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Donnerstag, Mai 2, 2024

Sicherheitsgespräch zwischen Polizei und Stadt Passau

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Passau. Am Donnerstag (07.04.) überreichte der niederbayerische Polizeipräsident Manfred Jahn dem Passauer Oberbürgermeister Jürgen Dupper den neuen Sicherheitsbericht 2021 des Polizeipräsidiums Niederbayern. Erneut registrierte die Polizei erfreulicherweise einen Rückgang der Gesamtkriminalität für die Stadt Passau.

(Anmerkung: Aus Gründen einer aussagekräftigeren Darstellung werden die nachfolgenden Fallzahlen der jeweiligen Deliktsarten jeweils ohne ausländerrechtliche Verstöße (illegaler Grenzübertritt/Aufenthalt und Urkundendelikte) aufgeführt)

Gesamtkriminalität, Häufigkeitszahl und Aufklärungsquote

Erfreulicherweise konnte Manfred Jahn von einem neuerlichen Rückgang der Gesamtkriminalität in der Stadt Passau um 258 Straftaten (- 7,2 %) auf insgesamt 3.346 Fälle berichten. Er machte jedoch deutlich, dass auch 2021 die Corona-Pandemie Auswirkungen auf die Kriminalität hatte. Es ist davon auszugehen, dass durch die pandemiebedingten Einschränkungen, auch Tatgelegenheiten weggefallen sind. Die Aufhebung dieser Einschränkungen könne sich möglicherweise auch wieder in steigenden Deliktszahlen in diesem Jahr bemerkbar machen, so der niederbayerische Polizeipräsident Manfred Jahn.

Der Rückgang bei der Gesamtkriminalität spiegelt sich folglich auch in der Häufigkeitszahl für die Stadt Passau wider. Die sogenannte Häufigkeitszahl (HZ) ist ein wichtiger Index für die Kriminalitätsbelastung der Bevölkerung. Sie errechnet sich aus den erfassten Straftaten in einem Jahr – gerechnet auf 100.000 Einwohner. Für die Stadt Passau beträgt die HZ für das vergangene Jahr 6.384; dies entspricht einem Rückgang von 6,5 % (- 441) im Vergleich zum Vorjahr.

Auch die Quote der geklärten Straftaten konnte um 2,3 % gegenüber 2020 auf 73,1 % gesteigert werden. Die Stadt Passau liegt damit bei der Aufklärungsquote leicht über dem niederbayernweiten Wert (72,9 %) und deutlich über dem bayernweiten Durchschnitt von 66,9 %. 

Gewalt-, Straßen-, Diebstahls- und Wohnungseinbruchskriminalität

Im Bereich der Gewaltkriminalität ist ein Rückgang von 36 Fälle, auf insgesamt 121 Delikte zu verzeichnen. Bei der Gewaltkriminalität werden unter anderem sämtliche Straftaten gegen das Leben oder die körperliche Unversehrtheit erfasst.

Positiv haben sich im vergangenen Jahr die Fallzahlen bei der Straßen- und Diebstahlskriminalität entwickelt.

Die Straßenkriminalität weist gegenüber dem Vorjahr einen Rückgang um 104 Fälle auf 372 Straftaten auf. Bei der Straßenkriminalität werden solche Delikte erfasst, die ausschließlich oder überwiegend auf öffentlichen Straßen, Wegen oder Plätzen begangen werden.

Die Diebstähle sind um 74 Fälle auf nunmehr 646 Delikte zurückgegangen.

Damit liegen die Fallzahlen bei der Gewalt-, Straßen- und Diebstahlskriminalität auf dem niedrigsten Stand der letzten zehn Jahre.

Bei den Wohnungseinbrüchen war eine Steigerung von 7 (2020) auf 16 Delikte im vergangenen Jahr festzustellen.

Die Bekämpfung der Wohnungseinbruchskriminalität wird auch weiter, sowohl im repressiven als auch im präventiven Bereich weiterhin eine hohe Priorität unserer täglichen Arbeit, so Polizeipräsident Manfred Jahn.

