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Montag, April 29, 2024

„Meistens ist alles ok“

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Der „Brustkrebsmonat Oktober“ gibt alljährlich Anlass, der Brustkrebs-Früherkennung besondere Aufmerksamkeit zu widmen. Janina Michalczyk leitet das Betreuungs-Team der beiden mobilen Einheiten des Mammographie-Screenings Niederbayern. Im Interview berichtet sie vom Alltag im Mammo-Mobil

Frau Michalczyk, war heute viel los bei Ihnen?

Janina Michalczyk: Ja! Ich habe die letzten Tage im Mammo-Mobil in Regen gearbeitet, da war auch heute viel los, wie zurzeit immer. Wir sind kürzer in Regen als geplant, denn wir haben die Touren der mobilen Einheiten an den aktuellen Bedarf nach dem Lockdown angepasst. Dafür haben wir die Öffnungszeiten verlängert und bieten jetzt auch jeden zweiten Samstag Untersuchungstermine an. Trotzdem gibt es aufgrund der kürzeren Aufenthalte und des gründlichen Desinfizierens nach jeder Untersuchung im Prinzip keine Lücken mehr zwischen den Terminen.

Haben Sie auch einen festen Arbeitsplatz oder sind Sie immer unterwegs?

Wir sind natürlich schon viel unterwegs. Aber wenn ich die Einsatzplanung mache, achte ich darauf, dass meine Kolleginnen möglichst nah an ihrem Wohnort arbeiten können. Viel unterwegs zu sein hat Vorteile: Ich würde sagen, ich kenne Niederbayern wie meine Westentasche. Ein bis zweimal in der Woche habe ich aber auch einen Bürotag in Deggendorf in der Praxis DIE RADIOLOGEN. Das ist einer der vier festen Standorte des Mammographie-Screenings.

Wo sind die festen Standorte?

In Passau und Straubing findet das Screening in den Praxen von RADIO-LOG statt, in Landshut im LAKUMED Krankenhaus Landshut-Achdorf, in Deggendorf bei DIE RADIOLOGEN. Dazu kommen die beiden mobilen Einheiten, die 19 Standorte in Niederbayern jeweils im Zweijahresrhythmus anfahren. Das Mammographie-Screening ist ja ein bundesweit organisiertes Programm mit einheitlichen Standards, das immer wieder neu zertifiziert wird. Alle Frauen zwischen 50 und 69 Jahren bekommen automatisch alle zwei Jahre eine Einladung zur Brustkrebs-Früherkennung. Die Idee ist es, dass niemand weit fahren muss und das Screening quasi vor der Haustür stattfindet. Nur jetzt, in Corona-Zeiten, mussten wir umplanen. Da bitten wir um Verständnis. Wir können im Krankenhaus Landshut-Achdorf Mammographie-Screenings nur mit sehr großen Abständen durchführen. Deshalb fahren wir heuer mit den mobilen Einheiten zweimal Ergolding an, um in Landshut auszuhelfen – das war ursprünglich nicht geplant. Dadurch werden die Aufenthalte in anderen Orten kürzer. Derzeit müssen beispielsweise Frauen aus Hauzenberg nach Passau zum Screening, obwohl in Hauzenberg ein Trailer steht. Aber besondere Zeiten erfordern einfach besondere Maßnahmen.

Sammeln für die Kinder krebskranker Eltern: Im Brustkrebsmonat Oktober stehen im Mammo-Mobil weiße Sparschweinchen für einen guten Zweck (Foto: Mammographie Screening Niederbayern)

Sie sind jetzt seit 2009 dabei – was hat sich beim Mammographie-Screening im Laufe der Jahre verändert?

Technisch hat sich natürlich unheimlich viel getan. Unsere Geräte sind ja immer auf dem neuesten Stand und auch die Einrichtung wurde kontinuierlich modernisiert. Vor allem hat sich aber die Haltung der Frauen geändert. Sie sind viel offener geworden. Brustkrebsvorsorge ist kein Tabu-Thema mehr. Frauen sind informiert, wissen, wie es abläuft und wie wichtig es ist. Das liegt sicher daran, dass Betroffene in den Medien offen darüber sprechen, auch bekannte Persönlichkeiten.

Was geben Sie Frauen auf den Weg, die zum ersten Mal zum Mammographie-Screening gehen?

Erstens: Sie brauchen absolut keine Angst haben. An allen Standorten arbeiten erfahrene Mitarbeiterinnen. Sie wissen genau, wie es Frauen geht, die zum ersten Mal da sind und gehen einfühlsam auf alle Fragen ein. Und zweitens: Prävention ist wichtig. Wenn eine Erkrankung im frühen Stadium entdeckt wird, sind die Heilungschancen höher. Und man darf nicht vergessen: In den allermeisten Fällen erhalten die Frauen ja nach wenigen Tagen die Nachricht, dass alles ok ist.


Aktion zum Brustkrebsmonat Oktober
Anlässlich des Bruskrebs-Monats stehen in den beiden mobilen Einheiten des Mammographie-Screenings – eine steht derzeit in Regen, die andere in Hauzenberg – weiße Sparschweinchen. Das Mammographie-Screening Niederbayern bittet um Spenden für die Kinder krebskranker Eltern. Parallel startet im Oktober eine Aktion auf Facebook, bei der man miträtseln und tolle Gewinne einstreichen kann – etwa einen Wellness- oder Massagegutschein. Nähere Informationen unter facebook.com/MammographieScreeningNiederbayern

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