Forststraßen und Forstwege sind Grundvoraussetzung für eine sinnvolle Waldbewirtschaftung
Privatwaldbesitzer sollen sich dabei ein Beispiel an den Staatsforsten und an den großen kommunalen oder privaten Großwaldbesitzern nehmen. Diese Wälder sind regelmäßig von Förstern betreut, verfügen über Forststraßen und -wege und sind mit Rückegassen feinerschlossen. So ist es möglich, jederzeit zu durchforsten, Holz zu ernten, es abtransportieren zu können und wo immer und wann immer gewinnbringend zu vermarkten.
Im Kleinprivatwald und im bäuerlichen Wald scheitert die Erschließung und damit die planvolle Bewirtschaftung (und mögliche Gewinnerzielung) an den Klein- und Kleinststrukturen. Und noch mehr scheitert eine vernünftige Erschließung an der Sturheit (oder darf auch manchmal von Dummheit gesprochen werden?) etlicher Waldbesitzer.
Aufgabe aller Privatwald betreuender Förster muss es sein, direkt, aber auch über die forstlichen Zusammenschlüsse wirkend, intensiv die Waldbesitzer zu beraten, damit die Wälder gut erschlossen werden. Diese Aufgabe ist komplex und langwierig. Wer sie nicht angeht, hat schon verloren.
Er schlüpft in die „Zuschauer“-Rolle:
Muss zuschauen, wie Schadereignisse mehr und immer noch mehr werden.
Muss zuschauen, wie Bestände durch Schädlinge entwertet oder zur Gänze zerstört werden.
Muss zuschauen, wie Holzmärkte zusammenbrechen.
Muss zuschauen, wie Waldbesitzer mit ungeeigneten Mitteln (zum Beispiel motormanuell) den Schäden hinterher arbeiten.
Und:
Muss zuschauen, wie sich immer mehr Waldbesitzer in Gefahr begeben (müssen?) und dabei schwer verunglücken.
Was wären Lösungen?
So rasch als möglich müssen alle Akteure im Forst und bei den Waldbesitzern darauf hinwirken, dass Forststraßen, Wege und Rückegassen angelegt werden. Dabei darf es keine Verlierer geben, nicht einmal vermeintliche …
Besitzer großer Waldflächen könnten die Wälder ihrer Waldnachbarn mitbewirtschaften – zur Steigerung des Waldwertes und zum gemeinsamen Gewinn erzielen.
Wer dazu noch Forstwirte ausbilden kann, steigert als Arbeitgeber sein Image in der Region und fördert den Bereich Forst und Waldwirtschaft nachhaltig.
Und noch ein Aspekt am Rande: Neben Forststraßen und Forstwegen wachsen häufig Doldenblüter. Deren Nektar und deren Pollen dienen Schwebfliegenweibchen und parasitierenden Wespenweibchen als „Flugbenzin“, Eiweiß-Quelle zur Produktion von Eiern, die in Baumschädlingen (zum Beispiel Borkenkäfer-Larven) abgelegt werden. So werden die Schädlinge biologisch dezimiert. Weil alle Insekten (Schädlinge und Nützlinge) stärker und rascher auf Klimaschwankungen reagieren, sind die Feinde der Schädlinge (= Antagonisten) erfolgreicher als zum Beispiel insektenfressende Vögel.
Forststraßen, Forstwege und Rückegassen sind immer von großem Nutzen. Fangen Sie jetzt an, Wege zu bauen und gehen Sie als Waldbesitzer aufeinander zu und miteinander vor.