Verdreifachung des Auftragsbestands auf 36.686 Einheiten
- Umsatzsteigerung um 22,9 Prozent auf 441,6 Mio. Euro
- EBITDA (bereinigt) steigt deutlich um 33,7 Prozent auf 44,7 Mio. Euro; EBITDA-Marge (bereinigt) mit 10,1 Prozent wieder zweistellig
- Anhaltend hohe Nachfrage nach Caravans und Freizeitfahrzeugen resultiert in deutlich gestiegenem Auftragseingang
- Konzernergebnis von 23,6 Mio. Euro übertrifft Vorjahreswert (15,4 Mio. Euro) um 53,1 Prozent
- Bestätigung der Prognose für das Gesamtjahr 2021
Jandelsbrunn, Deutschland. Die Knaus Tabbert AG, ein führender Hersteller von Freizeitfahrzeugen in Europa, hat das Wachstumstempo im zweiten Quartal 2021 deutlich beschleunigt und damit auch im ersten Halbjahr 2021 alle wesentlichen Kennzahlen signifikant gesteigert. Ein noch besseres Ergebnis wurde nur durch die bekannten Einschränkungen entlang der globalen Lieferketten verhindert. Sowohl im Premium- als auch im Luxussegment erzielte der Konzern starkes Wachstum bei Umsatz und Ertrag. So wurden im ersten Halbjahr 2021 um 23,6% mehr Fahrzeuge abgesetzt als in der Vergleichsperiode 2020. Insgesamt erzielte Knaus Tabbert im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres 2021 einen Umsatz in Höhe von EUR 441,6 Mio. nach 359,3 Mio. im entsprechenden Vorjahreszeitraum. Dies entspricht einem Zuwachs um 22,9 %.
Das um Sonderbelastungen aus der Corona-Pandemie in den ersten sechs Monaten 2021 bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) stieg überproportional zum Umsatzwachstum um 33,0 % auf EUR 44,7 Mio. (Vorjahr: EUR 33,6 Mio.). Die bereinigte EBITDA-Marge lag mit 10,1 % um 0,7 Prozentpunkte über dem Vorjahreswert von 9,4 %. Ohne Berücksichtigung von Sondereinflüssen lag das EBITDA im Berichtszeitraum mit EUR 43,9 Mio. um 33,7 % über dem Vorjahrwert von EUR 32,8 Mio.
„Die Nachfrage nach Freizeitfahrzeugen ist ungebrochen, denn die Konsumenten schätzen die Unabhängigkeit des mobilen Reisens. Zugleich sind die Bestände der Händler weitestgehend abgebaut. Unsere Absatzzahlen werden also vor allem durch die Produktions- und Lieferkapazitäten bestimmt“, erläutert Wolfgang Speck, CEO der Knaus Tabbert AG, den Verlauf des ersten Halbjahres. „Mit unserem Investitionsprogramm arbeiten wir an einem deutlichen Ausbau unserer Fertigung über die nächsten Jahre hinweg. Im laufenden Jahr sehen wir aber die Herausforderung, dass Corona-bedingte Einschränkungen und insbesondere die Probleme entlang den globalen Lieferketten weiterhin Einfluss auf unsere Produktion haben können. Hier versuchen wir gegenzusteuern, indem wir beispielsweise unsere Produktion flexibilisieren und kurzfristig Vorräte aufbauen.“
Die hohe Nachfrage nach Freizeitfahrzeugen von Knaus Tabbert setzt sich mit starker Dynamik fort. Mit 36.686 Einheiten im Wert von EUR 1,2 Mrd. verzeichnete der Konzern zum Bilanzstichtag 30. Juni 2021 einen deutlich gestiegenen Auftragsbestand. Er liegt damit fast dreimal so hoch wie vor einem Jahr und fast doppelt so hoch wie zu Jahresbeginn.
Gesamtleistung um 29,3 % gesteigert
Für den Berichtszeitraum erzielte Knaus Tabbert einen deutlichen Anstieg der Gesamtleistung auf EUR 464,6 Mio. (Vorjahr: EUR 359,3 Mio.). Hierzu trugen auch erhöhte Bestandsveränderungen infolge von Engpässen in der Versorgung mit Rohmaterialien, Vorprodukten und ganzen Baugruppen entlang der Lieferketten bei.
Stärkung der finanziellen Stabilität
Die Bilanzsumme der Knaus Tabbert Gruppe erhöhte sich im Vergleich zum 31. Dezember 2020 um EUR 48,3 Mio. auf EUR 334,2 Mio. zum 30. Juni 2021. Dies ist wesentlich, z. B. in Form gestiegener Vorräte oder Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, auf das erhöhte Geschäftsvolumen zurückzuführen.
Der im Berichtszeitraum verzeichnete Anstieg des Eigenkapitals von EUR 123,8 Mio. auf EUR 132,1 Mio. resultiert vor allem aus dem deutlich verbesserten Nettoergebnis von EUR 23,6 Mio. Dem gegenüber stand die Ausschüttung einer Dividende in Höhe von insgesamt EUR 15,6 Mio. Die Eigenkapitalquote verringerte sich durch die höhere Bilanzsumme im Vergleich zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2020 um 3,8 Prozentpunkte auf weiterhin solide 39,5 %.
