Zertifizierung ein weiteres Qualitätssiegel – Therapie, Beratung und Schulung nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen
Passau. „Unser Ziel ist die bestmögliche Betreuung für Kinder und Jugendliche mit Diabetes. Sie brauchen eine interdisziplinäre Betreuung im Team mit individuellen Therapieangeboten sowie vielfältige Betreuungsangebote“, schickt Diabetologin DDG Dr. Eva-Maria Gerstl von der Kinderklinik Dritter Orden Passau gleich vorweg. Die Deutsche Diabetes Gesellschaft DDG zertifiziert Einrichtungen, die hohe speziell definierte Anforderungen erfüllen – dazu gehört seit diesem Jahr auch die Kinderklinik Dritter Orden Passau.
In der Kinderklinik werden kontinuierlich über 100 Kinder und Jugendliche mit hauptsächlich Typ 1 Diabetes von Beginn der Erkrankung bis zum Erreichen des Erwachsenenalters behandelt. Das Angebot umfasst dabei die Behandlung nach Erstmanifestation auf Station mit Beginn der Insulintherapie und Einweisung und Schulung der Familie. „Außerdem begleiten wir die Patienten während der gesamten Kindheit und Jugend durch regelmäßige ambulante Vorstellungen und umfangreiche Schulungsangebote“, erklärt Gerstl die Vorgehensweise in der Kinderklinik Dritter Orden Passau.
Dabei besteht das Diabetesteam an der Kinderklinik aus der Diabetologin sowie der Fachärztin Carola Conrads, insgesamt fünf ausgebildeten Diabetesberaterinnen, einer Psychologin und einer Sozialarbeiterin. „Im ambulanten Bereich bieten wir die Vorstellung in der Diabetesambulanz, sowie bei individuell höherem und interdisziplinärem Betreuungsbedarf auch in unserem Sozialpädriatischen Zentrum (SPZ) an. Mehrmals pro Jahr bieten wir im ambulanten und stationären Bereich anerkannte und evaluierte Schulungsprogramme für Kinder, Eltern und Betreuer an, sowie strukturierte stationäre Stoffwechselneueinstellungswochen“, erklärt Gerstl weiter.
Diagnostik und Therapie erfolgen streng nach den Leitlinien der Deutschen Diabetesgesellschaft und werden daher auch stets den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen angepasst. Es werden alle derzeit möglichen Therapieformen an der Kinderklinik Passau angeboten. Weiterhin ist die Kinderklinik Passau überregionales Schulungszentrum einer großen klinischen Studie zur Diabetesprävention im Kindesalter – der DFRIDA Studie, die Diabetesinstitut der TU München geleitet wird.
In den Leitlinien der Fachgesellschaft DDG sind wissenschaftlich fundiert die aktuellen Empfehlungen für die Behandlung von Diabetes festgehalten. Aus diesen Leitlinien sind auch die Richtlinien für die Zertifizierung der spezialisierten Behandlungseinrichtung abgeleitet. Die DDG prüft, ob alle Voraussetzungen, die eine optimale Versorgung erfordern, auch tatsächlich erfüllt werden. Dies betrifft beispielsweise personelle Voraussetzungen, die Qualifikation und Verfügbarkeit der Ärzte und Diabetesberater, aber auch Patientenzahl, Behandlungs- und Schulungskonzepte und Teilnahme an externer Qualitätssicherung werden überprüft. All diese Punkte wurden von der DDG bei der Kinderklinik Passau als vorhanden erklärt – heißt: Patienten der Kinderklinik können sicher sein, dass sie in dieser Klinik optimal und damit leitliniengerecht behandelt werden.
„Die Zertifizierung ist somit ein Qualitätssiegel, das uns und unseren Patienten zeigt, dass unsere Behandlung in allen Bereichen – Therapie, Beratung und Schulung – den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen entsprechen“, so Gerstl stolz auf die Zertifizierung.
Hintergrundinformationen
Diabetes mellitus Typ 1 ist die häufigste Stoffwechselerkrankung im Kindes- und Jugendalter. In Deutschland sind etwa 25.000 Kinder und Jugendliche von der Erkrankung betroffen. Typ 1 Diabetes nimmt bei Menschen unter 18 Jahren um 3 bis 5 Prozent jährlich zu. Gleichzeitig gibt es riesige Fortschritte in der Behandlung, die Kindern durch eine individuell angepasste Therapie eine altersgerechte Entwicklung und ein (fast) normales Leben ermöglicht.
