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Montag, April 29, 2024

Positiv gestimmt ins neue Jahr 2024

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Gemeinsamer Neujahrsempfang des Landkreises Freyung-Grafenau, der Stadt Freyung und des Aufklärungsbataillon 8

Freyung. Rund 450 Gäste waren zum diesjährigen Neujahrsempfang des Landkreises Freyung-Grafenau, der Stadt Freyung und des Aufklärungsbataillon 8 in die Kaserne am Goldenen Steig gekommen. Traditionell gab es hierbei von den Rednern einen Rückblick auf das vergangene Jahr sowie einen Ausblick auf 2024.

Den Anfang machte der neue Kommandeur des Aufklärungsbataillon 8, Dr. Dan Tomuzia. Er bedankte sich für die herzliche Aufnahme in Freyung. Er fühle sich in der Kreisstadt „bestens aufgehoben“. Tomuzia stellte eine enge Bindung zwischen Bundeswehr und der Freyunger Bevölkerung fest. Ein „gelebtes Miteinander“, das von Zusammenhalt geprägt sei. Unruhen, Terror und Gewalt seien mittlerweile in unserem Bewusstsein zu ständigen Begleitern geworden, so der Kommandeur. Deshalb ist „die Landes- und Bündnisverteidigung jetzt wieder deutlich in unseren Fokus gerückt“. Aus diesem Grund werde das Aufklärungsbataillon 8 künftig auch außerhalb der Liegenschaft wahrnehmbar sein, so Tomuzia. Man werde die Bundeswehr öfter als gewohnt bei Trainingseinheiten zu Gesicht bekommen. Das Jahr 2024 werde vieles vom Aufklärungsbataillon abverlangen, zum Beispiel das Entsenden von Soldatinnen und Soldaten nach Litauen, das Herstellen der umfänglichen Einsatzbereitschaft sowie längst überfällige Infrastrukturmaßnahmen am Standort in Freyung.

Bürgermeister Dr. Olaf Heinrich bezeichnete den Neujahrsempfang als „Festtag, um gemeinsam ins neue Jahr zu starten“. 2023 stand ganz im Zeichen der Bayerischen Landesgartenschau. Die Garnisonsstadt hatte die Gelegenheit „beim Schopf gepackt“, sich hierfür zu bewerben und wurde dafür belohnt. „Das Ergebnis kann sich sehen lassen“, so Heinrich. Neben dem Erfolg der Bayerischen Landesgartenschau hob der Freyunger Bürgermeister in seiner Rede auch die gute Zusammenarbeit sowie die politische, parteiübergreifende Gemeinschaft im Stadtrat hervor. Zudem sei er stolz auf die neue Kinderkrippe in der Kreisstadt. Diese wurde kostengünstig und mit regionalen Firmen ins Leben gerufen. Auch die Eishalle wurde saniert und energetisch modernisiert. Stolz zeigte sich Heinrich zudem, dass die Stadt bereits vor Jahren auf das Thema „Nahwärme“, auf bezahlbare regionale Energie gesetzt habe. Des Weiteren werde der Genossenschaftsgedanke immer wichtiger – Menschen mit gemeinsamen Werten, die sich zusammenschließen. Gemeinsam könne man vieles erreichen, so der Freyunger Bürgermeister. Für 2024 stellte er in Aussicht, dass bald der Startschuss für den Bau eines „künftigen Magneten“, eines „Mitmach-Museums“ erfolgen würde. Die Stadt lebe von kurzen Wegen und engen Kooperationen, deshalb sei es wichtig, die eigenen Stärken zu nutzen, um damit etwas Wertvolles für die Gesellschaft zu leisten. „Krempeln wir die Ärmel hoch“, appellierte Heinrich.

Im Anschluss blickte Landrat Sebastian Gruber zurück auf den ersten Neujahrsempfang 2009. In diesem Jahr war der Technologie- und Hochschulstandort Freyung ins Leben gerufen worden und Dr. Olaf Heinrich war bereits 1. Bürgermeister der Garnisonsstadt. Wie im letzten Jahr seien auch 2024 die Kernthemen des Landkreises „Gesundheitsversorgung“, „Bildung“ und „Migration“. In Hinblick auf die stationäre medizinische Versorgung segle man aktuell auf „stürmischer See“, so Gruber. Die Krankenhäuser seien chronisch unterfinanziert und Kostensteigerungen würden nicht refinanziert. 80 Prozent der Kliniken in Bayern schlossen 2023 mit Defiziten ab, deutschlandweit gingen im vergangenen Jahr 30 Kliniken insolvent, berichtete der Landrat. Er wünsche sich daher eine neue Strukturierung und Optimierung der regionalen Krankenhäuser in Freyung und Grafenau. Die Gesundheitsversorgung werde im Landkreis Freyung-Grafenau groß geschrieben, deshalb wolle man die kommunale Trägerschaft sowie die rund 1200 Mitarbeiter/-innen halten. Im Bereich „Bildung“ ging Sebastian Gruber auf die Generalsanierung der Berufsschule Waldkirchen ein und auf die Fertigstellung des Bauabschnitts II in diesem Jahr. Man habe rund 32,5 Millionen Euro in die berufliche Bildung sowie in die beteiligten regionalen Unternehmen investiert. Weiter freute sich Gruber, dass die Fachakademie für Sozialpädagogik (FAKS) in Grafenau bei der Bevölkerung „sehr gut“ ankommen würde. Eine stetige Herausforderung sei hingegen das Thema „Migration“, da man die Kapazitätsgrenze an Unterbringungen erreicht habe. Er wünsche sich aus Berlin hierbei mehr Hilfe. Als „Herzensprojekt“ stellte der Landrat die Investitionen in das Wintersportzentrum Mitterfirmiansreut vor. Man habe hier sowohl die Finanzen als auch den Klima- und Naturschutz im Blick, so Gruber. Karl Kißlinger habe in den 60er Jahren das Skizentrum aufgebaut. Mit ihm entwickelte sich eine touristische Infrastruktur. Deshalb habe man eine Verantwortung Mitterdorf gegenüber, das Aufgebaute zu erhalten, erklärte Gruber. Dabei werde lediglich der Bestand modernisiert und nichts hinzugefügt. Man wolle ein Ganzjahresangebot schaffen, das wirtschaftlich tragbar sei. All diese Aufgaben ließen sich mit Menschen bewältigen, die sich für ihre Heimat einsetzen. Der Staat müsse deshalb künftig die Leistungsbereitschaft wieder mehr fördern und honorieren.

Für die musikalische Umrahmung des Abends sorgte die Blaskapelle Zenting.

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