Freyung / Waldkirchen. Die Corona-Pandemie beschäftigt und bestimmt weiterhin das Leben und wirkt sich – trotz oder gerade wegen wieder gestiegener Mobilität – auch auf das festzustellende Verkehrsunfallgeschehen aus. Bei näherer Betrachtung der Statistikzahlen für das Jahr 2021 spiegelt sich dies für den Altlandkreis Wolfstein in einem erhöhten Gesamtunfallgeschehen im Vergleich zum Vorjahr 2020 wieder. Im Vergleich zu 2020 stieg diese Zahl um knapp 6,5 Prozent. Bayernweit findet sich auch ein Anstieg in den Unfallzahlen; dieser fällt jedoch nur etwa halb so stark aus.
Ein Vergleich in den Zuständigkeitsbereichen der Polizeiinspektion Freyung bzw. der Polizeistation Waldkirchen zeigt, dass sich diese 2021 deutlich unterscheiden. Lagen die Unfallzahlen im Waldkirchner Bereich lediglich mit einer geringen Steigerung über denen des Vorjahrs, verzeichnete der Bereich Freyung fast eine Steigerung um 10 Prozent. Insgesamt hatten beide Dienststellen 1101 Unfälle aufzunehmen.
Hauptunfallursachen bleiben 2021 wie auch in den Vergleichsjahren erneut ‚Fehler beim Abbiegen‘, unzureichender Sicherheitsabstand sowie nicht angepasste Geschwindigkeit.
Für den Bereich Freyung blieb es im letzten Jahr bei einer sehr hohen Anzahl an Abbiegeunfällen mit insgesamt 100 registrierten Unfällen. Unerfreuliche Steigerungen erfuhren in beiden Dienstbereichen die Unfallzahlen in Bezug auf den erforderlichen Sicherheitsabstand. Insgesamt registrierten beide Polizeidienststellen 147 Unfälle dieser Art. Geschwindigkeitsunfälle erfuhren im Bereich der Polizeistation Waldkirchen eine Steigerung auf insgesamt 45 (Vorjahr: 29), jedoch stieg auch in Freyung diese Zahl um 10 zum Vorjahr auf 53 an.
Betrachtet man einzelne Unfallarten, verzeichnete man 2021 eine erneute Steigerung bei Wildunfällen von knapp 11 Prozent. Radunfälle für beide Dienststellen sanken dahingehend um denselben Prozentsatz.
Die Gesamtzahl der Motorradunfälle blieb wie in den Vorjahren etwa auf gleichem Niveau bei insgesamt 26. In Freyung zeigte sich 2021 hier eine deutliche Steigerung auf insgesamt 18 Verkehrsunfälle mit Motorrädern, was einer Steigerung um 50 Prozent entspricht. Die Zahl der Unfallfluchten ging in beiden Dienstbereichen um ca. 13 Prozent zurück, wobei insgesamt eine Steigerung bei den geklärten Unfallfluchten von knapp 20 Prozent verzeichnet werden konnte.
Erfreulicherweise kam es im Altlandkreis im letzten Jahr zu keinem tödlichen Verkehrsunfall.
Wie auch in den letzten Jahren wird es auch zukünftig beiden Dienststellen ein Hauptziel sein, durch geeignete präventive, wie auch repressive Maßnahmen für größtmögliche Sicherheit im Straßenverkehr zu sorgen.
„Verkehrssicherheitsarbeit in nur einer Richtung kann hier nicht zum Erfolg führen. Viel mehr muss dieses äußerst komplexe Thema ganzheitlich betrachtet werden. Ein Zusammenspiel zielgerichteter Kontrollen und die weiterhin konsequente Analyse der Ursachenerforschung bei Verkehrsunfällen ist daher nötig, um dieses Ziel bestmöglich zu erreichen“, so Ingrid Grötzinger, Leiterin der Polizeiinspektion Freyung.
Neben der Verkehrssicherheitsarbeit im Unfallbereich bedienen die Dienststellen des Altlandkreis Wolfstein danenben weiterhin die Schwerpunkte Geschwindigkeitsüberwachung, ordnungsgemäße Insassensicherung sowie der Ablenkung im Straßenverkehr. Daneben kümmerte man sich bereits im letzten Jahr vermehrt um den Themenbereich ‚unzulässiges Fahrzeug-Tuning‘.
„Dies wird auch 2022 mit im Fokus liegen, ebenfalls die Überwachung des Schwerverkehrs. Man sieht allein an diesen mannigfaltigen Themen, wie breit ausgefächert sich die Verkehrssicherheitsarbeit zeigt. Das neu vom Innenministerium aufgelegte Verkehrssicherheitsprogramm 2030 fordert jedoch genau diese umfassende Betrachtung, und die Landkreis-Dienststellen stellen sich dieser Aufgabe mit dem Ziel, den Verkehr auf unseren Straßen möglichst sicher zu gestalten“, wie die Polizeichefin weiter ausführt.
