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Sonntag, April 28, 2024

MdL Bernhard Roos (SPD) verteidigt den „Geisterbus“

Lesestoff

Der Bund der Steuerzahler habe den Mehrwert der Linie nicht erkannt

Im gestern vorgestellten Bayerischen Schwarzbuch wird der Landkreis Freyung-Grafenau an prominenter Stelle erwähnt. Der Bund der deutschen Steuerzahler e.V. wirft dem Landkreis Verschwendung von Steuergeldern vor.

Konkret geht es um die Anschlusslinie der Ilztalbahn, die über die deutsch-tschechische Grenze führt. Nach den Angaben des Schwarzbuchs führt der Betrieb der grenzüberschreitenden Linie zu einem erheblichen Defizit. Da nur wenige Bürgerinnen und Bürger den Bus nutzen, sei dieser Aufwand nicht gerechtfertigt. Dazu der Abgeordnete Bernhard Roos:

“Unsere grenznahe Region lebt vom Austausch mit unseren Nachbarn Österreich und Tschechien. Die Infrastruktur zu Tschechien ist geschichtlich bedingt deutlich schwächer als zu Österreich. Das sollte uns aber nicht davon abhalten, uns um ein ähnliches erfolgreiches Verhältnis wie zu Österreich zu bemühen. Der benachbarte Landkreis Passau profitiert enorm vom Grenzverkehr. Dies kann auch ein Impuls für den bayerischen Wald sein.“

Es sei nicht die Schuld des Landkreises Freyung-Grafenau, dass vor Jahrzehnten zur Zeit des Kalten Krieges die Gleise zwischen Waldkirchen und Nové Udoli entfernt wurden. Nun gelte es, die Geschichte positiv fortzuführen, indem man den Grenzraum wieder zusammen wachsen lässt, was auch eine Aufgabe höherer staatlicher Instanzen sei. “Die tschechische Seite bemüht sich redlich um eine Verbesserung, dem sollten wir nicht allein aus ökonomischen Gründen nachstehen“, betont Roos. “Im ländlichen Raum sind die Busse naturgemäß leerer, das bedeutet nicht automatisch, dass man sie abschafft. Es geht dabei um mehr als nur wirtschaftliche Überlegungen, der Staat hat hier Verantwortung für Belebung und Versorgung auch dünn besiedelter Gebiete.

Die Investitionen sind deshalb fortzuführen, auch im Hinblick auf einen möglichen Regelbetrieb der Ilztalbahn.“

Der Bund der deutschen Steuerzahler leiste mit seiner Arbeit einen wichtigen Beitrag bürgerlicher Kontrolle. Er habe aber die Verhältnisse vor Ort zu wenig beachtet und den Mehrwert der Linie nicht erkannt.

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