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Dienstag, April 30, 2024

Verkehrslagebericht 2021 der Polizeiinspektion Passau

Lesestoff

Anstieg der Verkehrsunfallzahlen | Zahl der Verletzten zugenommen | Rückgang bei Verkehrstoten

Passau. Die Polizeiinspektion Passau stellt ihren Verkehrslagebericht für das Jahr 2021 vor. Aufgrund der weiterhin bestehenden pandemiebedingten Einschränkungen kann auch dieses Jahr leider keine persönliche Vorstellung mit entsprechender Fragemöglichkeiten durch den Leiter der PI Passau, PD Schillinger und seine beiden Verkehrssachbearbeiter PHK Schmitt und PHK Hänsel erfolgen.

Anstieg der Verkehrsunfallzahlen

Im zweiten Jahr der Corona-Pandemie haben die Gesamtunfallzahlen im Zuständigkeitsbereich der PI Passau um 10,5 Prozent zugenommen.

Im Vergleich zum Vorjahr stiegen die Unfallzahlen von 2.669 auf 2.949 Verkehrsunfälle an. Die Zahlen lagen jedoch weit unter dem durchschnittlichen Wert von annähernd 3.500 Verkehrsunfällen aus den Jahren 2017 bis 2019.

Die sogenannten Kleinunfälle stellten mit 1.899 den größten Anteil. Es handelt sich hierbei um Unfälle, bei denen weder Personen zu Schaden kamen noch schwerwiegende Ordnungswidrigkeiten vorlagen – jeder vierte Kleinunfall war ein Wildunfall.

Die häufigsten Unfallursachen waren ungenügender Sicherheitsabstand, Fehler beim Abbiegen oder Wenden und nicht angepasste Geschwindigkeit.

(Quelle: PI Passau)

Zunahme bei Zahl der Verletzten

Die Erhöhung der Gesamtunfallzahlen führte zu einer Zunahme der Verletzten um 13,9 Prozent. Bei 379 Verkehrsunfällen mit Personenschaden wurden 91 Verkehrsteilnehmer schwer und 425 leicht verletzt.

Rückgang der Verkehrstoten

Erfreulicherweise sind trotz der steigenden Unfallzahlen im Bereich der Polizeiinspektion Passau drei Verkehrstote weniger zu beklagen als im Vorjahr. Drei der vier Toten starben bei Unfällen auf Landstraßen bei Zusammenstößen im Begegnungsverkehr, ein weiterer Toter (Pedelec-Fahrer) starb bei einem Verkehrsunfall ohne Fremdeinwirkung.

Während im Jahr 2020 noch fünf Motorradfahrer bei Verkehrsunfällen ihr Leben lassen mussten, gab es im Jahr 2021 keinen Verkehrstoten bei einem Motorradunfall.

Verkehrsunfälle unter Alkoholeinfluss

Die Zahl der Alkoholunfälle erhöhte sich auf insgesamt 39 und liegt somit ungefähr auf dem Wert vor der Pandemie. Alkoholunfälle haben einen Anteil von 1,3 Prozent der Gesamtunfälle. Annähernd 80 Prozent der Unfälle unter Alkoholeinfluss hatten Personenschäden zur Folge.

Eine Konzentration der Alkoholunfälle ergab sich an den Wochenenden. An Samstagen und Sonntagen ereigneten sich insgesamt 20 Unfälle.

(Quelle: PI Passau)

Unfallentwicklung im Stadtgebiet Passau

Mit 1.593 Verkehrsunfällen entfielen etwa 54 Prozent auf das Stadtgebiet Passau. Von den 268 im Stadtgebiet verletzten Personen wurden 33 schwer verletzt.

Die Zahl der Fahrradunfälle im Stadtgebiet bewegt sich mit 46 Unfällen auf ähnlichem Niveau wie im Vorjahr. Insgesamt wurden 39 Radfahrer verletzt. Bei 29 Unfällen mit Radfahrbeteiligung traten die Radfahrer als Verursacher in Erscheinung.

