Appell der Arbeitsagentur Passau
Der Start in die Sommerferien rückt langsam näher, und für zahlreiche Jugendliche ist es der Übergang von der Schule in den Beruf. Die Agentur für Arbeit Passau appelliert an alle jungen Menschen, nicht ohne einen Ausbildungsvertrag in die Ferien zu gehen. Aber auch Unternehmen wird empfohlen, vor Beginn des Betriebsurlaubs ihre Ausbildungsplätze für das Ausbildungsjahr 2021/2022 zu besetzen.
Dr. Klaus Stein, Vorsitzender der Geschäftsführung der Arbeitsagentur Passau: „Einen unterschriebenen Ausbildungsvertrag in der Tasche zu haben, vermittelt Jugendlichen eine große Sicherheit. Schulabgängern ohne Ausbildungsvertrag empfehle ich, keine Zeit mehr verstreichen zu lassen und sich nun aktiv um eine Ausbildungsstelle zu bemühen. Die Berufsberater:innen helfen den Jugendlichen dabei, die richtige Berufswahl zu treffen und stehen jederzeit für Beratungsgespräche zur Verfügung. Derzeit haben wir im Agenturbezirk Passau – mit Stand Ende Juni – noch 1 592 unbesetzte Ausbildungsstellen. Daher empfehle ich den Ausbildungsbetrieben in unserer Region, die Werbetrommel für ihre betriebliche Ausbildung zu rühren. Wer bis jetzt noch keinen Azubi finden konnte, kann die Unterstützung der Agentur für Arbeit Passau in Anspruch nehmen. Unser Arbeitgeberservice ist bei der Suche nach geeigneten Bewerbern behilflich.“
Viele Ausbildungsbetriebe haben in den vergangenen Jahren den demografischen Wandel deutlich zu spüren bekommen. Der Eingang zahlreicher Bewerbungen und die Auswahl aus einem großen Bewerberpool – wie es in der Vergangenheit noch der Fall war – ist bei vielen Betrieben stark rückgängig. „Der Rückgang der Bewerberzahlen ist auch bei ZF deutlich spürbar“, sagt ZF-Ausbildungsleiter Roland Biebl. „Zum einen liegt der Grund in der sinkenden Zahl der Schulabsolventen, zum anderen aber auch am steigenden Angebot an Ausbildungsplätzen. Dies führt sicherlich zu einer komfortablen Position für die Bewerber, trotzdem beginnt der Bewerbungsprozess bei vielen Unternehmen bereits ein Jahr vor dem eigentlichen Ausbildungsbeginn. Um sich seinen Wunschausbildungsplatz zu sichern, kann ich nur dafür werben, dass sich die Jugendlichen und deren Eltern frühzeitig um einen Platz kümmern und dafür bewerben“, so Biebl.
Neue Herausforderungen für den Ausbildungsmarkt – sowohl auf Angebots- als auch auf Nachfrageseite – bringt zudem die derzeitige wirtschaftliche Lage mit sich. Regionale Betriebe spüren diese einschneidenden Veränderungen bereits deutlich. Einer der Betriebe ist Malerei und Gerüstbau Sperling in Waldkirchen. Der Inhaber Daniel Sperling, der seit 2010 den Familienbetrieb vom Vater übernommen hat, berichtet über fehlendes Interesse an einer Ausbildung im Malerhandwerk. Zur Unterstützung wurde nun der Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit Waldkirchen eingeschaltet. Sperling möchte auf diesem Weg noch einen passenden Auszubildenden für den Ausbildungsbeginn im September finden und hofft auf Bewerbungen von interessierten Jugendlichen.
Arbeitgeber, die aktuell noch Auszubildende suchen, können sich gerne an den Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit Passau (Kostenlose Hotline 0800 4 5555 20 oder per Email unter passau.141-arbeitgeber-service@arbeitsagentur.de) wenden.
Jugendlichen steht die Berufsberatung der Agentur für Arbeit Passau mit Rat und Tat zur Seite. Erreichbar unter der Telefonnummer 0851 508508 oder per Email passau.berufsberatung@arbeitsagentur.de.
Die Bundesregierung hat mit zahlreichen Partnern die sogenannte Allianz für Aus- und Weiterbildung initiiert, um den Problemen auf dem Arbeitsmarkt erfolgreich entgegenwirken zu können. Die Allianz ist bestrebt, mehr Betriebe und Jugendliche zusammenzubringen und einen Ausbildungsabschluss zu ermöglichen. Außerdem soll die Attraktivität und Qualität der dualen Ausbildung gesteigert und die berufliche Fortbildung gestärkt werden. Ziel ist es, überdies eine höherqualifizierende Berufsbildung voranzutreiben. Die Initiative „Sommer der Berufsausbildung“ begleitet mit verschiedenen Aktionen und Veranstaltungen zukünftige Fachkräfte, Eltern und Ausbildungsbetriebe, um die aktuellen Schwierigkeiten am Ausbildungsmarkt zu überwinden.
Mehr Informationen dazu findet man unter https://www.aus-und-weiterbildungsallianz.de/aaw/Navigation/DE/Home/home.html.
