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Freitag, April 26, 2024

Öffnungsstrategie für den Tourismus: Hoteliers fordern Ostern als Zielmarke

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Öffnung von Hotels und Thermen müssen Hand in Hand gehen – Entwicklung einer Teststrategie soll Beherbergungsbetrieb wieder ermöglichen

Bad Füssing. In immer mehr Landkreisen in Bayern liegt die Sieben-Tage-Inzidenz bei der Ausbreitung des Corona-Virus mittlerweile wieder unter der Marke von 100. Damit hält der Trend zum Rückgang des wesentlichen Maßstabs von Bund und Ländern für die Verhängung und Lockerung von Corona-Restriktionen weiter an. Im Rahmen eines gemeinsamen Austauschs mit einige Füssinger Hoteliers diskutierte MdL Walter Taubeneder angesichts dieses anhaltenden Trends, in welchem zeitlichen Rahmen eine Öffnung der Hotellerie erfolgen sollte. Dabei standen neben einer zeitnahen Öffnungsperspektive für die Touristikbranche auch eine klare und frühzeitige Kommunikation von Lockerungsschritten sowie die Entwicklung bestmöglicher Schutzkonzepte für den touristischen Betrieb in Zeiten der Corona-Pandemie im Zentrum des Forderungenkatalogs der Hoteliers.

„Als Beherbergungsbetriebe liegt uns die Gesundheit und Sicherheit unserer Gäste ganz besonders am Herzen. Da uns die Corona-Pandemie absehbar noch weiter begleiten wird, müssen wir nun Konzepte und Strategien entwickeln, um auch im touristischen Betrieb mit dem Virus zu leben und die Risiken möglichst gering zu halten“, so die Beschreibung von Günter Köck, Geschäftsführer des Thermalresorts Köck, zur Intention des Gesprächs mit dem Abgeordneten. Es bedürfe einer klaren Perspektive, unter welchen Umständen Hotelbetriebe wieder geöffnet und Urlaubs- oder Kuraufenthalte wieder erlaubt werden können. Dabei sei es von zentraler Bedeutung, dass eine neuerliche Schließung ausgeschlossen werden könne und entsprechende Planungssicherheit bei Buchungen bestehe, wie Köck gegenüber Taubeneder erläutert. Eine überstürzte Öffnung stehe daher nicht im Interesse der Betriebe.

Sollten die Inzidenzen weiter rückläufig sein, könnte Ostern eine geeignete Zielmarke zur Öffnung der Hotellerie darstellen, wie auch Michael Lealahabumrung, Inhaber des Kurhotels Wittelsbach, analysierte. Auch Lealahabumrung zeigte sich überzeugt, dass eine Öffnung zwangsläufig von Dauer sein muss, um der Branche in ihrer Erholung von der Lockdown-Phase nachhaltig zu helfen. Hierbei sei auch eine klare und besonders sensible Kommunikation notwendig, da die Wiederaufnahme des Hotelbetriebs eine gewisse Vorlaufzeit von einigen Wochen benötige und sich bereits im letzten Jahr gezeigt hatte, dass die Äußerungen der Politik sich oft unmittelbar auf die Buchungssituationen auswirken.

„Für die Hotellerie ist es besser, etwas spätere Öffnungstermine ins Auge zu fassen, diese aber auch tatsächlich einhalten zu können“, erläutert Lealahabumrung gegenüber Taubeneder.

Von zentraler Bedeutung ist nach einhelliger Auffassung der Gesprächsrunde auch, dass eine Öffnung der Hotels im zeitlichen Ablauf eng mit der Öffnung der Thermen, aber auch des Einzelhandels in Verbindung stehen muss. Gerade am Beispiel von Bad Füssing zeige sich die enge Verzahnung von Hotellerie und Thermalbädern sowie die enge symbiotische Beziehung der touristischen Einrichtungen mit dem lokalen Handel. Der Urlaubs- und Kurort Bad Füssing und damit auch die Hotellerie lebt von und mit den Thermen, der örtlichen Gastronomie, den Einzelhandels- und Ladengeschäften, den Frisören und Kosmetikstudios, aber auch den kulturellen Einrichtungen, ist Günter Köck überzeugt. „Die Öffnung der kleinen Läden, Geschäfte und Betriebe muss höchste Priorität haben, um deren Existenzen zu sichern und die örtliche Vielfalt zu erhalten“, so Köck weiter. Auch MdL Walter Taubeneder sorgt sich um die Strukturen in den Orten und erneuert seine dahingehende Forderung, Wettbewerbsnachteile zu beenden und Öffnungen unter Wahrung von Hygiene- und Schutzmaßnahmen zu ermöglichen.

Weiter sehe man Handlungsbedarf im Bereich der staatlichen Hilfsleistungen, wie Wolfgang Off, Direktor des Kurhotels Wittelsbach, aufzeigt. Demnach müsse in begründeten Sonderfällen ein Abweichen von der Regelung zulässig sein, nach welcher sich der Zugang eines Unternehmens zu den Corona-Hilfen am Umsatz des Vergleichsmonats im Vorjahr bemesse. Dies führe nämlich in eine Situation, in der diejenigen Unternehmen in doppelter Form bestraft würden, die im jeweiligen Vergleichsmonat aufgrund von Investitionen, wie z. B. Umbaumaßnahmen, keine oder nur geringfügige Umsätze erzielt haben. „Es darf nicht sein, dass ein investitionsbedingter Umsatzausfall dazu führt, dass ein Unternehmen von den staatlichen Hilfen ausgeschlossen wird“, wie Off klarstellt. MdL Walter Taubeneder will in diesen Fällen anregen, die Regelung für diejenigen Betriebe zu adaptieren, die erst nach dem eigentlichen Vergleichsmonat im Vorjahr gegründet wurden und daher einen Monatsdurchschnittswert als Bemessungsgrundlage verwenden können.

MdL Walter Taubeneder unterstützt die Forderung der Hoteliers in Richtung einer Wiederaufnahme des Beherbergungsbetriebs zu Ostern und verweist darauf, dass die Hotellerie – wie auch die Gastronomie – bereits nach dem Lockdown im Frühjahr 2020 bewiesen hätten, dass sie keine Treiber der Pandemie sind, sondern in Form ausgeklügelter Hygienekonzepte einen bestmöglichen Infektionsschutz gewährleisten können. In diesem Zusammenhang sollte auch die Entwicklung einer Teststrategie für den Touristiksektor in Erwägung gezogen werden. Setze man beispielsweise einen negativen Corona-Test zum Betreten von Hotels, Thermen und Freizeiteinrichtungen voraus, so könne für Mitarbeiter und Gäste gleichermaßen größtmögliche Sicherheit erzielt werden, so ein Vorschlag aus der Runde.

Hierbei seien sowohl Selbsttests vor Anreise als auch Testangebote vor Ort denkbar, um in den kommenden Monaten einen touristischen Betrieb bei größtmöglicher Sicherheit zu ermöglichen. Grundsätzlich könne die Pandemie dem inländischen Tourismus durchaus positive Perspektiven eröffnen, so die Erfahrungswerte des Vorjahres.

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