IHK fordert nach Lockdown-Verlängerung schnellere Umsetzung der Hilfsprogramme
Erneut werden die Corona-Einschränkungen verschärft und der Lockdown verlängert – mit schweren Folgen für die niederbayerischen Wirtschaft, wie Alexander Schreiner, Hauptgeschäftsführer der IHK Niederbayern, beklagt. Er fordert in dieser Situation eine schnellere Umsetzung der Hilfsprogramme für die Wirtschaft. „Dass die Probleme bei den versprochenen Hilfen weiterhin nicht ausgeräumt sind, wird für die betroffenen Unternehmen zum existenziellen Problem. Den Betrieben im Lockdown geht die Luft aus, sie brauchen schnell Liquidität. Aus der November- und Dezemberhilfe sind aber bisher lediglich Abschlagszahlungen geflossen und die Software des Bundes für die Antragsbearbeitung funktioniert immer noch nicht richtig. Andere Unternehmen, etwa im Handel, denen die neuen Regeln jetzt eine mehr als sechswöchige Zwangspause verordnen, erhalten als Hilfe lediglich Zuschüsse zu den Fixkosten. Diese sogenannte Überbrückungshilfe III kann aber noch nicht einmal beantragt werden und die Auszahlung wird sich noch lange hinziehen. Ankündigung und Umsetzung klaffen erneut weit auseinander“, kritisiert Schreiner.
Ausdrücklich begrüßt der IHK-Hauptgeschäftsführer hingegen, dass ab kommenden Montag im bayerischen Handel „Click & Collect“ möglich sein soll, also die Bestellung von Waren per Internet oder Telefon und die Abholung vor Ort im lokalen Geschäft. „Damit können die täglich auflaufenden Verluste im Handel zumindest etwas abgemildert werden. Die bayerischen IHKs hatten sich gemeinsam mit dem Handelsverband Bayern erfolgreich dafür stark gemacht, dass diese Möglichkeit endlich auch in Bayern eingeführt wird“, sagt Schreiner. Solche Lösungen in Eigenverantwortung der Wirtschaft sind für ihn ein Baustein für den Weg aus der Krise: „Unternehmen ganz unterschiedlicher Branchen haben bereits bewiesen, dass sie mit guten Ideen und hoher Verantwortung eine zumindest eingeschränkte Geschäftstätigkeit mit Infektionsschutz auf hohem Niveau verbinden können. Hier gibt es Spielräume, die genutzt werden können.“
