenzuber. Und zuletzt berichtete der Bürgermeister noch von zwei neuen geplanten Baugebieten für 15 Bauplätze in Bischofsreut und 13 in Haidmühle. „Das trägt langfristig zur Belebung der Gemeinde bei, denn es profitieren alle: vom Bäcker bis zum Metzger.“ Wenn es wegen der knappen finanziellen Mittel und den großen Herausforderungen auch kleine Schritte seien – es kommt Bewegung in die Gemeinde. „Die Zeiten sind vorbei, in denen Kommunen alles sofort realisieren können. Wir müssen stärker priorisieren, das erhalten, was da ist, und uns als Gemeinden Schritt für Schritt weiterentwickeln – auch damit die Menschen sehen, dass sich was tut.“ Am Dorfplatz gibt es bereits sichtbare Erfolge. Da konnte an dem heißen Augusttag auch der Bezirkstagspräsident nicht widerstehen, gemeinsam mit dem Bürgermeister durch das erfrischende Haidmühler Wasser zu kneippen. 

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