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Mittwoch, Mai 1, 2024

Wenn Ausgrenzung einsam macht: Weimarer Kultur-Express an der Realschule Grafenau

Lesestoff

Der Weimarer Kultur-Express nimmt sich brisante Themen vor, die Heranwachsende hautnah berühren.
Auch in diesem Jahr gastierte die Schauspielgruppe vor den Schülern der 5. bis 7. Jahrgangsstufe an der Realschule Grafenau. Das Thema Mobbing führt sowohl privat wie auch in der Schule stets zu Problemen. Der deutliche Bezug zu den Schülern ergibt sich aus einem nicht zu vernachlässigendem Konfliktpotenzial. Gezielte psychische Angriffe auf einzelne Mitschüler sind eine schwere Belastung für die Betroffenen. Bei der szenischen Umsetzung dieser Problematik wurde das Ziel der Theatergruppe deutlich: Durch präventive Theaterstücke die Folgen eines aktuellen Problems darzustellen und so einen Abschreckungseffekt zu erzielen.

Die Geschichte: Ein neues Schuljahr beginnt. Eine neue Klasse entsteht. Unter den Schülern befinden sich auch Franziska und Laura, zwei Mädchen, wie sie unterschiedlicher nicht sein können.
Ausgerechnet diese beiden bekommen einen Platz nebeneinander. Franziska ist laut, attraktiv und scheinbar selbstsicher. Laura hingegen ist still, unsicher und leicht zu übersehen. Franziska leidet unter der Übertoleranz ihrer Eltern, der Haltlosigkeit mangelnder Grenzen, dem Fehlen von Anerkennung. Laura hat durch die allzu große Fürsorge ihrer Eltern nie gelernt, sich durchzusetzen, will immer alles richtigmachen und fühlt sich bei Konflikten stets schuldig.

Das Problem: Beide sind nicht in der Lage, ihre eigentlichen Schwierigkeiten zu durchschauen. Dies führt unweigerlich zu Spannungen. Was zunächst als vermeintlich harmlose Neckerei zwischen den Schülerinnen beginnt, wächst sich im Laufe der Zeit zu knallhartem Psychoterror aus, der das Selbstvertrauen Lauras immer mehr untergräbt und zu tragischen Konsequenzen führt.

Die beiden jungen Schauspielerinnen, die schnell alle Schülerinnen und Schüler in den Bann ziehen konnten, zeigten eindrucksvoll und dramatisch, was Mobbing für das Opfer bedeutet und welche Auswirkung dieses Handeln haben kann. Es wird deutlich, wie stark die psychische Labilität von Laura durch Franziska ausgenutzt wird.

Im Anschluss an die Aufführung nutzten die Zuschauer die Möglichkeit, mit den beiden Schauspielerinnen ins Gespräch zu kommen. Hier wurde deutlich, wie sehr sich die Jugendlichen betroffen fühlten.

Der Kontaktbeamte der Polizei, Manfred Smolka, der seitens der Schule zu der Aufführung eingeladen war, bestätigte, wie nahe das Stück der Wirklichkeit kommt und solche Fälle oft die Polizei beschäftigen.

(Bild: Die Auseinandersetzung zwischen Franziska (Sonja Martens) und Laura (Andrea Feuchtenberger) eskaliert – Foto: Realschule Grafenau)

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