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Freitag, April 26, 2024

Abschied, Trauer und Lebensmut

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Kooperationsnetz Trauer stellt neue Angebote vor – Ökumenischer Gottesdienst für Trauernde am 23. November 2021

Passau. Wie kann ich einem trauernden Menschen helfen? Diese Frage hat sich sicherlich jede oder jeder schon einmal gestellt, wenn das Umfeld von einem Todesfall erschüttert wird. Zudem ist die Frage zentraler Dreh- und Angelpunkt zahlreicher Organisationen, die sich im Raum Passau in der Trauerarbeit engagieren und vor sieben Jahren zum „Kooperationsnetz Trauer“ zusammengeschlossen haben.

„Wir bündeln unsere Kräfte, um noch wirksamer helfen zu können“, sagt Tanja Kemper, Bildungsreferentin des Katholischen Deutschen Frauenbunds (KDFB) in der Diözese Passau. Die Mitglieder des Trauernetzwerks haben allesamt viel Erfahrung in der Begleitung trauernder Menschen und wissen, wie wichtig es ist, ihnen beizustehen und Trost zu schenken. Deshalb erarbeitet das Kooperationsnetz alljährlich Angebote zu Abschied, Trauer und Lebensmut, die ganz eigene Zugänge zu diesen Themen ermöglichen. Nach einer coronabedingten Pause steht nun das Programm für die kommenden Monate. Weil das gemeinsame Abschiednehmen und Innehalten elementare Teile eines jeden Trauerprozesses sind, laden die Netzwerkpartner am Dienstag, 23. November 2021 zu einem Ökumenischen Gottesdienst für alle Trauernden und Frauen und Männer, die sich gerne an einen verstorbenen Menschen erinnern möchten, ein. Umgeben von Personen, die den eigenen Schmerz teilen, können Trauernde, gleich welcher Konfession, an die verstorbene Person denken, sollen zugleich aber in der Gemeinschaft Hoffnung und Ermutigung für sich selbst suchen. Der Ökumenische Gottesdienst wird in der Evangelischen Stadtpfarrkirche St. Matthäus in Passau gefeiert und beginnt um 19 Uhr. Die musikalische Gestaltung übernimmt der Spontichor.

Die weiteren Angebote des Trauernetzwerks führen in das Jahr 2022. Bei einem Vortragsabend im März wird es unter der Überschrift „Bist Du jetzt im Himmel?“ darum gehen, wie Eltern, Großeltern, Verwandte und Freunde mit Kindern über die Themen Tod und Trauer, die in der Gesellschaft zwar allgegenwärtig sind, aber selten offen behandelt werden, sprechen können. „Früher oder später bleibt es leider nicht aus – Kinder begegnen dem Tod, beispielsweise, wenn ihr geliebtes Haustier stirbt. Viele wissen dann aber nicht, wie sie mit den Fragen, die Kinder ganz unverblümt stellen, umgehen sollen. Ist die eigene Betroffenheit groß, wird es umso schwerer, mit Kindern ins Gespräch und ins Handeln zu kommen“, sagt Kemper. Wichtige Hilfestellung werden die beiden Referentinnen Cordula Blüml, Krisenseelsorgerin im Schulbereich KiS und Renate Pongratz, Religiongspädagogin und KDFB-Trauerbegleiterin geben.

„Wo Himmel und Erde sich berühren“ – das ist das Motto einer Wanderung unter Federführung des Referats Frauen, die im Mai angeboten wird. Unterwegs auf dem Seelensteig im Nationalpark Bayerischer Wald, wird mit meditativen und naturkundlichen Impulsen die Gebundenheit an das Leben beleuchtet, das durch Abschiede und Krisen sehr schmerzvoll sein kann, andererseits aber von Träumen, Wünschen und Sehnsüchten getragen ist.

Die Bestattungskultur steht schließlich im Mittelpunkt der letzten Veranstaltung im Juni 2022. Das Trauernetzwerk Passasu möchte Berührungsängste nehmen und Fragen beantworten. Aus diesem Grund wird eine Führung im Krematorium Vivenda Feuerbestattung Fürstenzell und im angrenzenden Naturfriedhof organisiert. Neben historischen Hintergründen zur Kultur der Feuerbestattung, gibt es Informationen über die Arten der Beisetzung. Vivenda-Geschäftsführer Günther Brunner beantwortet die Fragen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer.

Sämtliche Angebote können in dem neuen Flyer, der in den nächsten Wochen großflächig im Raum Passau verteilt wird, nachgelesen werden. Zudem übernimmt der Flyer eine andere wichtige Funktion: Auf der Rückseite sind die Kontaktdaten aller Netzwerkpartner zu finden, so dass Trauernde Menschen auf einen Blick sehen, wo sie sich hinwenden können.


Zum Kooperationsnetzwerk gehören das Referat Hospiz- und Trauerpastoral des Bischöflichen Seelsorgeamts, das Evangelische Erwachsenenbildungswerk, der Hospizverein Passau e.V., der KDFB, die Krisenseelsorge im Schulbereich (KiS), das Referat Frauen, die Telefonseelsorge Passau sowie die Selbsthilfegruppe „Verwitwet mit Kind“.

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