Andreas Schrank (21) von “Gemeinsam leben und lernen in Europa“ in den Vorstand des europäischen Freiwilligenverbandes gewählt
Nantes/Passau. Ehrenamtlichem Engagement Gehör verschaffen – nicht nur in Bayern oder Deutschland, sondern auf europäischer Ebene. Das ist von nun an Aufgabe von Andreas Schrank. Der erst 21-Jährige wurde bei der Jahreskonferenz von “Volonteurope“ im französischen Nantes zum Vorstandsmitglied des europäischen Freiwilligennetzwerks gewählt.
“Ich freue mich riesig, dass mir die europäische Freiwilligen-Community dieses verantwortungsvolle Amt zutraut“, sagt Andreas Schrank. Die Mitglieder von “Volonteurope“ haben ihn als jüngsten Kandidaten zu einem von fünf neuen Vorstandsmitgliedern gewählt. Dabei konnte er unter allen Kandidaten die meisten Stimmen auf sich vereinen. Das Entscheidungs- und Kontrollgremium zählt nun zehn Mitglieder, die die Interessen und Positionen der europäischen Freiwilligen gegenüber den EU-Institutionen vertreten.
Freiwillig engagiert – in Niederbayern und Europa
Andreas Schrank ist seit mehr als drei Jahren bei “Gemeinsam leben und lernen in Europa“ (GGL) aktiv. Der Verein mit Sitz in Passau setzt sich unter anderem für Rassismus und Fremdenfeindlichkeit ein. Schrank hatte nach dem Abitur dort ein Jahr als Bundesfreiwilligendienstleistender gearbeitet: “Ich wollte mich sozial engagieren und beruflich orientieren. Bei GLL konnte ich eigenständig Projekte umsetzen und wertvolle Fertigkeiten und Erfahrungen erwerben, die mir bei meiner Studienwahl von großem Nutzen waren und mich mit großartigen Menschen zusammenbrachten.“
Sein Engagement setzte er auch während seines Psychologiestudiums an der Universität Bamberg fort: Er wurde Mitglied bei GLL und vor gut einem Jahr in den Vorstand der Organisation gewählt. “Mein Bundesfreiwilligendienst beschränkte sich aber nicht nur auf Passau und Umgebung“, betont Andreas Schrank. Dank der internationalen Lernpartnerschaften des Vereins konnte er an Arbeitstreffen in mehreren europäischen Ländern teilnehmen. In Großbritannien lernte er den “Volonteurope“-Generalsekretär Piotr Sadowski kennen, der von seinem Engagement angetan war und ihn zunächst zum EU-Jugendbotschafter machte, um ihn schließlich zu einer Kandidatur für den Vorstand des europäischen Verbandes zu bewegen. “Ich glaubte nicht daran, gewählt zu werden, aber wollte es einfach mal versuchen“. Auch die Geschäftsführerin von GLL, Perdita Wingerter, unterstützte seine Kandidatur: “In Zeiten, wo die Idee der Europäischen Union zu zerstören droht, brauchen wir vor allem junge engagierte Menschen, die sich für ein besseres Miteinander in Europa einsetzen. Und Andreas hat dies in seiner Zeit bei uns und als Vorstandsmitglied unseres Vereins die letzten drei Jahre sehr eindrucksvoll unter Beweis gestellt!“
“Ich will Sprachrohr der jungen Freiwilligen sein.“
Zu den Zielen des neu gewählten Mitglieds zählt es vor allem, jungen Freiwilligen eine Stimme zu geben: “Ich will ihr Sprachrohr sein“, unterstreicht er. Gerade weil ihre Welt immer undurchschaubarer und komplexer zu werden scheint, sei es für junge Leute gut zu wissen, mit ehrenamtlichem Engagement wirklich etwas bewegen zu können. “Deshalb ist es elementar, dass die Europäische Union Freiwillige unterstützt, so gut sie kann. Denn sie sind die Demokraten von morgen“, ist Schrank überzeugt. Außerdem will der Student den Kontakt zu Ländern knüpfen, aus denen bislang noch keine Organisationen Mitglied bei “Volonteurope“ sind. Sein aktueller Studienaufenthalt im türkischen Istanbul schafft dafür beste Voraussetzungen. Die geografisch sowohl in Europa als auch in Asien gelegene Türkei ist seit 1949 Mitglied des Europarats.
Mehr als 50 Organisationen aus über 20 europäischen Staaten gehören “Volonteurope“ an. Das Netzwerk vertritt ehrenamtliches Engagement, aktive gesellschaftliche Partizipation und soziale Gerechtigkeit in Europa. Die Vorstandswahl fand im Rahmen des Jahrestreffens von “Volonteurope“ unter dem Titel “Apathie oder Handeln: Junge Europäer beziehen Stellung“ im westfranzösischen Nantes statt. Andreas Schrank moderierte außerdem die Eröffnung der Konferenz und nahm an einer Podiumsdiskussion zu einem Bericht des Freiwilligennetzwerks teil, der sich mit der Förderung von freiwilligem Engagement bei Jugendlichen auseinandersetzt.
(Bild: Andreas Schrank (Mitte, 4. von links) als jüngstes Mitglied des international besetzten Vorstands von “Volonteurope“ – Foto: Verein “Gemeinsam leben und lernen in Europa e. V.“)
