9.3 C
Hutthurm
Montag, April 29, 2024

Landkreis Passau im intensiven Dialog mit Seniorenbeauftragten

Lesestoff

Aldersbach. Wie wollen wir morgen leben und was können wir dafür tun? Um auf diese Fragen Antworten zu finden und auch die im Seniorenpolitischen Gesamtkonzept des Landkreises festgeschriebenen Handlungsfelder mit Leben zu erfüllen, hat Landrat Franz Meyer die Senioren-Vertreter aus den Städten, Märkten und Gemeinden des Landkreises zur vierten Fachtagung in das Kultur- und Begegnungszentrum nach Aldersbach eingeladen.

Der für das Seniorenpolitische Gesamtkonzept verantwortliche Abteilungsleiter am Landratsamt Passau, Armin Diewald, erklärte zum Auftakt der Tagung, dass der Landkreis Passau zusammen mit den 38 Landkreisgemeinden mit Energie an der Umsetzung des vom Kreistag im Dezember 2013 beschlossenen Gesamtkonzepts arbeite. Hierzu sei es erforderlich, „den Seniorenvertretungen immer wieder eine entsprechende Plattform zum Erfahrungsaustausch zu geben und ihnen Angebote und Ideen für die tägliche Seniorenarbeit bereitzustellen“.

In Aldersbach konnten sich die rund 60 Teilnehmer zu den Handlungsfeldern Wohnen im Alter „zu Hause“ und zur ambulanten „Hospiz- und Palliativversorgung“ informieren. Wie das Älter werden im Landkreis Passau und im Speziellen, das Wohnen in den eigenen vier Wänden bis ins hohe Alter zu Hause funktionieren kann, darüber referierte Brigitte Herkert von der Koordinationsstelle Wohnen im Alter aus München. Herkert zeigte  eingangs die schwierigen Wohnsituationen älterer Bürgerinnen und Bürger auf und stellte fest, dass in den meisten Fällen ein barrierefreies, altersgerechtes Zuhause fehlt, viele Betroffene auch in vereinsamten Verhältnissen leben, aber auch bedingt durch die Altersarmut im ländlichen Raum oft bezahlbarer Wohnraum nicht zur Verfügung steht. Welche Möglichkeiten finanzieller Art, aber auch welche Wohnformen und Wohnberatungen diesen Notsituationen entgegensteuern können, schilderte Herkert mit Beispielen aus der Praxis.

Die ärztliche Leiterin der spezialisierten ambulanten Palliativversorgung für die Stadt und den Landkreis Passau, Dr. Sieglinde Preißler stellte diese Art der häuslichen Versorgung vor. Ziel sei hier, die Lebensqualität und die Selbstbestimmung schwerstkranker Menschen zu erhalten, zu fördern und zu verbessern und ihnen ein menschenwürdiges Leben bis zum Tod in ihrer vertrauten häuslichen oder familiären Umgebung zu ermöglichen.

Spirituell wurde dieser Beitrag ergänzt durch Walter Sendner vom Referat Hospizseelsorge und Trauerbegleitung des Bischöflichen Seelsorgeamtes Passau.

Aldersbachs Bürgermeister Harald Mayrhofer stellte die Altersstruktur der Gemeinde und die damit verbundenen Konsequenzen für die Seniorenarbeit dar. Landrat Franz Meyer verwies darauf, dass seit der Verabschiedung des Seniorenpolitischen Gesamtkonzepts ein intensiver Dialog um die konkreten Schritte eingesetzt hat, um eine für Senioren lebenswerte Zukunft zu gestalten – „für ein gutes Miteinander der Generationen“. Meyer machte deutlich, dass gerade die Landkreis-Senioren mit ihrer Lebensleistung wesentlich zur positiven Entwicklung der Heimat beigetragen hätten.

Jella Teuchner, Seniorenbeauftragte des Landkreises, stellte unter anderem heraus, dass selbstbestimmtes Leben im Alter und dem damit verbundenen Wunsch aller, den letzten Lebensabschnitt im eigenen Zuhause, im vertrauten Umfeld zu verbringen, eine große Herzensangelegenheit sei. In diesem Zusammenhang sei es auch wichtig, dass gerade im Bezug auf ein barrierefreies Wohnumfeld sich auch der Gesetzgeber in der Verantwortung sieht und die installierten Förderprogramme nicht nur aufrecht erhält, sondern auch kontinuierlich ausbaut. Teuchner ist auch wichtig, dass die Seniorenarbeit, ähnlich der Jugendarbeit, als Pflichtaufgabe der Kommunen in die „Bayerische Gemeindeordnung“ aufgenommen wird.

Roland Gruber von der Fachstelle Senioren gab einen Rückblick auf die letzte Fachtagung in Hutthurm, Ludwig Knötig vom Rentenversicherungsamt am Landratsamt Passa informierte im Vorgriff auf die Rentenerhöhung zum 1. Juli, wann eine Steuererklärung abgegeben werden muss.

Die Seniorenbeauftragten in Aldersbach, Heidy und Dieter Rabs berichteten über ihre Projekte in Sachen Seniorenarbeit und zeigten auf, dass es nicht nur in Aldersbach, sondern auch in allen Ortsteilen der Gemeinde eigenständige Seniorenclubs gibt, die anhand verschiedenster Aktivitäten die Senioren am gesellschaftlichen Leben teilhaben lassen. Mit dem Helferkreis „Nachbarn für Nachbarn“ wurde in der Gemeinde Aldersbach eine Einrichtung geschaffen, die in vielen Notsituationen als Kümmerer zur Verfügung steht und jährlich etwa 220 Einsätze hat.

- Werbung-

More articles

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein

- Anzeige -

Letzte Beiträge