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Samstag, Mai 4, 2024

„Wir arbeiten hier schon seit 1988 mit Masken“

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MdL Taubeneder tauscht sich PAN Biotech-Geschäftsführer aus

Aidenbach. Vor rund acht Jahren hat Jens Hartmann die Geschäftsführung der PAN-Biotech GmbH in Aidenbach übernommen und das kleine Unternehmen seither großflächig internationalisiert. „Wir stellen Nahrung für Zellen her und agieren auf diesem Feld weltweit“, bringt es der Geschäftsführer im Austausch mit MdL Walter Taubeneder knapp auf den Punkt.

Die knapp 60 Mitarbeiter am Hauptsitz in Aidenbach – ein kleines Büro gibt es seit kurzem auch in Berlin – stellen, einfach formuliert, Nährböden für unterschiedliche Zellen her: „Bei einer Verbrennung kann mit dem entsprechenden Nährboden aus nur wenigen Zellen wieder ein Hauptlappen hergestellt werden. Mit anderen Zellen können beispielsweise Grippeimpfstoffe hergestellt werden“, versucht Hartmann die komplexe Thematik zu erklären. Auf diesem Gebiet der Biotechnologie ist schon immer ein Höchstmaß an Hygiene geboten: „Wir arbeiten schon seit den 80er Jahre mit Masken hier im Betrieb. Das ist für unsere Mitarbeiter nichts Neues“, schmunzelt der Geschäftsführer. Sein Gewerbe habe die Corona-Krise nur wenig gebeutelt. „Klar, auch wir haben unsere Mitarbeiter teilweise in Kurzarbeit schicken müssen – die Teams waren bei uns im wöchentlichen Wechsel zu Hause. Im weltweiten Vergleich ist es uns hier aber wirklich noch gut ergangen, auch dank der bayerischen Politik.“
Der Unternehmer sieht neben den Auswirkungen und Herausforderungen im Rahmen der Corona-Pandemie eine ganz andere Problematik im Vordergrund: „Wir müssen in Deutschland sensibler werden und besser mit deutschen und europäischen Produkten arbeiten. Es wäre schlau für die Gesellschaft, wenn mehr europäische Produkte verwendet würden – durch die Bank.“ Derzeit investiere die PAN-Biotech GmbH in Aidenbach rund 5 Millionen Euro in die Medizintechnik: „Wir sind zum Wachstum verdammt, sonst werden wir von den Chinesen und Amerikanern verschluckt, ohne dass es überhaupt groß bemerkt wird. Daher wird hier in den nächsten Jahren Europas modernste Biotechnikproduktion entstehen“, so Hartmann weiter. Abnehmer der PAN-Biotech-Produkte seien in erster Linie Forschungslabore an Universitäten, öffentliche Einrichtungen wie Institute, die Pharmaindustrie und Biotech-Firmen. „Unsere Nährböden sind Produkte der Zukunft und gehören zu einer wesentlichen Schlüsseltechnologie, die man nicht aus der Hand geben sollte. Wenn wir nicht aufpassen, verlieren wir den Anschluss“, will der Geschäftsführer für die Thematik sensibilisieren. In Kooperation mit Weihenstephan arbeite man beispielsweise daran mittels entsprechenden Nährböden Bäume aus Zellen wachsen zu lassen. „Thema der Zukunft, auch aufgrund der Nahrungsknappheit, wird es sein, Fleisch aus Zellen entstehen zu lassen.“
„Eine spannendes Feld und die Problematik als solche mit Sicherheit auf zahlreiche Branchen übertragbar: Wir müssen auf dem Schirm behalten Qualitätssiegel „Made in Germany“ in den unterschiedlichen Bereichen nicht aus der Hand zu geben und mit eigenen Fördergeldern auch tatsächlich Eigenproduktionen voranzutreiben“, dankt MdL Taubeneder für die Anregungen. Vergleichbar sei dies mit dem Umgang der deutschen Autobranche – „wir dürfen uns selbst nicht schlecht machen, sondern zu dem stehen was wir sind – nämlich top.“

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