MdL Prof. Dr. Gerhard Waschler und Bezirksrat Josef Heisl nehmen Overlandtrucks von Richard Schätzl in Augenschein
Hauzenberg. In Zeiten der Corona-Pandemie hat sich das Urlaubsverhalten der Deutschen grundlegend verändert. Deutlich mehr Menschen als zuvor machten im zurückliegenden Sommer Urlaub im eigenen Land oder verreisten als Individualtouristen in die Nachbarländer. Neben den inländischen Urlaubsregionen konnte hierbei allen voran die Camping-Branche, wie etwa die Hersteller von Wohnwägen und Wohnmobilen, profitieren. Ein besonderes Produkt des Segments stellen die Overlandtrucks des Hauzenberger Schreinermeisters Richard Schätzl dar. MdL Prof. Dr. Gerhard Waschler und Bezirksrat Josef Heisl informierten sich nun vor Ort über die individuell gefertigten Expeditionsmobile des Mittelständlers.
Schreinermeister Richard Schätzl führt seinen Betrieb, der ursprünglich vorwiegend im hochwertigen Möbelbau tätig ist, in dritter Generation und kann auf eine über hundertjährige Historie zurückblicken. „Die Schreinerei stellt auch weiterhin unser Kerngeschäft dar“, betont Richard Schätzl gegenüber den politischen Vertretern. „Die gewerbliche Fertigung der Overlandtrucks ergab sich aus einer entsprechenden Nachfrage heraus“, wie Schätzl, der den Truck ursprünglich als Einzelstück für den Eigenbedarf baute, weiter berichtet. Mittlerweile fertigt Schätzl je nach Auftrag vollständig ausgebaute Mobile, Leerkabinen und Möbel für Kabinen.
Die Overlandtrucks von Richard Schätzl stellen Expeditionsmobile dar, die für längere Erkundungen in unwegsamen Geländen und für besonders fordernde klimatische Bedingungen konzipiert wurden. „Unsere Trucks sind für Erlebnisreisen in entlegene Regionen, wie etwa in die Weiten Sibiriens, bestens geeignet“, so Schätzl. MdL Prof. Dr. Gerhard Waschler zeigt sich von der Idee des Mittelständlers angetan, mit traditionellem Handwerk etwas Besonderes und Neuartiges zu schaffen. „Hier wurden nicht nur die Zeichen der Zeit erkannt und Produkte für das individuelle und unkonventionelle Reisen entwickelt, sondern auch Schreinerfertigkeiten in einen neuen Kontext überführt“, wie der Abgeordnete lobend anerkennt.
Schätzl fertigt jede Kabine als Einzelstück und individuell auf Kundenwunsch. Die Kabinen werden aus GFK-Sandwichelemente gefertigt, in welche die Türen und Klappen einlaminiert werden. Es werden Fenster mit Isolierglas aus Echtglas verbaut. Für den Möbelbau werden Sandwichplatten und ultraleichte Stabplatten verwendet, die in jedem Dekor furniert werden können. Auch der Grundriss ist individuell gestaltbar. Bezirksrat Josef Heisl zeigte sich besonders von den technischen Eigenschaften der Expeditionsmobile begeistert. „Durch die Verwendung eines Schaumes mit geschlossenen Poren sowie einer flächendeckenden Verklebung anstelle einer Verschraubung von Bauteilen, erreichen wir, dass unsere Kabinen frei von Kältebrücken sind und eine bestmögliche Isolierungswirkung entfalten“, unterstreicht Schätzl die Vorzüge seines Produkts, welches bis rund – 30 °C problemlos zu betreiben ist.
Neben der Corona-Pandemie, die sich insbesondere aufgrund der Absage geplanter Messen auf das Unternehmen ausgewirkt hatte, besteht das Kernproblem des Schreinerbetriebs Schätzl derzeit in der Personalgewinnung. „Wir sind bereits seit längerer Zeit auf der Suche nach weiteren Mitarbeitern und Auszubildenden“, wie Richard Schätzl berichtet. MdL Prof. Dr. Waschler fügte an, dass sich hieran auch die besondere Bedeutung der dualen Berufsausbildung für die Zukunft der mittelständischen Betriebe in der Region zeige. „Man sieht an diesem mittelständischen Betrieb deutlich: Das Handwerk in unserer Region hat Zukunft und bietet Zukunft“, ist MdL Prof. Dr. Waschler überzeugt.