Kooperation zwischen Nationalpark und der rumänischen Stiftung Conservation Carpathia
Grafenau. Deutschlands größter Wald-Nationalpark, der Nationalpark Bayerischer Wald, unterstützt künftig die Stiftung Conservation Carpathia durch eine Kooperationspartnerschaft. Dr. Franz Leibl, der Leiter der Nationalparkverwaltung, sowie Christoph Promberger, Direktor der Stiftung Conservation Carpathia, haben die Vereinbarung bei einer gemeinsamen Pressekonferenz unterzeichnet.
Die Partnerschaft hat eine Laufzeit von fünf Jahren und zielt auf einen Wissenstransfer zwischen der deutschen und der rumänischen Seite ab. Ein bedeutender Punkt ist neben der Entwicklung von Umweltbildungs- und Ausbildungsprogrammen für junge Ranger auch der Erfahrungsaustausch zum ökologischen Umbau von degradierten Wäldern. Auch das Management von großen Beutegreifern und der Erfahrungsaustausch über die Regionalentwicklung durch Ökotourismus sowie über die Beteiligung der lokalen Bevölkerung spielen bei der Kooperation eine wichtige Rolle. Weitere Bereiche sind der Austausch über Projekte zur wirtschaftlichen Entwicklung und zur Kommunikation sowie die Verbesserung und der Austausch von Wissen im Bereich der Forschung und im Monitoring mit Schwerpunkt auf modernen Fernerkundungstechniken.
Die Stiftung Conservation Carpathia, das größte Naturschutzprojekt in Rumänien, wird im Rahmen der Kooperationspartnerschaft zwischen den beiden Einrichtungen von der mehr als 50-jährigen Erfahrung des Nationalparks Bayerischer Wald profitieren. „Wir haben in Rumänien jede Menge Opposition gegen die Schaffung eines Nationalparks weil jeder sofort an Einschränkungen denkt“, so Promberger. Dass ein Nationalpark ein Motor für die Regionalentwicklung sein kann, sehe man am Beispiel des Nationalparks Bayerischer Wald. „Er ist beispielhaft und wir können hier viel lernen.“
Deshalb veranstaltet die Organisation im Rahmen der Partnerschaft Besuche von Stakeholdern aus dem Projektgebiet: Behörden, Forscher, Journalisten und Mitarbeiter der beiden Projekte treffen zusammen, um zu sehen und zu erfahren, wie ein Wald-Nationalpark funktioniert, wie er arbeitet und welche Auswirkungen er auf die Biodiversität der Wälder und die lokale Wirtschaft und Bevölkerung hat.
Der Nationalpark Bayerischer Wald und die Stiftung Conservation Carpathia begannen ihre Zusammenarbeit im April dieses Jahres mit einem Arbeitsbesuch einer Gruppe von Bürgermeistern aus den südlichen Fagarascher Bergen. Diese Zusammenarbeit soll in der nächsten Zeit vertieft werden, wie Dr. Franz Leibl erklärt. „Mit dieser Kooperation hoffen wir auf einen intensiven fachlichen Austausch, der für beide Seiten gewinnbringend ist.“