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Mittwoch, Mai 1, 2024

„Toszek war unsere Brücke in die Ukraine“

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MdL Taubeneder tauscht sich mit Maltesern zur Abwicklung von Hilfstransporten in die Ukraine aus

Passau / Polen. Die Hilfe für Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine ist in den letzten Wochen und Monaten mit großem ehrenamtlichen Einsatz auch regionaler Hilfsorganisationen wie dem BRK-Kreisverband Passau und dem Malteser Hilfsdienst in der Diözese Passau gestemmt worden.

So haben ehrenamtliche Einsatzkräfte beider Verbände unter anderem die Versorgung der Flüchtlinge vor Ort übernommen. „Los gegangen ist es am 18. März. Zu diesem Zeitpunkt sind die ersten Flüchtlinge bei uns in und um Passau eingetroffen und der Hallenbetrieb ist angelaufen“, erinnert sich Werner Kloiber, stellvertretender Diözesangeschäftsführer und Leiter des Rettungsdienstes bei den Maltesern in Passau.

„Anfangs haben wir in drei Schichten mit bis zu acht Helfern die Menschen in den Hallen versorgt. Ende Juni ist der Hallenbetrieb jetzt eingestellt worden, und wir versorgen die wenigen Flüchtlinge, die noch ankommen, jetzt in Räumlichkeiten des Dreiflüssestadions.“

In einem Gespräch mit MdL Walter Taubeneder hat er nicht nur von der Abwicklung und Organisation der Versorgung von Kriegsflüchtlingen aus der Ukraine vor Ort berichtet, sondern ist vor allem auch auf die Umsetzung von Hilfstransporten eingegangen. „Wir haben relativ schnell reagiert. Schon in der ersten Woche haben wir über Toszek in Polen, einer Partnergemeinde von Hohenau im Landkreis Freyung-Grafenau, eine für uns elementare Brücke in die Ukraine geschlagen“, berichtet Kloiber von den Anfängen der Hilfstransporte.

„Polen wurde zu Beginn völlig überlaufen, da war unsere Hilfe gefragt, und der erste Transport ist nahezu komplett gefüllt mit Feldbetten nach Toszek gegangen.“ Von den mittlerweile fünf groß angelegten Transporten von Hilfsgütern ist der erste noch relativ übers Knie gebrochen worden – „da war noch nicht klar, wie das beispielsweise mit Mautgebühren und anderen Regularien laufen soll. Das wurde ja dann zwischenzeitlich wirklich schnell und unkompliziert von der Landespolitik gelöst“, dankt Werner Kloiber in diesem Zusammenhang dem CSU-Landtagsabgeordneten für die Reaktion seitens der Landespolitik.

So wurden Fahrzeuge über 3,5 Tonnen für humanitäre Zwecke im Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine von Mautgebühren durch die Tschechische Republik befreit. „Das war für uns zunächst eine echte Hürde mit der Beantragung und die Befreiung – dann tatsächlich auch eine echte Erleichterung“, betont Kloiber. „Uns war es wichtig, hier eine schnelle Entlastung zu schaffen. Die Bedingungen gelten für die Hin- und Rückfahrt. Das Problem wird gelöst, indem die Fahrzeuge von der Erhebung im elektronischen Mautsystem befreit werden und Informationen über die Bewegung der Fahrzeuge an die Zollverwaltung der Tschechischen Republik übermittelt werden“, gibt MdL Taubeneder Einblick in den Beschluss des Ausschusses für Bundes- und Europaangelegenheiten sowie regionale Beziehungen im Bayerischen Landtag, in dem der CSU-Stimmkreisabgeordnete auch selbst Mitglied ist.

Der zweite Transport wurde vorrangig mit Lebensmitteln bestückt, palettenweise Kindernahrung, Milch, Nudeln und weiteren Gütern des täglichen Bedarfs. „Die Spendenbereitschaft der Bevölkerung war enorm, und auch der Einsatz von Privatleuten, wie die Unternehmerin und Initiatorin der Passauer Runde Claudia Gugger-Bessinger oder auch das Zutun von Schülern des Gymnasiums Waldkirchen, waren sehr wertvoll für uns“, so Kloiber weiter.

Bei weiteren Transporten standen dann Medikamente wie Schmerzmittel, Antibiotika und Verbandsmaterial für die Versorgung von Brandwunden im Fokus. „Wir haben immer ganz gezielt gesammelt und auch nie Kleidung angenommen, sondern sind immer nach Bedarf und Anfrage gefahren.“

Derzeit sei es relativ ruhig in Sachen Hilfstransporte geworden, der letzte Konvoi mit dem 7,5-Tonner, einem Kleintransporter sowie einem weiteren Anhänger, allesamt eigene Fahrzeuge des Malteser Hilfsdienstes, sei vor knapp sechs Wochen nach Toszek gerollt. „Es ist konkret weiter erstmal nichts geplant, auch weil die Situation sich allgemein etwas beruhigt hat, aber wenn eine Anfrage reinkommt, dann stehen wir über Nacht parat“, so Kloiber zum Schluss.

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