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Donnerstag, Mai 2, 2024

Die Jugend hat auch die Wahl!

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U18-Bundestagswahl im Landkreis Regen findet am Freitag, 17. September statt – Interviews sollen bei der Wahl helfen

Regen. Wenn am Sonntag, 26. September die Bundesbürgerinnen und -bürger dazu aufgerufen sind, einen neuen Bundestag zu wählen, haben die unter 18-Jährigen längst ihre Stimme abgegeben. Auch in diesem Jahr wird in vielen Landkreisen und Kommunen eine U18-Wahl angeboten, so auch im Landkreis Regen.

Hier sind die Zwölf- bis unter 18-Jährigen dazu aufgerufen, ihren Willen am Freitag, 17. September kund zu tun. „Auch wenn die Wahl natürlich nicht in das offizielle Ergebnis einfließt, so ist die Wahl zumindest eine Chance für die Jugendlichen, ihren politischen Willen öffentlich kund zu tun“, sagt die kommunale Jugendpflegerin Dr. Edith Aschenbrenner. Die Kreisjugendringgeschäftsführerin Kathrin Fernandes ergänzt: „Damit die Jungwählerinnen und -wähler gut abstimmen können, gibt es auch entsprechende Wahlinformationen.“

Zur Wahl eingeladen werden alle rund 4000 Kinder und Jugendlichen über die Kommunen. „Sie erhalten von ihrer jeweiligen (Markt-) Gemeinde oder Stadt eine Wahleinladung“, berichtet Dr. Aschenbrenner. Damit können sie am Freitag, 17. September online ihre Stimme abgeben“, ergänzt Fernandes. Bis zum Wahltag können und sollen sich die U18-Wählerinnen und -wähler selbst über die Parteien informieren. Damit dies möglichst gut gelingen kann, haben sich die Jugendlichen im Landkreis etwas einfallen lassen. Mit Unterstützung durch die Kommunale Jugendarbeit, den Kreisjugendring Regen und der Kreisentwicklungsgesellschaft Arberland REGio wurden im Arberlandstudio in Regen Interviews mit den Direktkandidatinnen und -kandidaten des Wahlkreises 231 gedreht. „Alle Kandidatinnen und Kandidaten wurden zum Dreh eingeladen. Die Hälfte nutzte die Gelegenheit zum Interview“, berichtet Dr. Aschenbrenner.

Das Schnitt-Team im Studio: Nico Klessinger, Andreas Koller, Jonas Haller, Joshua Langer und Verena Wagner (Bezirksjugendring Niederbayern) – Foto: Fernandes / KJR Regen

Die Interviews selbst wurden selbständig von zwei Jugendvertretern geführt. Teresa Raith und Tobias Mühlbauer vom Viechtacher Jugendrat stellten sich als Interviewer zur Verfügung. „Stadtjugendpfleger Marco Lorenz fragte uns, ob wir das machen“, berichtet Raith, und so kam es dazu, dass die beiden viele Stunden im Arberlandstudio verbrachten. Das Grundgerüst für die Fragen bildeten dabei die jugendpolitischen Forderungen des Bayerischen Jugendrings. Insgesamt sechs Befragungen konnten Raith und Mühlbauer vor der Kamera machen. „Dabei habe ich meine Rolle als Sprachrohr verstanden“, sagt Teresa Raith. Sie wollte nicht ihre Meinung wiedergeben, sondern die jugendpolitischen Forderungen den Kandidaten vermitteln und ihre Antworten dazu hören.

Die Interviews selbst fand sie spannend, wobei man festgestellt hat, dass „die Kandidatinnen und Kandidaten unterschiedlich vorbereitet waren“. Sie selbst findet das Format gut, denn so müssen sich die Politiker:innen auch mit den Jugendlichen und ihren Forderungen auseinandersetzen. Das Thema U18-Wahl beschäftigt Raith durchaus. „Nur aufgrund des Alters noch nicht wählen zu dürfen, ist für viele Jugendliche ein Schlag ins Gesicht“, stellt sie fest, denn „auch unter 18 haben viele schon eine legitime politische Meinung, die sie auch durch Wahlen zum Ausdruck bringen möchten“. Überhaupt gäbe es viele Punkte, die man bei der Thematik Wählen diskutieren kann. „Da erwarte ich mir von dem Projekt, dass diese Punkte angestoßen werden“, so der Wunsch der Jugendratsvorsitzenden.

Am Ende führte Raith zusammen mit Mühlbauer sechs Politiker-Interviews. Anfangs war sie „aufgeregt, die Bundestagskandidatinnen und -kandidaten zu treffen“. Durch eine gute Vorbereitung, mit Unterstützung von Verena Wagner, der Medienfachberaterin des Bezirksjugendrings Niederbayern, konnte sie sich sicher fühlen, und nach den Interviews war sie mit sich selbst kritisch: „Ich finde, wir hätten es uns an einigen Stellen noch erlauben dürfen, frecher nachzufragen. Das ist aber immer ein schmaler Grad zwischen zu frech und angemessen, ohne große Erfahrung war es nicht leicht, sich da ran zu trauen.“

„Mit dem Ergebnis können die beiden Interviewer mehr als zufrieden sein“, sagen Dr. Aschenbrenner und Fernandes unisono. Doch mit den Interviews war die Arbeit der Jugendlichen noch nicht abgetan. Am Wochenende danach trafen sich Jugendliche und junge Erwachsene im Bodenmaiser Jugendtreff Underground, um die Interviews zu schneiden. Nico Klessinger, Andreas Koller, Jonas Haller und Joshua Langer sorgten unter der Anleitung von Verena Wagner dafür, dass am Ende alle Versprecher, Huster und Verhaspler aus den Interviews verschwanden. „Am Ende bekamen alle Kandidatinnen und Kandidaten ungefähr gleich lange Filmsequenzen“, freut sich Dr. Aschenbrenner.

Zu sehen sind die Clips ab Montag, 16. August online auf der Seite des Kreisjugendrings Regen (www.kjr-regen.de/angebot/u18wahl). „Jeden Tag kommt ein neues Interview hinzu, die Reihenfolge wurde ausgelost“, berichtet Fernandes. Los geht’s allerdings mit einem Gespräch mit dem Kreisjugendringvorsitzenden Thomas Löffler, er nimmt darin Stellung zu den Forderungen des Bayerischen Jugendrings. Zudem gibt es einen kurzen Erklärfilm. In diesem ist die Auslosung der Filmreihenfolge zu sehen, und es wird berichtet, welche Kandidat:innen die Teilnahme abgesagt haben und von wem es gar keine Rückmeldung gab.

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