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Freitag, Mai 3, 2024

Zivilcourage heißt: Nicht wegschauen!

Lesestoff

Übersetzt man den Begriff Zivilcourage, dann kommt man auf das womöglich etwas weniger abstrakte Wort ‚Bürgermut‘. Dieser Bürgermut wurde vor wenigen Jahren einem Bürger des Bayerischen Waldes zum Verhängnis. Der ‚Fall Brunner‘ ging damals durch alle Zeitungen: Ein Mann zeigte Zivilcourage und bezahlte mit seinem Leben. Dies hat bei vielen Menschen unserer Region eine gewisse Angst erzeugt. Dem Anschein nach handeln heute viel weniger Bayerwäldler in Gefahrensituationen couragiert als früher.

“Bloß nicht einmischen. Das geht mich nichts an.“ Eine solche Einstellung ist nicht nur hierzulande mittlerweile Usus. Aber was machen wir, wenn uns selbst etwas passiert und niemand greift ein, keiner hilft uns?

Wo fängt Zivilcourage an?

Vielleicht sollte man sich erst einmal die Mühe machen zu betrachten, wo Zivilcourage überhaupt anfängt. Im gesamten Bayerischen Wald (unter anderem in den Mittelschulen Freyung, Grafenau, Waldkirchen und Schönberg) werden Schüler als Streitschlichter ausgebildet. Diese Funktion als Schülerin oder Schüler auszuüben, erfordert eine Menge Zivilcourage. Was machen wir, wenn ein Kind gemobbt oder gar geschlagen wird? Wo fängt Spaß an und wo hört er auf?

Der geübte Karateka und Vorstand des Tittlinger Karateclubs Jürgen Pünner rät, gefährlichen Situationen grundsätzlich aus dem Weg zu gehen: “Man muss nicht im Festzelt sitzen bleiben, wenn bei einigen Mitmenschen der Alkoholpegel derart steigt, dass sie sämtliche Hemmungen verlieren. Allerdings sollte man auch nicht wegschauen, wenn man eindeutige Dinge wie eine Schlägerei oder gar eine Vergewaltigung beobachtet.“

Kühlen Kopf bewahren

Wichtig sei es in einem solchen Moment, einen klaren Kopf zu behalten. Mit dem Handy die Polizei anrufen oder andere Passanten um Hilfe bitten, gegebenfalls auch den Täter durch lautes Rufen erschrecken. Sicheres Auftreten verunsichere viele Täter, nehme ihnen ihr Überlegenheitsgefühl und lasse sie ‚das Weite suchen‘. Körperlich eingreifen würde selbst Jürgen Pünner nur, wenn er keine andere Möglichkeit mehr sehe.

(Die ganze Geschichte zum Nachlesen unter diesem PDF-Link (Seite 6); ‚Die Neue Woche‘, Ausgabe KW 12/17)

(Titelbild: Bei Karate lernen Menschen nicht nur sich selbst zu verteidigen, sondern steigern auch ihr Selbstvertrauen und die Achtung vor ihren Mitmenschen – Foto: MuW/r.demont)

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