Rauschgiftkriminalität

Die Fallzahlen im Bereich der Rauschgiftkriminalität liegen im vergangenen Jahr mit 596 Fällen nahezu auf dem gleichen Niveau wie im Jahr 2020 (594). Die Rauschgiftkriminalität umfasst dabei fast ausschließlich Delikte, die zumeist durch polizeiliche Ermittlungen erst aufgedeckt werden und einen Zusammenhang zwischen statistischem Fallaufkommen und erfolgreicher Intervention der Polizei zum Ausdruck bringt.

Verkehrsunfallstatistik

Neben der Kriminalitätslage haben die Teilnehmer auch die Verkehrsunfallstatistik reflektiert. Die Gesamtzahl der Verkehrsunfälle hat sich im Vergleich zum Vorjahr um 10 % auf 1.657 Unfälle erhöht. Auch die Zahl der Verkehrsunfälle mit Personenschäden hat zugenommen. Registrierte man im Stadtgebiet Passau unter Einbeziehung der BAB A 3 im Jahr 2020 noch 241 Verkehrsunfälle mit Personenschaden sind im vergangenen Jahre 270 Verkehrsunfälle mit Personenschäden zu vermelden.

Letztes Jahr verstarb ein Verkehrsteilnehmer an den Folgen eines Verkehrsunfalles (2020: 0). Unverändert sind die Unfallzahlen im Bereich der Hauptunfallursachen dieses Jahr wie bereits im Jahr 2020 mit 54 Geschwindigkeits- und 20 Alkoholunfällen geblieben. 

In Anlehnung an das neue Verkehrssicherheitsprogramm 2030 „Bayern mobil – Sicher ans Ziel“ wird das Polizeipräsidium Niederbayern auch heuer wieder verstärkte Kontrolltätigkeiten zur Bekämpfung der Hauptunfallursachen durchführen. Dies wird für unsere Kolleginnen und Kollegen auch in diesem Jahr zu den Hauptaufgaben im Verkehrsbereich gehören“, so Polizeipräsident Jahn.

Polizeipräsident Manfred Jahn betonte im Rahmen des Sicherheitsgespräches, dass im Jahr 2022 neben der Gewährleistung der objektiven Sicherheitslage und der Verkehrssicherheit insbesondere die Stärkung des Sicherheitsgefühls der Bevölkerung eine zentrale Aufgabe der Polizei einnehmen werde: „Die Polizei Niederbayern will das erreichte Sicherheitsniveau nachhaltig stärken und damit einen wesentlichen Teil dazu beitragen, dass die Stadt Passau weiterhin als qualitativ hochwertige Heimatregion wahrgenommen werden kann.“ Abschließend bedankte sich der Polizeipräsident im Namen aller Polizeibeschäftigten für die professionelle Zusammenarbeit mit der Stadt Passau.

Oberbürgermeister Jürgen Dupper: „Die objektive Sicherheit aber auch das subjektive Sicherheitsgefühl sind wichtige Faktoren für die Lebensqualität in unserer Stadt. Dass uns der Sicherheitsbericht erneut eine sehr gute Lage bescheinigt, ist der Verdienst der ineinandergreifenden Zusammenarbeit der beteiligten Behörden. Hierfür danke ich dem Polizeipräsidium Niederbayern namens der gesamten Bürgerschaft. Vor allem im Hinblick auf die zusätzlichen Herausforderungen wie z. B. die Corona-Pandemie und den damit verbundenen Sicherheitsbestimmungen oder die Ukraine-Krise hat es für uns eine enorme Bedeutung, dass wir auf eine enge Abstimmung setzen können.“

In den vergangenen Jahren hat die Stadt Passau durch verschiedene Maßnahmen wie z. B. der bestehenden Videoüberwachung im Klostergarten, der Präsenz der Innenstadtkümmerer oder auch dem Alkoholverbot am Zentralen Omnibusbahnof einen wichtigen Schritt zur Steigerung des Sicherheitsgefühls im Innenstadtbereich erreicht und gleichzeitig wichtige Instrumente geschaffen, um die Polizeiarbeit in diesem Bereich zu unterstützen.

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