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Sonntag, Mai 5, 2024

Meisterwerke der Erde am Tag des Geotops

Lesestoff

Naturpark-Exkursion am Großen Pfahl in Viechtach

Viechtach. Am kommenden Sonntag werden in ganz Deutschland viele Veranstaltungen zum Tag des Geotops angeboten. Geotope sind steinalte Boten der Erdgeschichte, wie beispielsweise bizarre Felsen, geheimnisvolle Höhlen oder Fundstellen seltener Mineralien. Hier kann man gleichsam den „Pulsschlag der Erde“ erahnen. Im Naturpark Bayerischer Wald ist der Große Pfahl in Viechtach ein überregional bekanntes Naturdenkmal. Alle Interessierten sind hier herzlich zu einer kostenlosen Wanderung im Rahmen des Umweltstation-Programms eingeladen. Das Quarzriff Großer Pfahl führt als Bayerns Geotop Nr.1 die Bestenliste der einhundert schönsten erdgeschichtlichen Naturdenkmäler Bayerns an.

Treffpunkt ist am Sonntag, den 20. September um 14.00 Uhr am Parkplatz Großer Pfahl an der B 85 bei Viechtach. Wer mit der Bahn durch das wildromantisches Regental anreist, kann ab Bahnhof Viechtach auf dem ca. zweieinhalb Kilometer langen Pfahlsteig zum Treffpunkt wandern. Geologin und Landschaftsarchitektin Dorothea Haas von der Naturpark Umweltstation Viechtach lädt zu einer ca. zweistündigen, naturkundlichen Wanderung am „Großen Pfahl“ ein. Wissenswertes und Interessantes zur Erdgeschichte, Tier- und Pflanzenwelt oder der fast 100-jährigen Abbaugeschichte im ehemaligen Quarzbruch kann man dabei erfahren. Im Naturschutzgebiet „Großer Pfahl“ bietet sich dem Wanderer ein Naturschauspiel von hoch aufragenden Felsenriffen, tiefen Quarzbrüchen, und lichten Pfahlheiden. Die Felsentürme aus Quarzgestein sind nicht nur landschaftlich sehr reizvoll, sondern beflügeln schon lange die Phantasie der Menschen. Nach alten Sagen sind die weißen Felsenzacken der oberirdische Kamm eines tief im Erdinneren ruhenden Drachens. Tatsächlich ist der Pfahl ein uralter Riss im Grundgebirge des Bayerischen Waldes. Gegen Ende des Erdaltertums drangen heiße wässrige Quarzlösungen in diese Spalten und Hohlräume ein und erstarrten in einer Tiefe von bis zu fünf Kilometern zum weißen Quarzgestein. Im Laufe der Jahrmillionen wurde das umliegende weichere Gestein verwittert und abgetragen. Der sehr harte Pfahlquarz widerstand bis heute dem Zahn der Zeit. Am „Klopferplatz“ kann man selbst Quarzkristalle suchen – nur hier ist die Mitnahme von Quarzkristallen im Naturschutzgebiet erlaubt.

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