Investitionsprogramm zum Ausbau der Produktion weiter umgesetzt – Neue und innovative Produkte in Vorbereitung
Das im Jahresverlauf 2020 eingeleitete Investitionsprogramm im Gesamtvolumen von rund EUR 50 Mio. zur Erhöhung der Fertigungskapazitäten verläuft weiterhin nach Plan. Mit dem Programm soll insbesondere dem erwarteten mittelfristigen Marktumfeld Rechnung getragen werden und eine Anpassung der Kapazitäten in Produktion, Vertrieb und Service erzielt werden. Die Investitionen betreffen alle Standorte und Segmente von Knaus Tabbert.
Auch die Investitionen in neue Modelle und innovative Lösungen werden fortgesetzt. Auf dem Caravan Salon. der internationalen Leitmesse für Caravan, Reisemobile und mobile Freizeit, im September, wird der Konzern gleich mehrere neue Modelle der fünf Marken KNAUS, TABBERT, WEINSBERG, T@B sowie MORELO präsentieren. Außerdem wird erstmal die Konzeptstudie eines vollelektrischen Wohnmobils vorgestellt, mit der Knaus Tabbert seine führende Rolle bei Innovationen und Nachhaltigkeit im Caravan-Markt bestätigt.
Free Cashflow weiterhin auf hohem Niveau – Hohe Innenfinanzierungskraft
Aus der laufenden Geschäftstätigkeit erwirtschaftete das Unternehmen in den ersten sechs Monaten 2021 einen positiven operativen Cashflow in Höhe von EUR 40,4 Mio. nach EUR 47,4 Mio. in der entsprechenden Vorjahresperiode. Der Rückgang resultiert im Wesentlichen aus Veränderungen im Working Capital wie etwa dem starken Aufbau von Vorräten.
Der Cashflow aus der Investitionstätigkeit erhöhte sich im ersten Halbjahr 2021 auf EUR -12,8 Mio. nach EUR -7,2 Mio. in der Vorjahresperiode. Wesentliche Auszahlungen betreffen die geplanten Investitionen in die Erhöhung der Fertigungskapazität an den Standorten Jandelsbrunn, Schlüsselfeld und Nagyoroszi.
„Mit unserer hohen Ertragskraft konnten wir die Verschuldung weiter abbauen. Gleichzeitig können wir auch unser laufendes Investitionsprogramm zum Großteil aus dem Cashflow finanzieren und planmäßig umsetzen. Knaus Tabbert steht somit auf einer sehr soliden Finanzierungsbasis“, sagt Marc Hundsdorf, CFO von Knaus Tabbert.
Die Anzahl der Beschäftigten im Konzern – einschließlich Auszubildende und Leiharbeitskräfte – stieg per 30. Juni auf 3.343, ein Plus von 474.
Prognose bestätigt
Vor dem Hintergrund der Entwicklung in den ersten sechs Monaten des laufenden Geschäftsjahrs bestätigt Knaus Tabbert seine am 31. März 2021 kommunizierte Prognose für das Gesamtjahr 2021.
Trotz hemmender Faktoren wie verzögerte Auslieferungen und eine angespannte Zuliefersituation, kann unter dem Aspekt der weiterhin hohen Endkundennachfrage, zuversichtlich auf die zweite Jahreshälfte geblickt werden.
Demzufolge geht der Vorstand von einem Umsatzanstieg in einer Bandbreite von 20 – 22 % im Jahr 2021 aus. Allerdings führen die angeführten Faktoren dazu, dass bei weitem nicht das volle Potential in 2021 ausgeschöpft werden kann und die Erwartung derzeit eher am unteren Ende der Bandbreite der Umsatzprognose liegt.
Für das bereinigte EBITDA rechnen wir trotz antizipierter Materialkostenerhöhungen, diverser Ineffizienzen durch Zulieferschwierigkeiten und Anlaufkosten, verursacht durch den starken Produktionsanstieg, ebenfalls mit einem deutlichen Zuwachs. Die Marge wird sich etwa auf dem Niveau des Vorjahres von rund 8 % – bezogen auf das bereinigte EBITDA – bewegen.
„Für die zukünftige Geschäftsentwicklung sind wir weiterhin sehr positiv gestimmt. Wir setzen dazu insbesondere auf Innovationen und Nachhaltigkeit. So haben wir bereits sehr positive Resonanz auf vorgestellte Neuheiten im Rahmen der Knaus Tabbert Händlertagung 2021 erhalten und sehen zunehmend auch wieder Bestandsaufbau bei den Händlern. Zudem werden wir beim diesjährigen Caravan Salon in Düsseldorf weitere Neuigkeiten in allen Bereichen vorstellen. Unter anderem ein vollelektrifiziertes E – Reisemobil als Konzeptfahrzeug für nachhaltiges Caravaning vorstellen“, erklärt Wolfgang Speck (CEO).