Im Bericht des Gewässerschutzbeauftragten der Dienststelle Stadtentwässerung, Thomas Teichmann, über das Jahr 2015 stellt dieser dar, dass rund 99,6 % aller Passauer Einwohner über die Kanäle des Kanalnetzes Passau erfasst sind und durch diese ihr Schmutzwasser ablei- ten. Der letzte verbleibende Außenbereich Walding wird derzeit noch durch Dreikammerklärgru- ben gesäubert. Im April wurde jedoch damit begonnen, auch diesen Stadtteil an das öffentliche Kanalnetz anzuschließen. Die Fertigstellung der Arbeiten ist für diesen August geplant.
Im Jahre 2012 haben die Sanierungen des Kanalnetzwerkes im Bereich Grubweg begonnen und wurden 2015 im vorgegebenen Zeitplan abgeschlossen. Aktuell laufen die Bestandserfassungen für das Sanierungsgebiet Hacklberg, nach Beendung dieser soll dann eine nahtlose Fortführung der Kanalsanierung stattfinden.
Die Verwaltung der Stadt Passau wurde mit Stadtratsbeschluss vom September 2015 beauf- tragt, die Umsetzung des Hochwasserschutzes der Kläranlage Passau auf das Schutzziel Hoch- wasser 2013 + 0,5 m Freibord, was einer Höhe von 299,10 m über dem Meeresspiegel ent- spricht, zu veranlassen.
Im Bereich Hochwasserschutz sind folgende Maßnahmen schon erfolgt oder laufen gerade:
- die hochwasserfreie Verlegung der Schaltanlage linke Donauseite auf der Kläranlage Passau
- hochwasserfreie Verlegung und Erneuerung der Trafostation Kläranlage Passau
- Verbesserung der Notstromversorgung durch Erneuerung und Vergrößerung eines Blockheizkraftwerk-Moduls
Geplant für die Jahre 2016, 2017 und 2018 sind:
Hochwasserschutz des Regenüberlaufbeckens der Zahnrad (2016)
Sicherung der Kläranlagenzufahrt durch Dammbalken (2016)
Dammerhöhung Kläranlage straßenseitig (2016/2017)
Dammanpassung Kläranlage flussseitig (2017/2018)
Die geplanten Maßnahmen sind wichtig um den Schutz der Abwasseranlage vor materiellen Schäden durch Überflutung, die weitgehende Sicherung des Entwässerungskomforts und eine Minimierung von Betriebsunterbrechungen und Umweltbeeinträchtigungen durch Abwasseran- lagen, zu gewährleisten.
Bis Ende 2018 ist die Stadt Passau verpflichtet, eine Aktualisierung der Schmutzfrachtberech- nung für die Kläranlage vorzulegen. Diese wurde letztmals 2008 durchgeführt. Die Vorausset- zungen für den geforderten IST-Zustand und für künftige bauliche Entwicklungen in den kanali- sierten Einzugsgebieten werden durch Planleistungen im Jahr 2016 überprüft, damit eine pünkt- liche Fertigstellung gewährleistet werden kann.
Die Inbetriebnahme der Vorklärung der Kläranlage erfolgte im Dezember 2015 nach einer Bau- zeit von eineinhalb Jahren. Die Kosten für die Investition beliefen sich auf 1,6 Millionen Euro. Die Vorklärung gewährleistet künftig eine noch nachhaltigere Abwasserreinigung und steigert zudem die Energieeffizienz. Das neue Becken in der Kläranlage Passau bringt zwei große Vortei- le:
- Erstens wird eine regenerative Energiequelle aktiviert, der „Primärschlamm“, damit kann die Eigenerzeugung von Strom um 10% gesteigert werden.
- Zweitens steigt die Betriebssicherheit in der Kläranlage, weil der gezielte Stickstoffab- bau verbessert wird.
Eine Lösung für die bestehende Schlammentwässerung in der Kläranlage Passau wurde 2015 untersucht, da die Anlage nur mit hohem Instandhaltungsaufwand betrieben werden kann. Nach eingehender Prüfung haben sich die Experten für den Neubau von zwei Zentrifugen in den be- stehenden Hallen verbunden mit einer Erneuerung der Fördertechnik entschieden. In den fol- genden Wochen werden nun Probepressungen durchgeführt, um die Eignung der Zentrifugen für den Klärschlamm der Kläranlage Passau konkret zu testen. Sofern die Tests positiv verlau- fen, soll noch in diesem Jahr mit dem Bau der ersten Zentrifuge begonnen werden.
(Mitteilung, Stadt Passau)
