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Samstag, April 27, 2024

Vielfältige Projekte und Aktionen im Passauer Oberland

Lesestoff

ALE Niederbayern informiert über aktuelle Entwicklungen

Fürstenstein. Die persönliche Vorstellung des Amtsleiters des Amtes für Ländliche Entwicklung Niederbayern (ALE), das Fazit zur ersten Ausbildungsmesse im Passauer Oberland, Informationen aus den ILE-Handlungsfeldern, Beschlüsse zu verschiedensten Themen sorgten wieder für ein umfangreiches und abwechslungsreiches Programm der letzten Mitgliederversammlung des ILE Passauer Oberland e.V. 

Hans-Peter Schmucker, seit April 2021 Amtsleiter des ALE Niederbayern, stellte sich persönlich den Vertretern der elf ILE-Gemeinden des Passauer Oberlandes vor und berichtete detailliert über die Organisation und Arbeitsfelder seiner Behörde, hatte aber auch neueste Informationen über das ILE-Gebiet mit „im Gepäck“. So berichtete er über den sprunghaften Anstieg von Vorhaben in den letzten fünf Jahren, die über das Amt für Ländliche Entwicklung Niederbayern laufen, Derzeit betreue man rund 150 Vorhaben, die außerhalb des Flurbereinigungsgesetzes laufen. Etwa 79 Vorhaben betreffen die sog. einfache Dorferneuerung (eDE).  Darüber hinaus ist das ALE Niederbayern Fördergeber für derzeit 21 anerkannte ILE-Verbünde. Drei neue Allianzen befinden sich aktuell in Vorbereitung. Die ILE Passauer Oberland hat seit ihrer Gründung über das ALE Niederbayern mehr als eine Mio Euro an Fördergeldern erhalten.

Appell an Zusammenarbeit und Bürgerbeteiligung

Weiter berichtete Schmucker über das neue Förderprogramm FlurNatur. Dabei geht es um die Anpflanzung von Hecken, Feldgehölzen, Streuobstwiesen sowie Trocken- und Feuchtbiotopen, die der Stärkung der biologischen Vielfalt dienen, aber auch das Wasser bei Starkregen in der Fläche zurückhalten. Hier sind Förderungen zwischen mindestens 5.000 und maximal 60.000 Euro möglich. Ebenso informierte er über Neuerungen hinsichlich des erfolgreichen Förderinstruments „ILE-Regionalbudget“. Dieses gibt es seit 2020 und wird gut nachgefragt. Allein für dieses Jahr sind circa 1,5 Mio Euro für die niederbayerischen ILE-Verbünde eingeplant. Erfreulich ist, dass über eine Fortsetzung über 2023 hinaus ernsthaft nachgedacht wird und ab sofort die Antragstellung für Kleinprojekte zur Realisierung im Jahr 2023 anlaufen kann. Zum Abschluss seiner Ausführungen appellierte er eindringlich, die Zusammenarbeit in den Regionen und Kommunen weiter zu stärken und die Menschen vermehrt aktiv in die Planungsprozesse einzubinden.

Weitere Punkte der Tagesordnung waren schließlich der Rückblick auf die erste Ausbildungsmesse im Passauer Oberland, die am 26. März in Tiefenbach stattgefunden hatte. Die Abfrage der teilnehmenden Unternehmen, aber auch der Messebesucher ergab ein gutes Ergebnis. Insgesamt betrachtet war die Messe ein Erfolg, obwohl es auch Optimierungsbedarf gibt. Nach eingehender Diskussion sprachen sich die Mitgliedsgemeinden einstimmig dafür aus, einen zweiten Versuch zu unternehmen, sofern sich ein geeignetes Unternehmen als Gastgeber für die Ausrichtung findet. Interessenten gäbe es dafür mehrere, so ILE-Geschäftsführerin Gabriele Bergmann. „Ein erstes Klärungsgespräch wird in Kürze mit einem Eginger Unternehmen gesucht, dass sich als erstes gemeldet hatte“, so Bergmann weiter. 

