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Freitag, März 29, 2024

„Natur ja – Nordtangente nein“: Eine Fülle von Fragen noch offen

Lesestoff

Vier Vertreter der BI „Natur ja – Nordtangente nein“ nahmen einen Termin bei MdB Martin Burkert in Nürnberg wahr. Der Passauer Abgeordnete Christian Flisek hatte das Treffen mit Burkerts Büro vereinbart, damit die BI-Delegation dem Vorsitzenden des Bundestagsverkehrsausschusses die Tausenden von Online- und manuellen Petitionsunterschriften aushändigen konnte. Bei der Übergabe kam Burkert darauf zu sprechen, dass der Entwurf zum Bundesverkehrswegeplan noch eine Fülle von Fragen aufwerfe. Unklar sei in einigen Fällen, wie die Nutzen-Kosten-Berechnung zustande gekommen sei. Dazu konnte ihm BI-Mitglied Jürgen Sundermann berichten, dass er trotz mehrfacher Anfrage keinerlei Daten zu den Kennziffern der Nutzen-Kosten-Rechnung erhalten habe. Hannes Hügle aus Passau fügte hinzu: „Immerhin ist auf dem Übersichtsplan aus Staatlichen Bauamt Passau klar, dass die notwendigen Ertüchtigungen des Zubringers von Löwmühle nach Kastenreuth nicht einbezogen wurden.“  Weiter wies Landschaftsarchitekt Sundermann darauf hin, dass „eine Verzerrung zu Gunsten der Nutzenseite“ erfolgt sei, da z.B. Lärmminderung als Nutzen monetarisiert sei, dagegen der Verlust von Erholung auf der Kostenseite nicht einfließe. Marie Luise Bernkopf fasst es mit den Worten zusammen: „Weniger Abgasbelastung wird in Geld errechnet, dagegen werden keine Kosten angesetzt, wenn wertvolle Natur zerstört wird.“

Burkert ist verwundert, dass im gesamten Bundesgebiet für kein Projekt ein derart hohes Nutzen-Kosten-Verhältnis erstellt worden sei. Bei seinen beiden Terminen vor Ort musste er aber feststellen, dass im Geländeprofil die aufwendigen Brückenbauten und die notwendigen Begleitmaßnahmen für die geplante Strecke den vorgesehenen Kostenrahmen bei Weitem sprengen würden, wie der Ausschussvorsitzende erklärte. Einen weiteren Widerspruch stellte BI-Sprecher Martin Ziegler bei der unterstellten Raumwirkung heraus: „Einerseits eine Ablehnung von Ortsumfahrungen entlang der B388, weil sie mit ihrem NKV jeweils unter 1 liegen. Andererseits werde dem Projekt Nordtangente  aber ein ‚Zusammenwirken‘ mit solchen Abschnitten unterstellt.“  Burkert zog aus all diesen Ungereimtheiten den Schluss:  „Ein Verbleib des Projekts im vordringlichen Bedarf ist nicht vorstellbar.“  Dagegen spreche allein schon, dass die betroffenen Kommunen keinen entlastenden Effekt spüren würden und die B388 N-OU Passau einhellig ablehnten.

Die BI veranstaltet am Mittwoch, 20. Juli, 19.00 Uhr in Jacking, Tiefenbach einen Vortragsabend, um über den aktuellen Stand der Diskussion zu informieren.

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