18.8 C
Hutthurm
Montag, April 29, 2024

Gemeinden müssen sich selber helfen

Lesestoff

Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich lobt den „Saldenburger Weg“ in Sachen Eigeninitiative

Saldenburg. Die Debatte um ein atomares Endlager in Saldenburg ist eines von mehreren spannenden Themen von überregionaler Bedeutung. „Wie die Sache ausgeht, weiß kein Mensch – gerade jetzt, wenn womöglich Atomkraft von der EU als grüne Energieversorgung deklariert wird“, sagt Saldenburgs Bürgermeister Max König.

Genau wie er, hat auch Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich, der selbst seit vielen Jahren Mitglied der Bürgerinitiative gegen ein Endlager ist, die Befürchtung, dass die Suche ein „politisch gesteuertes Verfahren“ sein wird. Er warnt deshalb davor, das Thema parteipolitisch zu missbrauchen. „Vor Ort hat es nichts mit Parteipolitik zu tun, je höher man aber kommt, desto schlimmer wird’s“, meint auch Max König. Umso wichtiger sei hingegen, dass alle Politiker der Region an einem Strang ziehen.

Beeindruckt zeigte sich der Bezirkstagspräsident auch in anderer Hinsicht von dem „Saldenburger Weg“. Vom Förderstopp durch das Amt für Ländliche Entwicklung ist man auch hier betroffen. Doch Bürgermeister Max König ist der Meinung, dass sich Gemeinden selbst helfen müssen. „Es gibt viele Projekte, die wir mittlerweile in Eigenregie machen. Unterm Strich sparen wir damit der Kommune sogar ohne Zuschuss Geld, weil wir mit Bauträgern selbst verhandeln können.“ Die Preisspanne bei den öffentlichen Ausschreibungen gehe mittlerweile extrem auseinander. Für ein Baugebiet mit sieben Parzellen betrug der Unterschied zwischen den Anbietern fast 300.000 Euro. „Das ist der Wahnsinn, und man kann sich nicht vorstellen, wo das noch hinführen soll“, so König.

Aus eigener Kraft heraus gelang es Max König dank der Unterstützung des Gemeinderats und der Bürger auch, eine Ärztin in Saldenburg anzusiedeln, obwohl die Kassenärtzliche Vereinigung keinen Bedarf dafür sah. Der Zulauf in ihrer Praxis zeige, wie nötig diese Versorgung für Saldenburg und die Umgebung ist. „Auch im Hinblick darauf, dass wir damit rechnen müssen, dass andere Ärzte aus Altersgründen irgendwann aufhören werden.“

Dabei war die Entscheidung damals durchaus risikoreich für die Gemeinde. „Aber wenn alle an einem Strang ziehen, dann bewegt sich was.“ Diese „integrative Art“ des seit fast 14 Jahren amtierenden Ersten Bürgermeisters sei es, so Heinrich, warum in Saldenburg viel vorwärtsgehe. „Mir ist es egal, von welcher politischen Richtung ein Vorschlag kommt – wenn er gut ist und eine Mehrheit bekommt, dann wird das gemacht“, lautet die Überzeugung des Bürgermeisters.

Für die exzellente Zusammenarbeit bedankte sich Olaf Heinrich am Ende des Gesprächs und betonte, dass man von „so guten Beispielen wie in Saldenburg“ als Kommunalpolitiker lernen könne.

- Werbung-

More articles

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein

- Anzeige -

Letzte Beiträge