Erster Energie- und Nachhaltigkeitstag im Passauer Oberland

Mit verschiedenen Projekten und Aktionen aus den ILE-Handlungsfeldern setzte sich die Sitzung fort. Es wird beispielsweise am 18. September 2022 erstmals in der ILE-Geschichte einen Energie- & Nachhaltigkeitstag geben, der in Ruderting, Ortsteil Reisach, stattfinden wird. Gemeinsam mit der dort ansässigen Familie Poschinger, der Gemeinde Ruderting und der Verein Passauer Oberland e.V. wird es unter Beteiligung lokaler, regionaler Betriebe und Dienstleister Informationen, Vorführungen, Beratungsmöglichkeiten rund ums Thema nachhaltige Landbewirtschaftung und nachhaltiges Bauen geben.

Außerdem berichteten die beiden federführenden Bürgermeister Erwin Braumandl (Neukirchen vorm Wald) und Rudolf Müller (Ruderting) über den mittlerweile erteilten Maßnahmenbeginn der Regierung von Niederbayern in Zusammenhang mit der Förderung der Erstellung eines Klimawandelanpassungskonzepts. Diese Inititative des Vereins Passauer Oberland e.V. ist einmalig in der Region. Eine erste Info-Veranstaltung für Bürger*innen und interessierte Akteure ist bereits in Planung: Sie soll am 14. September abends in Neukirchen vorm Wald stattfinden.  Derzeit werden die notwendigen Daten und Informationen aus den Gemeinden sowie übrigen Behörden eingeholt.

Vielfalt an Projekten und Aktionen bestimmen ILE-Arbeit

Aus dem Handlungsfeld Demographie & Soziale Infrastruktur wurde berichtet, dass es im Juni erstmals seit zwei Jahren wieder ein Netzwerktreffen mit den kommunalen Seniorenbeauftragten geben wird. Dabei wird die Senioren-Wohngemeinschaft „Kirchberger Hoamat“ in Kirchberg vorm Wald besucht. Im Anschluss daran werden sich die Teilnehmer mit den Verantwortlichen des ILE-Handlungsfelds zu ihren Erfahrungen und kommenden Aktionen austauschen.

ILE-Geschäftsführerin Gabriele Bergmann berichtete außerdem über die bevorstehende Exkursion Ende Juni, die rund 30 Teilnehmer der ILE-Gemeinden, der Öko-Modellregion Passauer Oberland sowie des ALE Niederbayern nach Oberbayern, u.a. in den Ruperti-Winkel, führen wird. Ein abwechslungsreiches Programm zu Themen der Öko-Modellregion und den ILE-Handlungsfeldern wurde von der ILE-Geschäftsstelle vorbereitet. Nach dreijähriger Pause seit der letzten Exkursion ist eine fachliche Informationsfahrt mit Eindrücken aus anderen ILE-Gebieten und vielfältigen Praxisbeispielen sowie Anregungen – auch im Hinblick auf die Arbeit der Ökö-Modellregion für die Beteiligten ein Gewinn.

Zuletzt hielt man einen Rückblick auf die weiteren ILE-Handlungsfelder und deren zurückliegende Aktionen. Aber auch ein Ausblick auf die Zukunft wurde gehalten: So werden sich am 12. Juli erneut die Bauamtsleiter*in zu ihrem nächsten Netzwerktreffen zusammenfinden, um sich dort konkret über PV-Freiflächenanlagen und eine gegebenenfalls ILE-einheitliche Vorgehensweise im Rahmen der Genehmigung auszutauschen sowie andere aktuelle Themen zu erörtern. Im Handlungsfeld Verwaltungskooperation & Digitalisierung ist die Gemeinde Tiefenbach, die im Rahmen des Projekts „Smarte Gemeinde“ als Pilotgemeinde aus dem Passauer Oberland ausgewählt wurde, zwischenzeitlich offiziell in das Projekt gestartet. Dazu wird es bereits im August einen ersten Workshop zur Bürgerbeteiligung geben.

Erfreulicherweise wird nach fast zweijährigem Stillstand auch die Vereinsschule Passauer Oberland wieder aufleben und am 20. Oktober einen weiteren Info-Abend für Vereinsvertreter*innen anbieten. Auch soll Ende Oktober nach längerer Pause wieder eine Ratsversammlung für die Gremien aller elf ILE-Gemeinden stattfinden, um diese über die Entwicklungen der ILE-Arbeit auf dem Laufenden zu halten.

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