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Dienstag, April 30, 2024

Erfolge und Hindernisse im internationalen Verkehr rund um Passau

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IHK-Verkehrsausschuss zu Hafen, Straßenbau und Folgen des Ukraine-Kriegs

Passau. Den Güterverkehr über Fluss, Straße und Schiene zusammenzuführen und damit schneller, effizienter und auch umweltfreundlicher machen – diesem Ziel dient das Terminal im bayernhafen in Passau-Schalding. Doch wo es um internationalen Verkehr geht, da muss auch der Zoll dazu beitragen. Deswegen versucht der bayernhafen aktuell, eine Erweiterung des bestehenden Zollamtsplatzes zu erreichen, um nicht nur beim Schiffsumschlag, sondern ebenso für den Transport per Zug und Lkw die notwendigen Formalitäten vor Ort erledigen zu können. Dass das kein einfaches Unterfangen ist, wurde in der vergangenen Sitzung des Fachausschusses für Verkehr, Logistik und Infrastruktur der IHK Niederbayern deutlich, auf dessen Initiative diese Erweiterung zurückgeht.

Bereits im Juni vergangenen Jahres hatte man einen Antrag dafür gestellt, berichtete in der Sitzung Klaus Hohberger, Mitglied der Geschäftsleitung des bayernhafens. Was lediglich als Ergänzung einer bestehenden Dienstleistung gedacht war, entpuppte sich dank einiger bürokratischen Hürden als „dickes Brett“, wie der Ausschussvorsitzende Jürgen Pfeil sagte. So war der Antrag zunächst abgelehnt worden, dank weiterführender Initiativen und Gespräche bis hin zur Generalzolldirektorin konnte das Anliegen aber doch am Laufen gehalten werden.

Just am Datum der Ausschusssitzung ging eine telefonische Rückmeldung beim bayernhafen ein, dass demnächst eine Vereinbarung geschlossen werden könne. „Jetzt kommt endlich Schwung in die Sache“, zeigte sich Pfeil erleichtert. Hohberger betonte, wie wichtig diese Erweiterung für den Logistikknoten bayernhafen ist: „Wir erreichen damit eine Sicherung für den Standort Passau. Die IHK hat dazu einen erheblichen Schub beigesteuert.“

Diese guten Nachrichten wurden im Ausschuss jedoch überschattet durch die Auswirkungen des Ukraine-Kriegs, die insbesondere die Verkehrs- und Logistikwirtschaft zu spüren bekommen. Ein wesentlicher Punkt war hier der extreme Anstieg der Dieselpreise, der sich nicht nur im Lkw-Verkehr auswirkt, sondern in Verbindung mit den ebenfalls stark gestiegenen Strompreisen auch im Güterverkehr auf der Schiene. Ein anderes Beispiel: Das Problem des Fahrermangels hat sich durch den Krieg weiter verschärft, denn es fehlt Fahrpersonal aus der Ukraine oder in der Folge aus Polen. Ganz allgemein zeigte sich aber das Thema Energiepreise und Energieversorgung als das schwerwiegendste Problem in der Wirtschaft insgesamt.

Einen Bericht über den Zustand der Straßeninfrastruktur in der Region gab in der Sitzung schließlich Norbert Sterl, seit Anfang des Jahres Leiter des Staatlichen Bauamts Passau. Seine Behörde ist unter anderem zuständig für 2.154 Straßenkilometer und 1.393 Brücken in sechs niederbayerischen Landkreisen. Eine große Verantwortung auch für die regionale Wirtschaft, denn, wie Sterl betonte: „Die Straßen sind die Lebensadern unserer Wirtschaft.“ Neben den aktuell laufenden oder geplanten Asbauprojekten legten die Ausschussmitglieder einen Schwerpunkt auf Erhalt und Sanierung des bestehenden Straßennetzes. Etwa die Hälfte des kompletten Budgets für den Straßenbau fließe in diese Posten, erläuterte Sterl. „Das ist ein großer Anteil, aber immer noch zu wenig“, lautete dazu das Fazit des Ausschussvorsitzenden Pfeil.

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