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Samstag, Mai 4, 2024

Vorsorgen – aber wie?

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Informationen zur Notfallmappe des Landkreises Freyung-Grafenau

Röhrnbach. (mbl) Den Umgang mit der Notfall- und Vorsorgemappe des Landkreises Freyung-Grafenau wollten die Seniorenbeauftragten der Gemeinde Röhrnbach näher verständlich machen. Seit April 2016 wurde diese Broschüre ausgegeben und soll allen Altersgruppen, vor allem älteren Menschen, helfen, die wichtigsten Daten und Wünsche zu vermerken, auf die Angehörige im Notfall zurückgreifen können. Sie soll Hilfestellung geben bei der persönlichen Zusammenstellung der Daten für den medizinischen Notfall wie betreuende Ärzte, Krankheitsverzeichnis, Vorsorgevollmacht, Betreuungs- und Patientenverfügung und zudem einen Überblick geben über Vorsorge und Finanzen, Versicherungen, Erwerbstätigkeit, Rente, Konten, bestehende Verträge, Abonnements und vieles mehr.

Hans Süß, Seniorenbeauftragter der Gemeinde Röhrnbach, gab zu diesem umfangreichen Thema zunächst einen Überblick im Pfarrheim Röhrnbach und begrüßte den dazu geladenen Referenten Notar Josef Massinger aus Freyung sowie die anwesenden Gemeinderäte, Seniorenbeauftragte und Gäste recht herzlich. Gut 100 Interessierte waren gekommen und folgten aufmerksam den Ratschlägen des Notars. Die Broschüre hilft in technischer Sicht weiter, notarielle und juristische Hinweise und Erklärungen kamen vom Notar.

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Jeder möchte über das, was er sich geschaffen und erarbeitet hat, nach seinen eigenen Vorstellungen verfügen. Nicht nur die testamentarische Regelung des Nachlasses gehört dazu, sondern auch die des eigenen Lebens. Wer bestimmt, wenn man selbst nicht mehr in der Lage dazu sein sollte? In einer Vorsorgevollmacht, einer Betreuungs- oder Patientenverfügung kann man so seinen eigenen Willen deutlich machen. Und dafür, dass der vorletzte Wille auch richtig umgesetzt wird, sorgt der Notar. Ob jung oder alt, schnell kann jeder in Situationen geraten, in denen dann andere über einen entscheiden müssen. Die o.g. drei Arten von Vollmachten helfen, damit das im eigenen Sinne geschieht. Auch Ehe- oder Erbvertrag lösen diese Probleme bei einer Krankheit nicht. Eine Vertrauensperson (oder mehrere) spielen dabei die größte Rolle. Vor allem im ländlichen Bereich, wo viele Haus und Hof besitzen, ist eine notarielle Absegnung wichtig und sollte frühzeitig geregelt sein, wenn das Vermögen nicht in fremde Hände geraten soll. Notar Massinger erklärte die verschiedenen Vollmachten im Einzelnen.

Mit vielen Beispielen aus der Praxis erläuterte Herr Massinger Probleme, die auftreten können bei Nichtvorliegen notarieller Beglaubigungen. Er gab auch den Rat, sich zu erbrechtlichen Gesichtspunkten fachkundig beraten zu lassen und Vorsorgevollmacht, Testament bzw. Erbvertrag aufeinander abzustimmen.

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Notar Massinger wies, aus Erfahrungen in der Praxis, auch darauf hin, dass vor allem für jüngere “im Leben stehende“ Menschen die Vollmacht besonders wichtig ist. Bei Unfällen und plötzlichem Tod steht der Partner oft ohne Bevollmächtigung da und ist bei vielen Regelungen machtlos.

Auch zu “Erben, Vererben, Schenken und Steuern“ gab es nütliche Hinweise von Herr Massinger und den Rat, sich “in gesunden Tagen“ frühzeitig notariell beraten zu lassen.

Seniorenbeauftragte Katharina Gutsmiedl dankte für die lehrreichen Worte und übergab Notar Massinger als Dank der Gemeinde symbolisch ein kleines Geschenk.
Im Anschluss folgten eine rege Diskussion mit vielen Anfragen und kompetenten Antworten.

(Fotos: Blagovic)

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