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Sonntag, April 28, 2024

Sieger beim Förderpreis „Helfende Hand“

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Großartiger Erfolg für die Malteser Jugend Passau

Berlin/Passau/Karlsbach. Kürzlich hat das Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat (BMI) in Berlin ehrenamtliche Projekte und Unternehmen für ihr besonderes Engagement im Bevölkerungsschutz mit dem Förderpreis „Helfende Hand“ ausgezeichnet. Aus rund 200 Bewerbungen wählte die Jury 15 Preisträger in den drei Kategorien „Nachwuchsarbeit“, „Innovative Konzepte“ und „Unterstützung des Ehrenamtes“ aus. Der erste Platz für „Innovative Konzepte“ ging an die Malteser Jugend Passau für die Broschüre „Erste Hilfe für kleine Helden.“

Die Freude bei der Passauer Delegation war natürlich riesengroß. Und nicht weniger die Überraschung. „Es war sehr spannend und mit dem ersten Platz hatten wir nun wirklich nicht gerechnet. Ich habe mich unwahrscheinlich gefreut. Und ich war sprachlos. Das kommt sehr selten vor bei mir“, berichtet eine überglückliche Yvonne Oberneder. Die Erste-Hilfe-Ausbilderin und Jugendgruppenleiterin in Karlsbach hatte die Idee zu der Broschüre. Als sehr positiv empfand sie auch die vielen gute Gespräche mit den anderen Nominierten.

Diese hatten die Gelegenheit, sich und ihre Projekte an einem Stand zu präsentieren. Auch Malteser-Präsident Georg Khevenhüller schaute bei den Passauern vorbei. „Er hat sich lange und angeregt mit uns unterhalten und unsere Broschüre sehr gelobt. Sie wurde allgemein sehr gelobt von allen Seiten. Das freut mich natürlich sehr“, sagt Yvonne Oberneder.

Der Parlamentarische Staatssekretär beim BMI Stephan Mayer hat die Preise bei der feierlichen Verleihung im historischen Ambiente des Humboldt Carrés übergeben, zu der alle Nominierten eingeladen wurden. Zudem haben zahlreiche Repräsentantinnen und Repräsentanten der im Bevölkerungsschutz aktiven Hilfsorganisationen teilgenommen.

Der Förderpreis wurde 2009 vom BMI ins Leben gerufen, um das Ehrenamt zu stärken, die Nachwuchsarbeit zu fördern und das Interesse der Menschen für ein Ehrenamt im Bevölkerungsschutz zu wecken.

Das Passauer Gewinnerprojekt zeigt, dass Erste Hilfe kein Kinderspiel ist und sich die Grundlagen der Ersten Hilfe doch kinderleicht vermitteln lassen. Im Rahmen eines Kindermalwettbewerbes in Karlsbach wurde die Broschüre „Erste Hilfe für Kleine Helden“ entwickelt. Diese veranschaulicht Kindern wie Erwachsenen, wie im Ernstfall Hilfestellung geleistet werden kann.

Im vergangenen Jahr hatte Yvonne Oberneder die Idee, Kindern frühzeitig die grundlegenden Kenntnisse und Fertigkeiten in Erster Hilfe nahe zu bringen. Denn Kinder helfen und lernen gerne, weiß sie aus Erfahrung. Aus diesem Grund fand Ende Mai 2018 ein Malwettbewerb der Malteser Jugend statt, bei dem die Teilnehmer zwischen fünf und 17 Jahren bestimmte Situationen wie Trösten, Bewusstlosigkeit, Kopfverletzung oder Bienenstich malen sollten.

Mit bei der Malaktion waren auch Kinder der Offenen Behinderten Arbeit (OBA) in Grafenau. Deren Leiterin und Malteserin aus Karlsbach Daniela Springer betont: „Deshalb ist es auch ein inklusives Projekt.“

Die besten Werke schafften es in die Broschüre, die nun prämiert wurde. In der Gestaltungsphase wurden die einzelnen Teile der Erste-Hilfe-Broschüre im Jugendreferat in Passau in Zusammenarbeit mit ehrenamtlichen Helfern zusammengesetzt. Von Anfang an war es den Machern der Broschüre wichtig, dass sie – für Kinder – nicht ohne die Hilfe von Kindern gestaltet wird und diese in erheblichem Maße in den Gestaltungsprozess mit einbezogen werden.

Malteser-Präsident Georg Khevenhüller lobte die Broschüre und unterhält sich hier angeregt mit Alex Oberneder (v.l.), Daniela Springer, Sophia Oberneder und Jonas Springer (Foto: Wolf Lux/Malteser)

„Erste Hilfe ist ein wichtiger, jedoch kein selbstverständlicher Bestandteil in der heutigen Gesellschaft. Für Erwachsene gibt es im Rahmen der Kurse schon seit längerer Zeit Erste-Hilfe-Broschüren zum Mitnehmen und Verinnerlichen der Inhalte für zu Hause. Für Grundschüler sind diese Hefte allerdings – alleine schon wegen des Vokabulars – nicht geeignet. Nach eingängiger Prüfung mussten wir feststellen, dass es keine Alternativen für Kinder gibt“, erklärt Diözesanjugendreferent Johannes Breit.

Hier wollte die Malteser Jugend Passau mit einer altersgerechten Lösung Abhilfe schaffen. In mühevoller Kleinstarbeit und ohne professionelle Hilfe von Grafikern wurde die Broschüre entwickelt, die sich speziell an Grundschüler, aber auch an Kindergartenkinder richtet.

„Wir möchten schon in jungen Jahren für das Thema Helfen begeistern und Interesse und Bereitschaft wecken, nicht wegzusehen, wenn andere Menschen Hilfe benötigen. Mit der Broschüre wollen wir zum einen frühzeitig Berührungsängste und Hemmschwellen abbauen und für das Thema Helfen sensibilisieren. Zum anderen möchten wir dem vorhandenen Wissensdurst von Kindern im Kindergarten- und Grundschulalter zielgruppengerecht begegnen. Kinder lernen an Hand der Broschüre, wie man anderen in Notsituationen unabhängig von Alter, Geschlecht, Nationalität, Religion oder Weltanschauung hilft. Menschen in Not zu helfen soll und muss selbstverständlich sein“, betont Johannes Breit.

Innerhalb von drei Monaten waren die 1.000 Erste-Hilfe-Broschüren verteilt. Sie kamen bei Jung wie Alt gleich gut an. Unter anderem wird sie von Grund- und Fördereinrichtungen für den Unterricht verwendet. Daneben wird sie natürlich auch in den Malteser-Projekten Kleine Heldentaten und Abenteuer Helfen verteilt und einen Großteil erhalten Privatpersonen. „Der Aufwand hat sich gelohnt und wir sind stolz, dass die Broschüren so gut angekommen sind und beschäftigen uns derzeitig mit einer Überarbeitung der ersten Auflage sowie der Finanzierung zukünftiger Herstellungskosten“, erklärt Johannes Breit, der natürlich Mitglied der Passauer Delegation in Berlin war.

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