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Samstag, Mai 4, 2024

Hengersberg blüht auf

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Erste Mahdgutübertragung im Projekt Blühender Naturpark

Hengersberg / Unterfrohnstetten. Seit einigen Jahren arbeiten der Markt Hengersberg und der Naturpark Bayerischer Wald e.V. in Sachen Landschaftspflege intensiv zusammen. Im Jahr 2022 fand die erste Mahdgutübertragung im Rahmen des mehrjährigen Projekts „Blühender Naturpark“ im Projektgebiet in Unterfrohnstetten statt.

Anfang Oktober begutachteten Erster Bürgermeister Christian Mayer, Liegenschaftsvertreter Dullinger, Marktgemeinderat Dr. Einhellig, Landwirt H. Streicher, Matthias Rohrbacher vom Landschaftspflege-Team des Naturparks und Andrea Rinke (Koordinatorin des Projekts „Blühender Naturpark“) das bisherige Ergebnis.

Andrea Rinke zeigte anhand Fotos, wie sich die Fläche entwickelte und erklärte: „Wir haben es in zwei Jahren geschafft, überall wuchernden Brombeeren und mannshohes Springkraut auf der 5.000 Quadratmeter großen Wiese zurückzudrängen.“

„Hierzu waren im Jahr 2021 eine erste Pflegemaßnahme nötig – damit mehr Licht auf die brachgefallene Nasswiese fällt“, ergänzte Matthias Rohrbacher.

Um die Bandbreite der verschwundenen Tier- und Pflanzenarten wieder auf die Wiese anzusiedeln, führte man dieses Jahr eine Mahdgutübertragung über das Projekt „Blühender Naturpark“ durch. Diese wird mit einer Förderung von 90 Prozent durch die Höhere Naturschutzbehörde der Regierung von Niederbayern mit Mitteln des Bayerischen Staatsministeriums für Umwelt und Verbraucherschutz gefördert. „Die weiteren 10 Prozent übernimmt der Landkreis Deggendorf und sorgt so für ein „Rundum-Sorglos-Paket“ für die Eigentümer, die beim ‚Blühenden Naturpark‘ teilnehmen“, veranschaulichte Andrea Rinke.

Zustand der Feuchtwiese im Jahr 2019 (Foto: Lea Stier, Naturpark Bayerischer Wald e.V.)

Mit einer Mahdgutübertragung werden Pflanzenteile und Samen von verschwundenen Pflanzenarten auf brach gefallenen und artenarmen Wiesen eingebracht. Nach einer mehrjährigen natürlichen Wiesenentwicklung verspricht man sich, dass sich die typische Pflanzengesellschaft für diesen Standort etabliert, ein wertvoller Lebensraum entsteht und sich verschwundene Insekten, Schmetterlinge und andere Tiere ansiedeln. Regelmäßige Pflege – also die Mahd der Wiese – ist dabei unentbehrlich.

Die meist zeitaufwendigen Arbeiten in der Landschaftspflege werden in der Regel mit Hilfe regionaler Landwirte und unter Einsatz von Landschaftspflegern durchgeführt. Die beiden Landwirte, die Herren O. und H. Streicher, engagierten sich tatkräftig, indem sie die Empfängerfläche durch mähen und Bodenbearbeitung vorbereiteten. Dann wurde eine artenreiche Wiese gemäht und der Grünschnitt in Unterfrohnstetten ausgebracht.

Aktueller Zustand der Feuchtwiese im Gemeindegebiet (Foto: Andrea Rinke, Naturpark Bayerischer Wald e.V.)

Bürgermeister Christian Mayer und Dr. Einhellig sprachen sich erfreut über die Zusammenarbeit mit den regionalen Landwirten aus: „Nur mit den Leuten vor Ort und deren Einsatzbereitschaft sind solche praktischen Maßnahmen durchführbar“. Der Naturpark betonte zudem die gute Zusammenarbeit mit den örtlich sehr engagierten Landwirten, ohne deren Mitwirken wäre die rasche Umsetzung nicht möglich gewesen.

Die ersten Maßnahmen zeigen schon ihre Früchte, besser gesagt ihre Blüten. Nun werden zusammen weitere Projekte in Kooperation mit dem Naturpark Bayerischer Wald e.V. und dem Markt Hengersberg geplant, um den Naturschuz in der Region auszubauen.

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