Die Zahl der Unfälle mit Pedelec (umgangssprachlich E-Bike), die in der Statistik enthalten ist, stieg im Vergleich zum Vorjahr von 10 auf 17 Unfälle. Sie nehmen mittlerweile einen Anteil von 37 Prozent der Fahrradunfälle ein.

Beim einzigen Schulwegunfall am 06.12.2021 in Passau wurden 7 Schüler als Insassen eines Busses leicht verletzt.

(Quelle: PI Passau)

Besondere Einsatzsituationen

Im Aufgabengebiet Schwertransportbegleitung wurden bei 322 Transportbegleitungen im Jahr 2021 insgesamt 842 Einsatzstunden geleistet. Trotz des zunehmenden Einsatzes von Verwaltungshelfern zur Entlastung der Polizei erhöhte sich die Einsatzzeit um 74 Prozent.

Verkehrsüberwachnung – Prävention steht im Vordergrund

Alkohol und Drogen
Die Polizeiinspektion Passau führte 2021 intensive Verkehrsüberwachungsmaßnahmen durch und verfolgte konsequent Fahrten unter Alkohol- und Drogeneinfluss. Hierbei wurden insgesamt 300 Verstöße (196 x Alkohol und 104 x Drogen) von den Beamten der Polizeiinspektion Passau und der Polizeistation Tittling festgestellt. Mehr als 200 zusätzliche Verstöße wurden von den anderen ortsansässigen Dienststellen der Landespolizei (Verkehrspolizeiinspektion, Grenzpolizeiinspektion und Zentrale Einsatzdienste Passau) geahndet.

Geschwindigkeit
Neben der technischen Verkehrsüberwachung der Verkehrspolizeiinspektion Passau wurden auch Geschwindigkeitsüberwachungen mittels Laserhandmessgerät durch die Zentralen Einsatzdienste (ZED) Passau und der Polizeiinspektion Passau durchgeführt. Bei den 78 Lasermessungen mussten 18 Fahrverbote ausgesprochen werden. 225 Fahrzeugführern lagen mit ihren Geschwindigkeitsüberschreitungen nicht im Verwarnungs-, sondern im Anzeigenbereich.

(Quelle: PI Passau)

Prävention – Verkehrserziehung

Dass es zu keinen weiteren Schulwegunfällen kam, ist nicht zuletzt ein Verdienst der Verkehrserziehung in Kindergärten und Schulen. Die Polizeiinspektion Passau setzt insgesamt 4 Verkehrserzieher ein, die sehr zur Freude der Schüler und deren Eltern im Jahr 2021 trotz der Pandemie mehr als 2000 Kinder im Dienstbereich für den Straßenverkehr fit machen konnten.

Für 4 Schulen im Stadtgebiet Passau wurden 2021 insgesamt 22 Elternlotsen und 7 Schülerlotsen in ihre Tätigkeit eingewiesen.

Die Schulwegsicherheit spielt auch im Bayerischen Verkehrssicherheitsprogramm 2030 eine wichtige Rolle. Der verstärkte Einsatz von freiwilligen Schulwegdiensten hat sich in der Vergangenheit bewährt. Deshalb gelte ein besonderer Dank allen Verkehrshelfern für ihren engagierten und unermüdlichen Einsatz. Es wäre im Interesse der Kinder wünschenswert, wenn sich noch mehr Ehrenamtliche für den Dienst als Schulweghelfer zur Verfügung stellen.

Ziele und Ausblicke

Das Bayerische Staatsministerium des Innern hat sein Verkehrssicherheitsprogramm 2030 vorgestellt. Die Eckpfeiler dieses Programms liegen im Schutz von schwachen Verkehrsteilnehmern, in der Unversehrtheit aller Verkehrsteilnehmer und der Verkehrssicherheit allgemein. Diese Ziele sollen vor allem durch gegenseitige Rücksichtnahme, Geschwindigkeitskontrollen, sowie baulichen Maßnahmen zur Vermeidung von ernsthaften Personenschäden („Vision Zero“) erreicht werden.

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